Sechs Jahre kein Sieg für St. Pauli im Hardtwald und jetzt das „große Kribbeln“

Kiezkicker zu Gast in Sandhausen im Kampf um die Elbherrschaft

Im Hinspiel: Simon Makienok (St. Pauli) und Dennis Diekmeier (SV Sandhausen). Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Hamburg – Es geht um den Aufstieg in die Bundesliga für den FC St. Pauli. Sollte das gelingen, wären die Fußballmachtverhältnisse an der Elbe endgültig auf den Kopf gestellt, sieht doch alles danach aus, dass der Stadtrivale HSV in der 2. Liga bleibt. Für die Kiezkicker geht es also um viel mehr, also nur um Platz eins bis drei.

Diekmeier der Schlüssel

Dabei könnte eine Ex-Rothose zum Spielverderber werden und zu Ostern dafür sorgen, dass die Braun-Weißen ein weiteres Jahr ohne Sieg (drei Niederlagen und zwei Unentschieden) im Hardtwald bleiben. Es geht zum SV Sandhausen und damit zu Dennis Diekmeier (spielte acht Jahre im Volkspark und hat dort noch immer viele Fans). Für das Team vom Millerntor hieß es die vergangenen sechs Jahr beim SVS „kein Sieg“. 2016 gab es dort den letzten Dreier.

Schultz will Momente auf eigene Seite drehen

„Sie haben im Winter die richtigen Schlüsse gezogen und gute Leute dazu geholt. Sie legen als Mannschaft eine extreme Kompaktheit an den Tag, das sieht man in der Rückrundentabelle alleine schon an der Anzahl der Gegentore. Das Sandhausen aus der Hinserie und aus dem Hinspiel kann man überhaupt nicht mehr mit dem vergleichen, was uns jetzt erwartet. Gegen Dresden standen sie mit ihren Ketten sehr tief, das wird uns am Wochenende auch erwarten. Wir treffen sicherlich auf einen Gegner, der uns immer wieder in der Zone nah an ihrem Strafraum unter Druck setzen und versuchen wird, über Balleroberungen umzuschalten. Wir wissen, was uns erwartet. Ich denke, dass sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickeln wird und dann brauchen wir die Momente im Spiel, die es auf unsere Seite drehen“, sagt FCSP-Coach Timo Schultz zum Gegner.

„Einen großen Motivator musst man dann nicht mehr spielen“

„Je näher das Saisonende kommt, desto größer wird das Kribbeln. Das merkt man, wenn es Richtung Spieltag geht. Für mich als Trainer geht es dann darum, die Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Einen großen Motivator musst man dann nicht mehr spielen. Dass alle Spieler höchst motiviert sind, Bock auf die Spiele haben und die gewinnen wollen, das ist ganz normal. Das wird in den nächsten Wochen noch mehr werden“, so „Schulle“ weiter.

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Unentschieden in der Vorwoche zwischen Niclas Füllkrug (Werder Bremen) und Jackson Irvine (FC. St. Pauli). Das Top-Spiel endete 1:1 am Millerntor. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Zander wieder eine Alternative

Zur Personalsituation gibt er an: „Neben den Langzeitverletzten Christopher Avevor, Sebastian Ohlsson und Jannes Wieckhoff sind alle Spieler bis auf Eric Smith im Training. James Lawrence war eine gute Woche raus und ist wieder im Training integriert. Ob es für das Spiel in Sandhausen schon Sinn macht, das entscheiden wir kurzfristig. Daniel-Kofi Kyereh konnte Anfang der Woche nicht trainieren, er hat aus dem Spiel gegen Bremen Probleme mit dem Oberschenkel mitgenommen. Bei ihm müssen wir abwarten, ob er gegen Sandhausen zur Verfügung steht. Wir hoffen, dass wir das schnellstmöglich in den Griff bekommen, werden aber kein Risiko eingehen. Luca Zander war gestern an der Kollau und hat angeschwitzt. Ich gehe davon aus, dass er heute wieder normal trainieren kann und fürs Wochenende wieder eine Alternative ist.“

Und bei den Sandhäusern?

SVS-Trainer Alois Schwartz will von einer möglichen Auswärtsschwäche der St. Paulianer nichts wissen (5 Siege, 4 Unentschieden, 6 Niederlagen). Er sagt: „Darauf brauchen wir gar nicht zu schauen. Wir müssen versuchen unsere gute Phase, die wir derzeit zuhause haben, auszunutzen. St. Pauli ist derzeit Tabellendritter, Auswärtstabelle und Rückrundentabelle interessieren mich da weniger.“ Und dann nochmal Diekmeier, der seinen Vertrag gerade erst verlängerte: „Erstmal freuen wir uns über den Schritt, den Dennis jetzt gemacht hat. Es ist ein tolles Zeichen für uns, dass der Kapitän an Bord bleibt, weil er nicht nur auf sondern auch neben dem Platz ein wichtiger Faktor für uns ist. Weitere Gespräche werden wir jetzt intensivieren, aber bislang gibt es noch nichts neues zu vermelden.“ Gespielt wird am Sonnabend um 13.30 Uhr erst einmal gegen den FC St. Pauli und Sandhausen steht einen Rang vor dem Relegationsrang. Geschenkt wird sich vermutlich also nichts unter den Teams.

Der 30. Spieltag (16./17.4.)

Hannover – Düsseldorf (Sa., 13.30 Uhr)
Sandhausen – St. Pauli
Dresden – Kiel
Hamburg – Karlsruhe (20.30 Uhr)
Bremen – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Darmstadt – Schalke
Heidenheim – Aue
Rostock – Regensburg
Ingolstadt – Paderborn

Die Tabelle

1.FC Schalke 042959 : 3453
2.SV Werder Bremen2953 : 3853
3.FC St. Pauli2954 : 3952
4.SV Darmstadt 982957 : 3851
5.1. FC Nürnberg2944 : 3849
6.Hamburger SV2951 : 3045
7.1. FC Heidenheim 18462937 : 3945
8.SC Paderborn 072950 : 4141
9.Karlsruher SC2950 : 4439
10.SSV Jahn Regensburg2946 : 4138
11.Holstein Kiel2938 : 4837
12.F.C. Hansa Rostock2936 : 4637
13.Fortuna Düsseldorf2938 : 3636
14.Hannover 962929 : 4235
15.SV Sandhausen2933 : 4634
16.SG Dynamo Dresden2928 : 4028
17.FC Ingolstadt 042926 : 5519
18.FC Erzgebirge Aue2927 : 6119
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