Lübeck – Das war der VfB Lübeck, wie man ihn vermutet, aber noch nicht gänzlich bis zum Schlusspfiff gesehen hat. Der Bann ist gebrochen und nach einem verdienten 2:0-Erfolg bei Viktoria Köln die Rote Laterne in der 3. Liga vorerst abgegeben – bis mindestens Montagabend. Es war ein historischer Sieg der Grün-Weißen bei einem ambitionierten Gegner, der eigentlich an die Tabellenspitze springen wollte. Historisch, weil es der erste Sieg in der 3. Liga war. Die Lübecker stehen mit nun fünf Zählern auf Rang 18 und könne Hoffnung aus diesem Freitag schöpfen. Tore von Tommy Grupe und Osarenren Okungbowa sorgten für eine erleichternde Rückfahrt. Die zwei freien Tage hat sich die Mannschaft von Lübecks Cheftrainer Rolf Landerl dieses Mal auf jeden Fall verdient. Es war somit das verspätete Geburtstagsgeschenk, was das Team in der Vorwoche leichtfertig aus der Hand gab. Und das sagten Sieger nach dem Spiel bei der Viktoria…
„Ich hoffe, dass das der Brustlöser war…“
Rolf Landerl: „Wir wussten, dass wir auf einen spielstarken Gegner treffen. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir wollten wieder unseren Fußball spielen, mutig sein und Nadelstiche setzen, aber dennoch Spielkontrolle haben. Das ist uns in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen. In der zweiten Hälfte entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Gegen Ende wird es noch hektisch und da hatten wir gute Kontersituationen, wo wir den Deckel früher draufmachen können. Unterm Strich ist der Sieg nicht unverdient und wir nehmen die Punkte sehr gerne mit nach Lübeck. Ich hoffe, dass das der Brustlöser war, den wir gebraucht haben, um wirklich anzukommen in der 3. Liga. Es haben bisher nur Kleinigkeiten gefehlt. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die als Mannschaft aufgetreten sind.“
„Von der ersten bis zur letzten Minute“
Tommy Grupe: „Eine super Mannschaftsleistung von uns heute. Von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert gespielt. Diesmal haben wir es über das ganze Spiel geschafft, nicht so wie sonst, wo wir schon phasenweise guten Fußball gespielt haben. Deswegen gehen wir hochverdient als Sieger vom Platz. Wir standen hinten gut und hatten vorne noch die eine oder andere Kontermöglichkeit, um noch einen Treffer mehr zu machen. Erster Sieg, ich bin überglücklich und verdammt stolz auf unsere Mannschaft. Jetzt haben wir einen hohen Maßstab gesetzt, daran müssen wir uns jetzt immer messen. Man hat gesehen, dass wir es können. Jetzt müssen wir weiterarbeiten und nächstes Wochenende nochmal so eine Leistung zeigen. Wir haben jetzt das erste Mal zu Null gespielt, wichtig für uns alle. Heute haben nicht nur die Verteidiger, sondern alle stark nach hinten gearbeitet auch das Mittelfeld und die Angreifer. Alle haben heute gut gegen den Ball gearbeitet und deswegen macht mich die Leistung der Mannschaft stolz. „
„Es sollte immer der Maßstab sein“
Pascal Steinwender: „Über weite Strecken deutlich verdient für uns. Wir haben schon am Anfang des Spiels gezeigt, dass wir die drei Punkte mitnehmen wollen, sind mit breiter Brust aufgetreten. Ich bin froh, dass wir es über die Zeit gekriegt haben, dass wir uns endlich für die Leistung belohnt haben. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gefightet. Wir haben die nötigen Tore geschossen und jetzt endlich mal die drei Punkte im Sack. Jetzt freuen wir uns erstmal, müssen uns aber wieder intensiv auf Uerdingen vorbereiten und versuchen, die drei Punkte einzufahren. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir die Qualität haben, jedes Spiel zu gewinnen. Daran halte ich auch fest. Es sollte immer der Maßstab sein, dass wir unsere Qualität auf den Platz bringen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das in den nächsten Wochen gelingen wird.“
„Lübeck hat eine gute Mannschaft… der Sieg geht in Ordnung“
Pavel Dotchev (Köln-Trainer): „Glückwunsch an Lübeck. Der Sieg geht völlig in Ordnung. Wir haben es wieder nicht geschafft den Fußball zu spielen, den wir spielen wollten. Wir hatten eine gute Vorbereitung. Das 0:1 war ein Schlag für uns. Nach dem zweiten Tor war klar, das schwer wird. Für mich war vorher klar, dass Lübeck eine gute Mannschaft ist. Uns fehlt die geistige Frische.“