Der Türkische SV jubelt nach dem Erfolg beim SV Azadi. Foto: Türkischer SV

Lübeck – Der Tabellenführer der Verbandsliga Süd – der TSV Bargteheide – hatte am Sonnabend bereits vorgelegt. Am Sonntag wollte Verfolger SV Azadi im Spiel gegen den Türkischen SV nachziehen. Zunächst sah es auch gut aus, denn die Gastgeber gingen in Führung und damit auch in die Pause. Kurz nach dem Wiederanpfiff folgte allerdings eine schwache Phase, in der die Gäste innerhalb von vier Minuten drei Treffer erzielten und damit die Partie für sich entschieden. Der Türkische SV löste damit den SV Azadi als Verfolger des Spitzenreiters ab.

Der Büchen-Siebeneichener SV sah gegen den SV Hamberge auch frühzeitig wie der Sieger aus, aber die Gäste gaben nicht auf und holte sich mit dem Ausgleichstreffer kurz vor Spielende doch noch einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Die SG Breitenfelde/Mölln wollte gegen Eintracht Groß Grönau endlich wieder einen Erfolg einfahren. Das misslang allerdings, denn jeweils kurz vor dem Ende der beiden Halbzeiten erzielten die Gäste ihre Treffer und sorgten für ein versöhnliches Ende einer turbulenten Woche.

Die Stimmen nach den Spielen

Büchen-Siebeneichen – SV Hamberge 2:2 (2:0)

Matthias Räck (Büchen-Siebeneichen): „Wenn wir in den ersten 15 Minuten eine oder zwei von den 100-Prozentigen rein machen und die zwei Tore, die wir gemacht haben, hätte es 4:0 gestanden. Die ersten 15 Minuten waren von uns seit langem mal wieder richtig gut. Nach einer Ecke für uns dann das 1:0. Danach waren wir nur noch am Drücker und es klingelte zum zweiten Mal. Absolut verdiente Führung, wie gesagt, Hamberge hätte sich nicht beschweren können, wenn wir zur Halbzeit drei oder vier Tore gemacht hätten. Zweite Halbzeit mal wieder körperliche und geistige Abwesenheit. Wir haben um den Anschlusstreffer gebettelt und so kam es auch. Plötzlich stand es nur noch 2:1. Danach hatten wir mehrere Möglichkeiten, auf 3:1 zu erhöhen. Wenn man seine Möglichkeit nicht nutzt, wird es meistens bestraft. Und so kam es dann auch. Kurz vor Schluss bekommen wir das 2:2. An diesem Tag hätte es nur einen Sieger geben dürfen, Büchen-Siebeneichen, wenn man sich die absoluten Torchancen anschaut, wir hatten neun sehr, sehr gute. Naja, dass ist halt der Fußball. Ich wünsche Hamberge für die letzten Punktspiele viel Erfolg.“

Kambiz Tafazoli (Hamberge): „Ein Spiel mit wechselnden Gefühlslagen und einem späten Happy End für unser Team. Aufgrund kurzfristiger Ausfälle mussten wir die Startelf auf vier Positionen umstellen. Dennoch starteten wir engagiert und hätten durch Basti Beth in Führung gehen können. Stattdessen gerieten wir durch eine Unachtsamkeit mit 0:1 in Rückstand. Das 0:2 war eine unglückliche Mischung aus Sonntagsschuss, starkem Rückenwind und einem perfekten Treffer. In der Halbzeitpause haben wir der Mannschaft klargemacht, dass noch nichts verloren ist, und sie hat reagiert. Der Anschlusstreffer brachte kurzzeitig die Wende, doch der erwartete Hallo-Wach-Effekt hielt nicht lange an. Büchen zog sich zurück und lauerte auf Konter, hatte dabei sogar die Chance zum 3:1. Kurz vor Schluss belohnte sich das Team schließlich doch noch: Basti Beth erzielte mit seinem zweiten Treffer den verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit hatte Tebi sogar die Möglichkeit zum Siegtreffer, vergab aber die Großchance. Unterm Strich nehmen wir den Punkt mit, auch wenn mit etwas mehr Glück noch mehr drin gewesen wäre.“

Breitenfelde/Mölln – Eintr. Groß Grönau 0:2 (0:1)

Thorben Mablo Richter (Breitenfelde/Mölln): „Ich kann mich nur an ein einziges Spiel erinnern, das wir in dieser Saison wirklich verdient verloren haben. In allen anderen Spielen hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt. Was heute passiert ist, ist für mich kaum in Worte zu fassen. Grönau hatte keine einzige Torchance aus dem Spiel heraus und gewinnt am Ende durch zwei Standards völlig unverdient mit 0:2. Wir hatten zahlreiche Chancen, haben sie aber leider nicht genutzt. Fußball ist ein Ergebnissport – und so stehen wir wahrscheinlich auch zurecht da unten drin. Wenn es einen Fußballgott gibt, dann hasst er uns. Ein Wort noch zum Gegner: Eigentlich nicht meine Art, aber das Zweikampfverhalten grenzte heute stellenweise an Körperverletzung. Völlig drüber – und wir können froh sein, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat. Trotzdem Glückwunsch nach Grönau.“

Dennis Gohr (Groß Grönau): „Dieses Spiel war für uns heute mehr als nur ein Kampf um Punkte – es war eine Antwort. Nach einer Woche voller Unruhe, Diskussionen und respektlosem Verhalten gegenüber unseren Spielern, haben wir als Mannschaft gezeigt, was in uns steckt: Leidenschaft, Zusammenhalt und Charakter. Wir haben uns bewusst entschieden, keine Spieler der 3. Herren einzusetzen. Stattdessen bekamen wir großartige Unterstützung von unserer 2. Herren – und sind mit einer geschlossenen Truppe nach Mölln gefahren. Schon in den ersten Minuten war klar: Wir sind heute da. Die Anfangsphase gehörte uns, wir haben Druck gemacht und uns reingebissen. Das 1:0 kurz vor der Halbzeit durch Niklas Witt war für uns alle emotional, aber besonders für ihn. In einer Woche, in der er und viele andere intern unfair behandelt wurde, hat er die beste Antwort gegeben: Mit einem Tor und einer bärenstarken Leistung. Nach der Pause wurde es dann schwer. Breitenfelde kam mit viel Druck und wir mussten alles investieren, was wir hatten. Doch wir haben weiterhin füreinander gearbeitet und uns gegenseitig stark gemacht! Nach einer Ecke machte Anton Mitterhuber das 2:0 und konnte damit seine überragende heutige Leistung krönen. Dieser Sieg war so viel mehr als drei Punkte. Er war ein Zeichen. Dafür, dass Respekt, Vertrauen und Teamgeist entscheidend sind.“

SV Azadi Lübeck – Türkischer SV 1:3 (1:0)

Nauzad Hassan (Azadi): „Eine Niederlage, die sehr schwer zu verkraften ist nach den letzten Wochen, auch wenn der Türkische SV das Spiel verdient gewinnt. Es geht jetzt als Mannschaft weiter, und wir müssen nach vorne schauen.“

Anzeige

Ismail Öztürk (Türkischer SV): „Ich bin stolz auf meine Jungs! Sie haben auswärts eine starke und entschlossene Leistung gezeigt, als Team überzeugt und sich den Sieg verdient. Ein besonderes Dankeschön geht an die Betreuerin von Azadi, die bei der Platzwunde am Kopf meines Spielers sofort zur Behandlung geeilt ist, das ist nicht selbstverständlich. Vielen Dank auch an Azadi für die Gastfreundschaft.“

Der 22. Spieltag

TSV Bargteheide – S.I.G. Elmenhorst 5:2
SVG Pönitz – TSV Trittau 1:2
TSV Pansdorf II – FC Ahrensburg 2:3
VfL Oldesloe – Sereetzer SV 3:1
Büchen-Siebeneichen – SV Hamberge 2:2
Breitenfelde/Mölln – Eintr. Groß Grönau 0:2
SV Azadi Lübeck – Türkischer SV 1:3
TSV Travemünde spielfrei

Die Tabelle

1.TSV Bargteheide2054 : 2545
2.Türkischer SV2258 : 4339
3.SV Azadi Lübeck2062 : 3137
4.SVG Pönitz2142 : 3135
5.Sereetzer SV2043 : 4233
6.FC Ahrensburg2051 : 5032
7.TSV Trittau2137 : 4231
8.S.I.G. Elmenhorst2038 : 3628
9.Eintr. Groß Grönau2043 : 3927
10.SV Hamberge2034 : 3825
11.Büchen-Siebeneichen2037 : 4622
12.VfL Oldesloe1937 : 5022
13.TSV Pansdorf II2037 : 4221
14.TSV Travemünde2028 : 4817
15.Breitenfelde/​Mölln1927 : 654
16.SG VRB Concordia zg.00 : 00

Wer soll den HSV-Sturm anführen?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

Bildquellen

  • azadi_tüsv_jubel: Türkischer SV
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein