Hamburg – Wie so oft setzt der FC St. Pauli ein klares Zeichen im Fußball. Der Kiezklub trifft eine Entscheidung, die auf viel Kritik stößt.
Die Spieler entscheiden selbst
Die Kiezkicker werden in Zukunft die Zusammenarbeit im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) mit Spielerberatern auf Eis legen. Grund dafür ist die zunehmende Kommerzialisierung im Jugend-Fußball. Demnach werden Gespräche mit Spielern, welche minderjährig sind, ohne Berater geführt. Grundsätzlich geht es darum, mit den Spielern einen familiären Umgang zu haben. Der Einfluss von Familienmitgliedern soll somit weiterhin ein wichtiger Bestandteil im Prozess der Entscheidungsfindung des Jugendspielers sein. Mit dieser Maßnahme soll es beim Kiezklub keine Bühne mehr für Kommerzialisierung im Jugend-Fußball geben. Zudem wird künftig die Zusammenarbeit mit Individual-Trainern nicht weiter unterstützt. Der äußere Einfluss auf die jungen Spieler soll so klein wie möglich gehalten werden. Besonders diese Individual-Trainer und Spielerberater-Agenturen sind nicht begeistert von diesem Schritt.
Kein grundsätzliches Problem mit Berater
Benjamin Liedtke betont:“ Es gibt total gute Berater. Aber im Jugendbereich erschließt sich mir der Sinn nicht.“. Des Weiteren meint der Leiter des NLZ. „Wir setzen auf den partnerschaftlichen Dialog mit den Spielern und deren Familien und persönlichen Umfeld“. „Dies ist keine Entscheidung gegen Berateragenturen im Fußball generell“, sagt Liedtke, „sondern es geht vielmehr darum, im Jugend-Fußball den Fokus auf das persönliche Umfeld der Spieler zu legen, nicht auf Agenturen und den Markt“. Andreas Bornemann, Geschäftsführer des FC St. Pauli äußerte sich ebenfalls zur Maßnahme :“ Wir wollen jetzt den ersten Schritt machen und hoffen, dass andere (Vereine) unserem Beispiel folgen werden.“