Starkes Eutin setzt Ausrufezeichen – Gremersdorf patzt gegen Tabellenschlusslicht

Spitzenteams patzen

Das Spitzenduo ließ am Wochenende Punkte liegen. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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OH-Aktuell

Eutin – Der 20. Spieltag in der Kreisliga Ost bot einige spannende Duelle und überraschende Ergebnisse. Vor allem im Aufstiegskampf ließen die beiden Top-Favoriten Federn. Im Keller gab es klare Gewinner und Verlierer. Zudem stand auch der Schiedsrichter bei einer Partie im Fokus. In Dobersdorf rollte am Sonntag kein Ball, denn die Gemeinde sperrte ie Sportanlage aufgrund vonUnbespielbarkeit der Plätze.

SG Kühren – SVG Pönitz II 4:2 (2:2)

Ein echtes Kellerduell stieg am Freitagabend unter Flutlicht auf der Robert-Selmer-Sportanlage. Die SG Kühren empfing die SVG Pönitz II, und beide protzten vor Selbstvertrauen. Dies nicht gerade wegen der noch immer bedrohlichen Tabellensituation, doch die vergangenen Spiele haben beiden viel Mut gemacht. So sicherten sich die Sorgenkinder der Hinrunde vier Zähler aus den ersten beiden Ligaspielen nach der Winterpause und machten den Abstiegskampf nochmals spannender. Für einen der beiden sollte an diesem 20. Spieltag allerdings der positive Trend gestoppt werden. Der Gegenüber würde seinen Lauf fortsetzen. Mit Blick auf die Aufstellung der Gäste fiel auf, dass vor allem auf einer Position rotiert werden musste. Durch das Fehlen von Sascha Marth und Kjelt Kienitz standen beide Keeper nicht zur Verfügung, und auch die Erste ist auf dieser Position angeschlagen durch die Rotsperre von Marc Mohr. Den Kasten hütete also Maximilian Harfst, eigentlicher Feldspieler. Doch dieser sah, wie eher sein Gegenüber zu tun bekam. Hendrik Koep (6.) und erneut Jesse Radandt (13.) sorgten für eine frühe 2:0-Führung. Der Schwung, insbesondere aus dem Spiel gegen Eutin 08 II, wurde mitgenommen und somit der Weg zum nächsten Erfolg geebnet. Trainer Marco Schultz sagte zu HL-SPORTS: „Wir machen genau das, was wir uns vorgenommen haben, und gehen mit 2:0 in Führung. Das Spiel verlief die ersten Minuten genau nach Plan.“ Doch die Partie kippte komplett. Pönitz verlor die Partie aus der eigenen Hand, und Kühren nahm dies dankend an. Schultz verriet: „Nach dem 2:0 haben wir das Spiel komplett abgeschenkt und sind zu keinen Chancen und Entlastung mehr gekommen. Kühren hatte mehr vom Spiel.“ Thore Amedick (33.) verkürzte verdientermaßen, und Özal Berk (42.), der von der FT Preetz im Winter kam, glich sogar noch vor dem Pausentee aus. Alles war wieder auf Null, und Pönitz musste sich dringend schütteln. Personell blieb das Team aus dem Sportpark unverändert. Dies galt allerdings auch für den Spielverlauf.

Kühren bleibt im Jahr 2025 ungeschlagen. Foto: Niklas Runne

Pönitz gibt Spiel aus der Hand

Die SVG II kam nicht mehr ins Spiel und musste ansehen, wie Nils Kretschmer (48.) nur kurz nach Wiederbeginn zur Kührener-Führung traf. Die Führung der SVG war komplett gedreht, und der zweite Treffer des starken Berk (56.) machte früh alles klar. 4:2 gewann die SG Kühren gegen Pönitz und bleibt somit im Jahr 2025 ungeschlagen. Vor allem die Offensive scheint nun endlich in Fahrt zu kommen, denn in den besagten drei Spielen traf die Mannschaft von Florian Ziehmer nun bereits zum zehnten Mal. Zu Hause sind sie enorm stark, was ihnen Hoffnung auf den Klassenerhalt macht. Nun geht es allerdings in die Fremde, und dort wartet ein echtes Schwergewicht. Es geht nach Tensfeld zum Tabellenzweiten. Dort wird es sicherlich nochmals mehr auf eine stabile Defensive ankommen. Für Pönitz war die Niederlage ein echter Dämpfer, der durchaus vermeidbar war. Nach der frühen Führung hatten die Ostholsteiner alles im Griff, doch gaben das Spiel aus der Hand. Der Trainer zog ein abschließendes Fazit: „Heute gehen wir als verdienter Verlierer vom Platz. Wir haben den Kampf nicht angenommen und uns die Butter vom Brot nehmen lassen. An dieser Stelle nochmal gute Besserung an den Spieler aus Kühren, der unnötigerweise hart gefoult wurde zum Schluss.“ Dieses Foul hatte zur Folge, dass Jonas Goss, der zuvor eingewechselt wurde, die Rote Karte sah. Somit fehlt er im kommenden Heimspiel gegen die FT Preetz, wo es den nächsten Dreier braucht.

FT Preetz – SC Cismar 3:2 (1:1)

Die FT Preetz startete mit einer deutlichen Niederlage gegen die SG Bösdorf/Malente ins neue Pflichtspieljahr. Über 90 Minuten kamen sie kaum in die Partie und mussten sich folgerichtig gegen eine sehr reife Mannschaft geschlagen geben. Nun sollte ein anderes Gesicht gegen den SC Cismar gezeigt werden. Dieser startete ebenfalls mit einer deutlichen Niederlage. Dementsprechend hatte dieses Duell im Fichtestadion schon eine große Bedeutung. Im Vergleich zur 0:3-Niederlage des SCC gegen Kühren kehrten einige Spieler zurück in den Kader. So waren zum Beispiel Bennet Kern, Timo Groth und auch Paul Schröder wieder mit dabei. Zur Anfangsphase sagte Torhüter und Obmann Dennis Kuhlmann zu HL-SPORTS: „Ein sehr hektischer und unruhiger Beginn von beiden Mannschaften, schnelle Ballverluste auf beiden Seiten. Dennoch kam Preetz tendenziell besser in die Partie und hatte auch die ersten Torchancen, die jedoch nur geringfügig hochkarätig waren.“ Der erste Treffer des Abends fiel für die Heimelf. Spielertrainer Manstein bediente Nicklas Bürger (9.), der zur Führung traf. Kuhlmann musste den ersten Ball an diesem Abend aus dem Netz fischen und sagte über den weiteren Spielverlauf: „Grundsätzlich war es eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten, dennoch hatte Preetz durchaus ein Chancenübergewicht und zeitweise auch höhere Anteile an der Spielkontrolle.“ Cismar versuchte es viel mit langen Bällen, doch so richtig zwingend wurde es nicht. Nichtsdestotrotz hatten sie kurz vor der Pause Grund zum Jubeln. Linus Munzel (41.) glich zum 1:1-Pausenstand aus.

Cismar nicht zufrieden

Nach dem Seitenwechsel war die FT das bessere Team und ging verdient erneut in Führung. Der sehr auffällige Dietrich Roo sah Flügelflitzer Melvin Abdulai (52.), der wie bereits im Hinspiel traf. Das dritte Tor der Platzherren lag im Anschluss in der Luft, doch mehrere Chancen blieben ohne Ertrag. Dennoch fiel das 3:1 doch noch. Erneut hatte Roo seine Füße im Spiel und nun jubelte Spielertrainer Florian Manstein (66.). Das Team aus dem Kreis Plön war auf Kurs, auch wenn Cismar verkürzte. Der eingewechselte Bennet Kern (86.) setzte den Schlusspunkt zum 2:3. Die Grömitzer starten also mit zwei Niederlagen in das Pflichtspieljahr 2025. Dennis Kuhlmann sagte nach dem Spiel: „Es lässt sich auf jeden Fall eine Steigerung zum letzten Auftritt in Kühren erkennen, vor allem, was den Einsatz und den Willen angeht. Dennoch waren zu viele einfache Fehler, vor allem auch in der Vorwärtsbewegung, dabei, was sicherlich zum Teil auch auf die schlechten Platzverhältnisse zurückzuführen war. Trotz der Steigerung zur Vorwoche war es leider wieder kein guter Auftritt von uns, und es gilt, nächste Woche beim ersten Heimspiel ein anderes Gesicht zu zeigen und erwachsener sowie zielstrebiger zu agieren.“ Dann gastiert die SpVgg Putlos an der Gildestraße. Preetz gastiert bei der SVG Pönitz II zu einem Kellerduell. Mit einem Sieg würden sie große Schritte in Richtung Klassenerhalt machen.

Der Jubel bei der FT Preetz war groß. Foto: Gregor Golebiowski

Eutin 08 II – TuS Tensfeld 4:0 (2:0)

Das Topspiel des 20. Spieltags stieg am Waldeck. Eutin 08 II empfing den Tabellenzweiten TuS Tensfeld zu einem Verfolgerduell. Während die 08er zuvor gegen die SVG Pönitz II eine Führung verspielten und sich geschlagen geben mussten, startete der Tabellenzweite mit einem souveränen Sieg. 4:0 hieß es am Ende gegen ein tiefstehendes Fehmarn. Nun wartete ein ganz anderer Gegner, der sich grundsätzlich nicht verstecken möchte und mitspielen will. Dies sprach auch TuS-Trainer Alkos Levens im Vorfeld an. Er durfte mit Levin Stölten und Luka-Noel Pietzsch, zwei seiner drei Torjäger, in der Startelf zurückheißen. Mit Blick auf die erste Elf von Eutin stachen einige Akteure aus der Ersten heraus. Lennard Jakubenko, der ab Sommer als Co-Trainer in der Zweiten fungiert, begann. Ebenso wie Max Golovcanski und Oberliga-Kapitän Lukas Schultz. Vorne begann wie gewohnt Monty Gutzeit, den die Segeberger aus dem Spiel nehmen wollten. Die Platzherren begannen aktiver und näherten sich an. Doch auch Tensfeld kam zu ersten Annäherungen. Nach etwa einer Viertelstunde zappelte dann auch schon erstmals das runde Leder im Netz. Ein Freistoß an den langen Pfosten wurde in die Mitte geköpft, wo Eutin in Person von Jorge Bruckmann (14.) wacher war und traf.

Sehenswerter Gutzeit

Nach nicht ganz einer halben Stunde war der Ball erneut drin – oder etwa nicht? Eine unübersichtliche Situation im Sechzehner Eutins wurde auf der Linie geklärt. Doch es gab auch Stimmen, die den Ball über der Linie gesehen haben. Der Unparteiische allerdings nicht, sodass die Führung für 08 bestand. Kurz darauf sollte diese sogar noch ausgebaut werden. Monty Gutzeit (30.) holte den Ball „wie aus einem Guss“, wie Jasper Frahm verriet, herunter und hob ihn über den Torhüter ins Netz. Zur Pause führte das Heimteam verdient mit 2:0. Eutin sollte allerdings gewarnt sein, denn gegen Pönitz II in der Vorwoche war es ebenfalls eine starke erste Hälfte, doch nach der Pause gab es die Enttäuschung. Der Coach sagte: „Wir haben uns in der Halbzeit eingeschworen und gesagt, dass wir nicht wieder eine Partie mit zwei unterschiedlichen Hälften zeigen, sondern daran komplett anknüpfen wollen. Das ist uns 100% gelungen. Jeder hat füreinander gearbeitet, gekämpft und ist den Weg gegangen. Wir haben uns unterstützt, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive.“ Tensfeld kam zwar schwungvoll aus der Kabine, doch die Hausherren waren auf der Hut. Nach einer Ecke presste Eutin gut und belohnte sich erneut durch Bruckmann (68.). Es war für den Tabellenzweiten einer der Tage, an dem es einfach nicht sein sollte. Doch es kam noch bitterer. Pietzsch sah die Gelbe Karte für ein Foulspiel. Anschließend wurde es etwas hitziger und eine kleine Rudelbildung entstand. 08-Kapitän Jannik Sarnow wurde verwarnt, doch plötzlich zeigte Schiedsrichter Justin Herrmann die Gelb-Rote Karte. Diese war an 13-Tore-Mann Pietzsch gerichtet, nach Angaben des Referees für unsportliches Verhalten. Kurz darauf fiel sogar noch das 4:0, wodurch der Deckel endgültig drauf war. Der eingewechselte Dustin Uchneytz spielte einen scharfen Ball in die Mitte, Gutzeit hatte das Auge und überließ Bruckmann (81.) sein drittes Tor des Tages.

Eutin 08 II jubelte gleich vierfach. Foto: Niklas Runne

Trainer fliegt

In der Schlussphase musste ein weiterer Tensfelder gehen, denn Trainer Levens wurde des Platzes verwiesen. Ein gebrauchter Tag für das Team aus der „Kuhle“. Die Rosenstädter dagegen zeigten einen überragenden Auftritt und belohnten sich mit dem ersten Sieg in 2025. Der siegreiche Trainer sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Es war ein völlig verdienter Sieg, vielleicht unter dem Strich ein Tor zu hoch ausgefallen. Ich würde sagen, das unterstreicht nur nochmal unsere Effizienz, die wir vorne gezeigt haben, und unsere souveräne Vorstellung in der Defensive, wo wir wirklich nichts von Tensfeld zugelassen haben. Ich muss sagen, es war eine sehr engagierte und beeindruckende Leistung von uns, wir haben gerade in der ersten Halbzeit super diszipliniert agiert. Vielleicht haben wir tendenziell einen Tick weniger Ballbesitz als sonst gehabt. Wir haben dadurch Tensfeld mehr den Ball überlassen und dann die Räume so super zugestellt, dass Tensfeld wenig eingefallen ist. Mit den gewohnten langen Bällen und auch spielerisch haben sie da nichts erreichen können.“ Die Freude war riesig bei den Ostholsteinern, doch der Blick geht direkt in Richtung der nächsten Partie: „Wir haben uns für eine super Leistung entsprechend belohnt. Ich freue mich sehr über die drei Punkte, den Heimsieg, allerdings geht es für uns nach dem Wochenende weiter. Wir bereiten uns auf das sicherlich sehr schwere Auswärtsspiel in Lütjenburg vor. Die spielen sicherlich unter ihren Erwartungen, und ich denke, gerade zu Hause wollen sie sich ordentlich präsentieren und die drei Punkte behalten. Nichtsdestotrotz werden wir uns am Dienstag vernünftig vorbereiten und dann an die Leistung vom Samstag anknüpfen.“

Tensfeld-Trainer Alkos Levens. Foto: Lobeca/Niklas Runnen

Schiri-Ärger bei Tensfeld

Die TuS Tensfeld dagegen war bedient. Ein Dämpfer im Aufstiegskampf, auch wenn man mit einem dunkelblauen Auge davonkam. Gremersdorf holte nämlich nur einen Zähler, sodass der Rückstand der Segeberger nur zehn statt zwölf Punkten beträgt. Trainer Alkos Levens sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Meines Erachtens hatten wir gestern nicht das nötige Spielglück. Das Ergebnis ist deutlicher als das Spiel war. Eutin hat ihre Torchancen gnadenlos genutzt. Zwei Tore fallen aus dem Getümmel bei Standards, bei denen wir den Ball eigentlich schon geklärt haben. Da müssen wir noch energischer und klarer im Handeln sein. Zudem fressen wir in der ersten Halbzeit das 2:0 durch einen Konter in einer Phase, in der wir dem Ausgleich durch zwei Großchancen von Marco Huth viel näher waren. Das 4:0 nehme ich aus der Wertung, da wir zu dem Zeitpunkt in Unterzahl waren und trotzdem versucht haben, das Ergebnis zu verbessern. Mit dem Platzverweis von Luka Pietzsch bin ich nicht einverstanden. Aber es spiegelt die Herangehensweise an die Partie des Gespanns wider. Ihre Leistung war maximal „ausreichend“. Vor allem wenn der Hauptschiedsrichter Justin Herrmann vor dem Spiel zu einem Unbeteiligten gesagt haben soll, dass Tensfeld heute nicht gewinnen wird. Diese Aussage wurde mir direkt nach dem Abpfiff von einem Zuschauer zugetragen. Egal in welchem Zusammenhang er diese Aussage evtl. getätigt hat, würde ich mir wünschen, dass Schiedsrichter derartige Aussagen, vielleicht auch nicht ernst gemeint, unterlassen, um nicht noch Öl ins Feuer zu gießen. Mit Beginn des Spiels hatte er nämlich uns gegenüber eine auffallend kuriose Vorteilsauslegung. Zudem hatte man das Gefühl, dass auf dem Platz der Eutiner Spieler Lukas Schultz, der aus der Oberligamannschaft von Eutin 08 abgestellt war, mit seinen Ansagen im Spiel eher die Partie leitete als der Schiedsrichter. Als ich den Linienrichter sachlich und nicht laut oder aggressiv darauf ansprach, wurde ich ebenfalls mit Gelb und dann mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen. Begründung dafür war, dass ich zu viel rede und zu viele Fragen stelle. Unter dem Strich war aber nicht das Gespann für unsere Niederlage verantwortlich, sondern eine disziplinierte und vom Trainer Jasper Frahm hervorragend eingestellte Mannschaft.“

Schiedsrichter Justin Herrmann. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Gremersdorf – TSV Lensahn 1:1 (0:1)

Der Tabellenführer setzte im ersten Pflichtspiel nach der langen Winterpause ein echtes Ausrufezeichen. Mit 8:1 gewann der TSV Gremersdorf bei der FSG Wardersee und startete somit erfolgreich in die Rückserie. Vor allem Marvin Zeigner war an diesem Tag mit einem Viererpack nicht zu stoppen. Dabei war nicht alles so positiv, wie das Ergebnis aussagte. Vorne hätten noch einige weitere Treffer erzielt werden müssen, und hinten gab es einige Unachtsamkeiten. Der Gegner war zudem laut Trainer Christian Ippig kein Maßstab, sodass dieser deutliche Sieg nicht überbewertet werden durfte. Nun gastierte zum ersten Heimspiel im Jahr 2025 das Tabellenschlusslicht. Der TSV Lensahn braucht im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt, sodass ein unangenehmes Spiel auf den Ligaprimus wartete. Dies war es bereits im Hinspiel, denn dort führte Lensahn lange Zeit und entführte sogar nach der Führung von Gremersdorf noch einen Punkt. Auf Seiten des Spitzenreiters begannen erneut Zeigner und Rene Klein vorne, beide trafen in der Vorwoche zusammen sechsmal. Auf Seiten des Schlusslichts erhoffte man sich mehr Torgefahr. Gegen Dersau war es ein kämpferisch starker Auftritt, doch die Zielstrebigkeit fehlte noch etwas. Klare Chancen waren eher Mangelware. Mit Blick auf die Startelf begann für den verletzten Daniel Safadi (Wadenzerrung) der nach Sperre zurückgekehrte Lutz van Bühren. Des Weiteren sollte Thorben Ratje vorne von Lasse Köppen unterstützt werden. Finn-Ole Ratje saß erneut erst einmal nur auf der Bank, und mit Moritz Gallowsky fehlte der auffälligste Spieler der Vorwoche komplett im Kader. Die Rollenverteilung war auf dem Papier glasklar, doch zumindest das Ergebnis sah etwas anders aus. Lensahn setzte den Fokus klar auf die Defensive und überließ dem Favoriten den Ball. Gremersdorf tat sich allerdings schwer. Sowohl im Aufbau als auch im Umschaltspiel war man zu langsam, zudem wurde zu hektisch agiert, was viele Fehlpässe mit sich zog. Lensahn bestrafte dies aus dem Nichts mit der Führung. Lasse Köppen (17.) traf aus knapp 20 Metern. Wie bereits im Hinspiel lief der Tabellenführer also einem Rückstand hinterher.

Lasse Köppen traf zur Führung. Foto: Niklas Runne

Enttäuschung beim Tabellenführer

Das Team von Christian Ippig marschierte weiter auf die tiefstehende Defensive des Gegners zu, doch der Treffer fiel nicht. So ging es mit einer knappen Führung der Elf aus dem Jahnstadion in die Pause. Klare Chancen des Gastgebers waren eher Mangelware, und auch nach der Pause war es schwierig, Lücken in der vielbeinigen Abwehr der Gäste zu finden. Nichtsdestotrotz glich die Heimelf verdientermaßen aus. Der eingewechselte Dustin Gabbey (71.) traf per Kopf. Der Siegtreffer sollte auf beiden Seiten nicht mehr fallen, sodass Lensahn auch im Rückspiel ein Remis einfuhr. Trainer Heiko Müller sagte über den Punktgewinn beim Tabellenersten zu HL-SPORTS: „Wir haben alles an Energie und Leidenschaft auf dem Platz gelassen und uns am Ende dafür mit dem Punkt belohnt. Gremersdorf kann den Punktverlust verkraften. Uns kann der überraschende Punktgewinn Auftrieb für die anstehenden Aufgaben geben.“ Gremersdorf machte mit dem Remis zwar einen Punkt auf Platz zwei gut, doch zufrieden durften und waren sie nicht. Ippig sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Das Spiel war eine echte Enttäuschung, außer Luca Zielinski als Innenverteidiger, der ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Ich kann mir dies momentan auch nicht richtig erklären, da wir sehr gut trainiert haben. Ich hoffe, dass wir damit unseren Aussetzer für die Rückrunde genommen haben und gehe davon aus, dass wir am nächsten Wochenende wieder zu unserem Spiel finden.“ Dann geht es zum ASV Dersau, wo ein starker Gegner wartet.

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SG Insel Fehmarn – TSV Lütjenburg 1:5 (0:0)

Der Start in die Rückserie war für den TSV Lütjenburg noch sehr schwer einzuordnen. Gleich zweimal lautete das Endergebnis 3:3, dabei waren die Spielverläufe unterschiedlich. Zum Auftakt gegen Pönitz II war es tendenziell eher ein glücklicher Punkt, doch gegen Klausdorf II sah dies ganz anders aus. Dort verzweifelte die Mannschaft von der Kieler Straße an der eigenen Chancenverwertung und verpasste den ersten Sieg seit Oktober. Nun stand das dritte Spiel an, und dort sollte es endlich wieder drei Zähler geben. Es ging auf die Insel zu einem Team aus dem Tabellenkeller. Von diesem galt es sich abzusetzen, denn im Falle einer Pleite bei der SG Insel Fehmarn würde der Abstand nach unten schmelzen. Zur Freude der Gäste feierte einer seine Rückkehr in die Startelf. Sebastian Witt verletzte sich in der Hinserie gegen Gremersdorf und war seitdem ausgebremst. Nun stand er sogar über die volle Spielzeit gegen Fehmarn auf dem Feld. Auf der Gegenseite freute sich Andre Hack über sein erstes Heimspiel als Cheftrainer der SG. Die Pflichtspielpremiere war vor allem defensiv lange Zeit vielversprechend, trotz des am Ende deutlichen 0:4-Endstands. Nach vorne war jedoch sehr viel Luft nach oben, was allerdings auch einigen Ausfällen geschuldet war. Sven Ove Westphal, Tjelk Jacob und auch Fabian Plöger standen allesamt gegen Tensfeld nicht zur Verfügung. Nun gehörten alle drei wieder zur Startelf. Es galt, erstmal gegen die spielstarken Gäste gut zu stehen. Dies ging auch auf, denn wie bereits in der Vorwoche lautete der Pausenstand 0:0. Dabei waren die Chancen zur Führung definitiv da. Sowohl nach einem Kopfball von Blendermann als auch Westphal klärten die Gäste auf der Linie. Zudem scheiterte Plöger an einem herausragend reagierenden Torhüter. Dies hätte die Führung sein müssen, doch es war sie nicht. Co-Trainer Fynn Severin sagte zu HL-SPORTS: „Das ist sinnbildlich für diese Saison, dass solche Bälle nicht reingehen.“

Fehmarn zerfällt erneut

In der Vorwoche brachen die Insulaner ein, dies sollte nun vermieden werden. Doch der Treffer der Gäste fiel. Im Anschluss an eine Ecke wehrte Torhüter Kevin Heinecke zunächst noch ab, doch Jakob Tetzlaff (58.) brachte den Ball im Nachschuss im Tor unter. Wieder war es um die 60. Minute das Gegentor. Severin sagte: „Die magische 60. Minute bei uns, wenn man die Spiele von uns dieses Jahr sieht.“ Wenige Minuten später kombinierte sich Lütjenburg gut nach vorne, doch Blendermann räumte den Angreifer ab. Es gab den Elfmeter, den Jan Noah Bollesen (60.) ganz sicher verwandelte. Erneut schien das Kartenhaus der SG Insel innerhalb weniger Momente zu zerfallen. Nach vorne setzten die Ostholsteiner diesmal zwar deutlich mehr Nadelstiche, doch die Treffer fielen auf der anderen Seite. Nach einer Ecke von der rechten Seite machte Heinecke keine gute Figur. Der Ball rutschte ihm aus den Händen, und Yannick Fischer (67.) nutzte den Patzer zum 3:0. Es war die Vorentscheidung, und erneut folgten nach dem ersten Gegentor direkt die nächsten. Keine 180 Sekunden später schaltete Lütjenburg um, Fehmarn machte keine gute Figur und Fischer (70.) schnürte den Doppelpack. In Tensfeld kassierte die Hack-Elf binnen 13 Minuten vier Treffer, nun sogar innerhalb von zwölf. Die Begegnung war längst entschieden, auch wenn Tjelk Jacob (73.) verkürzte. Den Schlusspunkt setzte Bollesen (96.) zum 5:1-Auswärtssieg. Erneut gab es eine deutliche Pleite für Fehmarn, sodass es im Keller eng wird. „Es ist wieder sehr schade gewesen und es war wieder mehr drin. Wir halten gut mit und gehen am Ende dann doch unter.“ Er setzte fort: „Am Ende gewinnt Lütjenburg verdient, aber mindestens ein Punkt wäre aufgrund der Chancen drin gewesen. Jetzt stehen wir ein bisschen ratlos in der Gegend, und das ist natürlich nicht der Start, den wir uns erhofft hatten für die Rückrunde.“ Unter dem neuen Coach wurden also beide Spiele verloren, und die Situation ist sehr ernüchternd. Der Co-Trainer sagte: „Es ist ganz schwierig und irgendwie auch nicht mehr zu erklären, aber es muss immer weitergehen. Wir müssen weitermachen. Jetzt haben wir zwei richtig wichtige Spiele, und da müssen wir auf jeden Fall punkten.“ Es warten die FSG Wardersee und im Anschluss Lensahn. Es sind zwei direkte Konkurrenten, gegen die man gefordert ist.

Fehmarns Co-Trainer Fynn Severin. Foto: Niklas Runne

SpVgg Putlos – SG Bösdorf/Malente 2:1 (1:0)

Das Spiel zwischen der SpVgg Putlos und der SG Bösdorf/Malente sollte ein ganz besonderes sein. Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams, da das Hinspiel noch aussteht. Doch vor allem einer stand an diesem späten Nachmittag im Fokus: Putlos-Trainer Benjamin Berger forderte seinen zukünftigen Arbeitgeber heraus. Ab Sommer beerbt er Ismet Nac. Doch bis dahin hat Putlos Priorität, und das Ziel war, den im Vorfeld Tabellendritten auszucoachen. Das kündigte Berger an, sodass man auf die 90 Minuten sehr gespannt sein konnte. Im ersten Durchgang hatte Bösdorf mehr Spielanteile. Gleich zweimal musste Putlos retten, doch die Null blieb stehen. Man selbst kam zu vielversprechenden Kontern, die allerdings nicht gut ausgespielt wurden. Zudem gab es einige Ecken – sogar mehr als Torschüsse. Eine dieser Ecken sollte kurz vor der Pause den Weg ins Tor finden. Kevin Zielinski brachte die Ecke herein, und Christopher Schiemann (45.) nickte ein. Trotz mehr Spielanteilen der Gäste war die Führung der SpVgg nicht unbedingt unverdient. Bitter für die SG war allerdings neben dem Rückstand auch die Auswechslung von Leo Korn kurz vor dem Gegentreffer.

„Das machte mich ehrlicherweise auch ein bisschen sauer“

Im zweiten Durchgang sollte es jedoch sehr einseitig werden. Putlos stellte das Spiel komplett ein, was Berger gar nicht gefiel: „Das machte mich ehrlicherweise auch ein bisschen sauer.“ Der Coach setzte fort: „Wir haben in der zweiten Halbzeit angefangen, komplett zu schwimmen. Es war wirklich ein Spiel auf ein Tor von Bösdorf.“ Nichtsdestotrotz jubelte erst einmal die Heimelf. Marten Ruge (51.) legte für Putlos nach. Hinten war ihr Tor allerdings wie vernagelt. Sowohl Prokoph als auch zweimal Eric Krogoll klärten auf der Linie. Zudem war Torhüter Nico Fischer mehrmals auf der Hut. Bei den Hereingaben oder aber den weiten „eckballähnlichen“ Einwürfen von Niels Matzanke passten die Gastgeber gut auf. Dennoch kam Bösdorf/Malente durch Kim Kaun (69.) wieder zurück. Der Ausgleich blieb jedoch aus, glücklicherweise für die Ostholsteiner. Berger zeigte sich nach Abpfiff sehr ehrlich: „Ein Unentschieden wäre definitiv gerechter gewesen als ein Sieg für uns.“ Dennoch gab es den ersten Dreier im Jahr 2025, und die Heimstärke bleibt vorhanden. Abschließend sagte der siegreiche Trainer: „Wenn du diese Überzeugung im Defensiv-Zweikampf hast, dann kannst du so ein Spiel auch mal mit gefühlten 20% Ballbesitz, wenn das nicht sogar zu viel ist, über die Zeit bringen. Das ist uns gelungen, ich bin glücklich. Jetzt haben wir unser Derby gegen Cismar, und da wollen wir unsere drei Punkte auswärts holen.“ Bösdorf fordert am kommenden Wochenende den Tabellennachbarn Dobersdorf/P’hagen.

Benjamin Berger. Foto: Niklas Runne

TSV Klausdorf II – FSG Wardersee 3:2 (0:2)

Die FSG Wardersee startete katastrophal ins neue Jahr. In den Testspielen blieb man sieglos, und auch der Pflichtspielauftakt ging mächtig in die Hose. Gegen Tabellenführer TSV Gremersdorf setzte es eine 1:8-Klatsche, bei der man meilenweit von einem kreisligatauglichen Auftritt entfernt war. Dementsprechend brauchte es im ersten Auswärtsspiel gegen den TSV Klausdorf II ein anderes Gesicht. Björn Witt fehlte erneut, doch stattdessen kehrte der quirlige Mats Hoger zurück in die Startelf. Der Offensivspieler stand vor dem Spiel bei sechs Saisontoren. Das siebte sollte tatsächlich früh folgen. Hoger (7.) brachte Wardersee am Aubrook in Führung. Klausdorf ließ bereits gegen Lütjenburg zahlreiche Torchancen zu, nun gerieten sie früh in Rückstand. In der Vorwoche lagen sie ebenfalls zurück, drehten jedoch den Rückstand. Am Ende gab es ein Unentschieden. Nun folgte jedoch nach einer knappen halben Stunde der zweite Gegentreffer. Tobias Dölger (32.) erhöhte. Die Segeberger waren auf Kurs und gingen mit einer komfortablen Führung in die Pause. TSV-Trainer Phil Schäfer war keineswegs zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang. Er reagierte und brachte gleich drei neue Spieler. Marvin Eichberger, Jesper Grohmann und Deniz Cankal kamen rein, und mit ihnen kam deutlich mehr Zug zum Tor. Jannik Haß (60.) verkürzte für die Hausherren, und der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Noah Neitzke (72.) traf. Der Rückstand war aufgeholt, und das Momentum war auf Seiten der Zweitvertretung. Dennis Kahlert (83.), Dreierpacker aus der Vorwoche, war erneut erfolgreich. Mit seinem elften Saisontor machte er den Heimsieg seiner Mannschaft perfekt. Wardersee dagegen verlor auch das zweite Spiel in Folge, und die Serie von vor der Winterpause ist längst dahin. Am kommenden Wochenende empfangen sie mit der SG Insel Fehmarn einen direkten Konkurrenten, wo es dringend einen Sieg braucht. Die Abstiegsplätze sind schließlich nur noch ein Punkt entfernt. Klausdorf II dagegen klettert auf den fünften Platz und gastiert in der kommenden Woche beim TSV Lensahn.

Mats Hoger brachte die FSG Wardersee in Führung. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der 20. Spieltag

SG Kühren – SVG Pönitz II 4:2
FT Preetz – SC Cismar 3:2
Eutin 08 II – TuS Tensfeld 4:0
TSV Gremersdorf – TSV Lensahn 1:1
SG Insel Fehmarn – TSV Lütjenburg 1:5
SpVgg Putlos – SG Bösdorf/Malente 2:1
TSV Klausdorf II – FSG Wardersee 3:2
SG Dobersdorf/P’hagen – ASV Dersau Abgesagt

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf2069 : 1950
2.TuS Tensfeld1958 : 2940
3.Eutin 08 II – U232055 : 3634
4.SG Bösdorf /​ Malente1938 : 3133
5.SG Dobersdorf/​P’hagen1751 : 3032
6.TSV Klausdorf II – U232042 : 5230
7.ASV Dersau1533 : 2527
8.SpVgg Putlos1623 : 2726
9.TSV Lütjenburg1734 : 3824
10.SC Cismar2035 : 4124
11.FT Preetz1737 : 4119
12.FSG Wardersee1729 : 5717
13.SG Insel Fehmarn2034 : 5516
14.SVG Pönitz II2035 : 5916
15.SG Kühren1623 : 3515
16.TSV Lensahn1725 : 4610

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