Rethwisch – Zerkratzter Sportwagen, abgerissene Heizung und eine beschädigte Tür. So hieß es nach dem Spiel zwischen SC Union Oldesloe II und VfL Rethwisch II vom 1. April. Eine Kabinenparty soll ausgeufert sein (HL-SPORTS berichtete). Nun gab der VfL Rethwisch eine schriftliche Stellungnahme dazu ab:
Stellungnahme des VfL Rethwisch zur Berichterstattung
06.04.22, Sportbuzzer: „Schwere Sachbeschädigung nach dem Spiel beim SVT Bad Oldesloe, Die Gästekabine im Kurparkstadion und das Auto des Vorsitzenden vom SVT Bad Oldesloe wurden beschädigt. Anzeige wurde erstattet.“
07.04.22, HL-SPORTS: „Kabinen-Party eskaliert: Heizung aus Wand gerissen, Tür raus und Auto komplett zerkratzt“
Allgemein: Der Verein VfL Rethwisch e.V. spricht sich gegen jegliche Arten von Sachbeschädigungen, Vandalismus, Beleidigungen und Gewalt aus. Wir stehen dafür, konsequent gegen jeden vorzugehen, der das allgemeingültige Verständnis der sportlichen Fairness und des sozialen Zusammenlebens nicht einhält.
Die Stellungnahme zu der o.g. Berichterstattung erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt, da sich die Verantwortlichen der Fußballsparte im Urlaub befanden und der Verein den betroffenen Spielern zunächst Gehör verschafft hat. Des Weiteren wurde die Begehung von Straftaten in den Raum gestellt, die einer polizeilichen Betrachtung bedurften.
Zum Sachverhalt: Am Freitag, den 01.04.22 war die Fußballmannschaft VfL Rethwisch II im Kurparkstadion zu Gast bei der zweiten Mannschaft des SC Union Bad Oldesloe. Die vermeintlichen Geschehnisse nach dem Spielende gaben Anlass zu den Medienberichten im Sportbuzzer und bei HLSports. Der Vorsitzende des SVT Bad Oldesloe, Herr Önder Karanfil, wird in beiden Berichten mit inhaltlich und zeitlich unterschiedlichen Darstellungen zitiert. Wir gehen daher nicht explizit auf die Vielzahl der Ungereimtheiten und Widersprüche ein, da dies den Rahmen dieser Stellungnahme sprengen würde und beschränken uns auf die wesentlichen Anschuldigungen.
Wir stellen fest, dass sich zum Zeitpunkt des Eintreffens des Vorsitzenden des SVT Bad Oldesloe, Herrn Önder Karanfil, Spieler beider Mannschaften in den jeweiligen Kabinen befanden.
Wir stellen fest, dass neun der dreizehn Spieler des VfL Rethwisch, die bereits Fahrgelegenheiten für den Heimweg gefunden hatten, das Gelände verlassen hatten oder auf dem Weg dazu waren. Die Behauptung, dass alle Personen dieser großen Gruppe stark angetrunken gewesen seien, ist eine Verallgemeinerung, die auf einer einzelnen subjektiven Betrachtung beruht. Ob hier, bei einer fraglichen Begegnung mit Herrn Karanfil, eine Flasche zu Boden fiel, konnte bislang nicht verifiziert werden. Alle angehörten Spieler des VfL Rethwisch gaben glaubhaft an, dass von ihrer Seite aus und zu keiner Zeit ein aggressives Verhalten gezeigt wurde.
Wir stellen fest, dass ein Spieler Kleidungsstücke von der Heizung in der Kabine genommen hatte, die zum Teil dahinter gerutscht und verklemmt waren. Dabei löste sich der Heizkörper aus der bereits lockeren Wandverankerung, ohne dass es zu einer weiteren Beschädigung kam. Dies ist aus Versehen und ohne jegliche Absicht geschehen. Somit liegt hier keine Sachbeschädigung vor. Der entstandene Schaden wurde unverzüglich, auf Betreiben des Spielers, über seine Versicherung mit der Stadt Bad Oldesloe geregelt.
Wir stellen fest, dass die Trainer und die Mannschaft des VfL Rethwisch vor Spielbeginn, beim Betreten der Kabine, bemerkten, dass die Tür bereits angelehnt an der Wand stand. Der Zustand der Kabine deutete darauf hin, dass ggf. handwerkliche Arbeiten bereits vorgenommen wurden oder vorgenommen werden sollten. Dies kann zum Teil von Angehörigen des SC Union Oldesloe bestätigt werden.
Wir stellen fest, dass die vier verbliebenen Spieler zu keinem Zeitpunkt allein, zu zweit oder zusammen bewusst an dem Fahrzeug des Vorsitzenden des Herrn Karanfil gestanden haben. Während zwei bereits von einem Mitspieler abgeholt wurden und sich in dessen Fahrzeug befanden, stiegen die beiden anderen in ein vor Ort befindliches Taxi. Keinem war Herrn Karanfils Fahrzeug bekannt. Es befanden sich zu diesem Zeitpunkt mehr als zehn Fahrzeuge auf dem Parkplatz, sodass eine explizite Zuordnung nicht erfolgen konnte.
Wir stellen fest, dass mehrere der auf dem Gelände und in dem Gebäude anwesenden Personen mitteilten, dass Spieler des VfL Rethwisch von dem Vorsitzenden des SVT Bad Oldesloe, Herrn Önder Karanfil, bei seinem Eintreffen sofort übel und grundlos beschimpft und beleidigt wurden. Ein vernünftiges, sachliches Gespräch sei zu keiner Zeit möglich gewesen. Einzelne Spieler überlegen, diesbezügliche eine Anzeige wegen dieser Beleidigungen zu stellen.
Am Folgetag scheiterten ebenfalls alle Gesprächsversuche mit Herrn Önder Karanfil. Mindestens in einem Fall wurde sogar die Telefonnummer eines Rethwischer Verantwortlichen gesperrt.
Wir stellen fest, dass im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen kein Spieler des VfL Rethwisch als Beschuldigter einer strafbaren Handlung geführt wird. Vor Ort wurde von den einschreitenden Polizisten kein diesbezüglicher Verdacht gegenüber Spielern des VfL Rethwisch geäußert. Zur Aufklärung des Sachverhaltes, den Schaden an dem Fahrzeug betreffend, wurden sie zwischenzeitlich zeugenschaftlich befragt.
An dem Wochenende wurden vier Spieler, aufgrund der massiven Anschuldigungen, seitens der Spartenleitung Fußball vom Spiel-und Trainingsbetrieb freigestellt. Dies geschah zum einen, um den Sachverhalt zu klären und zum anderen, um sie aus der „Schusslinie“ zu nehmen. Die Maßnahme wurde durch den Erweiterten Vorstand des Vereins zunächst bestätigt. Nach Gesprächen mit den betroffenen Spielern, Teilen der Mannschaft und dem Verantwortlichen des SC Union Oldesloe wurde die Freistellung im Laufe der Woche wieder aufgehoben.
Abschließend stellen wir fest, dass sich die Spieler der Mannschaften von Türkspor, Union Oldesloe und VfL Rethwisch zum Teil seit ihrer Schulzeit kennen und zwischen den Mannschaften ein äußerst freundschaftliches Verhältnis besteht. Wir bedauern es zutiefst, dass es durch die ungerechtfertigten Anschuldigungen zu einem Missklang gekommen ist.
Ronny Bendin (Leiter der Fußballsparte) und Thomas Prüß (1. Vorsitzender des VfL Rethwisch)
Hinweis: Diese Stellungnahme muss nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.
