Nürnberg – Vor dem Nordduell am kommenden Sonnabend zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel in der 2. Bundesliga, mussten beide Nordclubs im DFB-Pokal ran. Für Kiel lief es schlecht, für Hamburg super. Holstein flog nach einem 1:5 bei Bundesligist TSG Hoffenheim raus. Der HSV setzte sich im Elfmeterschießen beim 1. FC Nürnberg mit 5:2 durch.
Kiel schlägt sich selbst
Für die „Störche“ lief in Sinsheim von Beginn an alles schief. Zwei Eigentore durch van den Bergh (3.) und Wahl (31.) sorgten für einen ganz schlechten Auftakt. Zwar brachte Neumann (47.) die Gäste noch einmal heran, doch der Bundesligist spielte danach seine ganze Klasse aus. Stiller (59.), Dabbur (72.) und Larsen (84.) trafen für die TSG noch dreimal. Kiels Coach Marcel Rapp wartet nach zwei Unentschieden in der 2. Liga also weiter auf seinen ersten Sieg. „Glückwunsch an die TSG. Das Ergebnis ist für uns sehr enttäuschend, aber wir haben es lange geschafft auf Augenhöhe zu gestalten. Wir sind mutig aufgetreten. Wir müssen daran arbeiten, dass wir unsere Torchancen verwerten. Dann kann das Spiel in eine andere Richtung laufen“, sagte er auf der Pressekonferenz nach der Begegnung.
Fazit: Ganz dumm gelaufen
Besonders schöne Geschenke brachten die Kieler mit zur TSG. Die bedankten sich damit, dass die Holstein nicht ins bodenlose schossen. Eine ganz grausame Leistung der „Störche“, die einfach nicht in die Pötte kommen. Selbstbewusstsein für den Abstiegskampf in der Liga hatte man aus dieser Partie nicht gezogen.
HSV erkauft Sieg vielleicht teuer mit viel Geld über den Winter
Der Hamburger SV hat das Achtelfinale im Pokal erreicht, muss diesen vielleicht aber teuer bezahlen. Leibold verletzte sich im ersten Durchgang schwer nach einem Foul von Krauß (18.). Auf der Trage musste er vom Platz gebracht werden. Eine Diagnose stand noch nicht fest, aber es dürfte etwas mit dem Knie sein. Er wurde minutenlang behandelt, so dass die Nachspielzeit mit drei Minuten fast schon zu kurz wirkte. Kurz davor traf David (45.) nach einer Ecke per Kopf zu HSV-Führung. Nach dem Seitenwechsel gab es wieder eine Verletzungspause. Sekunden nach Wiederanpfiff knallten Meuheim und Krauß mit den Köpfen zusammen. Auch hier ging die Behandlung mehrere Minuten. Während der Hamburger weitermachen konnte, ging es für den Clubberer nur noch per Trage vom Feld. Es schien so, als ob er bewusstlos war. Beim Antransport hob er allerdings den Daumen und zeigte den Fans so, dass er okay sei. Er muss die Nacht im Krankenhaus verbringen. Duman (59.) sorgte für den 1:1-Ausgleich. Danach hätten die Gastgeber alles klar machen können, doch im Zehn-Minuten-Takt vergab Geis (69., 79.) gleich doppelt. In der letzten Minute der regulären Spielzeit parierte HSV-Schlussmann Heuer Fernandes gegen Tempelmann. Sieben Minuten Nachspielzeit und eine Verlängerung, in der Tempelmann (98.) erneut vergab, blieben torlos. Das Elfmeterschießen brachte die Entscheidung. Hier flatterten den Franken allerdings die Nerven. Tempelmann und Sörensen verschossen und bei den Gästen trafen mit Kinsombi, Kittel, Schonlau und David allesamt ins Schwarze. Achtelfinale erreicht. Coach Tim Walter: „Die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen, das eigentlich keinen Verlierer verdient hat. Auch Nürnberg hat ein gutes Spiel gemacht und uns alles abverlangt. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen, weil sie bis zum Schluss an sich geglaubt und im Elfmeterschießen dann auch für unseren Aufwand belohnt hat. Die beiden Verletzungen trüben aber natürlich die Laune. So etwas möchte man nicht haben.“
Fazit: Nürnberg bleibt ein Lieblingsgegner
Und wieder hat der HSV gegen den Club nicht verloren. Dieses Mal brachte es sogar eine halbe Million Euro ein, denn die sind nun im Wettbewerb sicher. Offensiv waren die Hamburger im ersten Durchgang besser, dafür Nürnberg den Rest der Partie. Das Glück war auf Seiten der Gäste, denn der Gegner hatte die besseren Optionen auf einen Sieg. Im Elfmeterschießen zeigte die Rothosen mehr Entschlossenheit und gehen somit als Sieger vom Platz.
Auslosung am Sonntag
Nach dem Nordduell zwischen Hamburg und Kiel am Sonnabend um 20.30 Uhr wird einen Tag später das Achtelfinale ausgelost. Der HSV ist es das erste Mal seit drei Jahren wieder in der Runde der letzten 16 Teams. Damals scheiterte man sogar erst im Halbfinale, gegen RB Leipzig. Gespielt wird dann am 18. und 19. Januar 2022.
Die 2. Runde (26./27.10.)
Preußen Münster – Hertha BSC 1:3
Babelsberg 03 – RB Leipzig 0:1
1860 München – Schalke 04 1:0
TSG Hoffenheim – Holstein Kiel 5:1
Borussia Dortmund – FC Ingolstadt 2:0
VfL Osnabrück – SC Freiburg 4:5 n.E.
1.FC Nürnberg – Hamburger SV 3:5 n.E.
Mainz 05 – Arminia Bielefeld 3:2 n.V.
Waldhof Mannheim – Union Berlin (Mi., 18.30 Uhr)
VfL Bochum – FC Augsburg
Dynamo Dresden – FC St. Pauli
Bayer Leverkusen – Karlsruher SC
Hannover 96 – Fortuna Düsseldorf (20.45 Uhr)
Borussia Mönchengladbach – Bayern München
Jahn Regensburg – Hansa Rostock
VfB Stuttgart – 1. FC Köln