Gehen wir die Lage in der 3. Liga trotz des 0:1 des VfB Lübeck beim 1. FC Magdeburg mal positiv an. Haltet ihr es für möglich, dass die Grün-Weißen am 8. Mai beim SV Meppen gewinnen? Das wäre ein Schritt, der das Wunder Klassenerhalt eventuell doch noch möglich machen könnte.
Die Rechnung geht so
Bedingung: Meppen verliert am Mittwoch nächster Woche beim FSV Zwickau. Dann könnte der VfB – einen Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden vorausgesetzt – den Rückstand zu den Meppenern auf drei Punkte verkürzen. Die Tordifferenz spricht relativ deutlich für den VfB Lübeck (minus 14 gegenüber minus 21). Wenn jetzt der VfB in Meppen gewinnt, würde er zumindest den Nordrivalen überholen. Das ist doch mal eine Perspektive!
Oder…
Man mag gar nicht daran denken, wenn das Ganze schief geht. Nach dem letzten Heimspiel gegen Zwickau beginnen die Umbaumaßnahmen im Innenbereich der Lohmühle. Eine Rasenheizung wird installiert und ein Rollrasen verlegt. Für die Regionalliga? Es ist ja schön, wenn man sie hat – nötig wäre sie dafür nicht. Also kann die Marschrichtung doch nur lauten: Sofortiger Wiederaufstieg in die 3. Liga, um dann mit vollbesetzten Zuschauerrängen (ich wette: mit den Fans im Rücken stünde der VfB auch in dieser Saison viel besser da) den Fußball und die Stimmung anzubieten, den Corona verhindert hat.
DFB-Pokal nicht außer Acht lassen
Unabhängig vom Ausgang in der 3. Liga gibt es aber noch ein weiteres Ziel, welches man nicht aus dem Auge verlieren darf: Die Qualifikation für den DFB-Pokal. Eine neuerliche Blamage wie im Vorjahr, als die Lübecker gegen Todesfelde verloren, darf sich nicht nur aus finanziellen Gründen nicht wiederholen.
Derby gegen Phönix als Albtraum
Denn rein sportlich gibt es für die Lohmühlen-Kicker in der Regionalliga so gut wie nichts zu gewinnen. Dafür gibt es reichlich Stolpersteine, die sehr unangenehm werden können. Könnt ihr euch ein Derby gegen Phönix vorstellen, das der VfB verliert? Könnt ihr euch auch vorstellen, welche Häme dann über den VfB hereinbrechen würde? Ich jedenfalls mag mir das nicht vorstellen.
Meine Meinung!
Dieses ist ein einseitiger Kommentar? Ja, ich bin VfBer – na und? Das ist doch nicht unanständig.
Aus den Augen, aus dem Sinn?
Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen an der Lohmühle noch einmal die Kraft (und Motivation sowie die finanziellen Mittel) aufbringen, um die 3. Liga – so oder so – nicht aus dem Auge zu verlieren. Wenn dann der eine oder andere Fehler (ich nenne keine Namen mehr, weil ich nicht als „Klugscheißer“ dastehen will) vermieden werden kann, sollte das Unternehmen einen guten Ausgang nehmen. Das hoffe ich zumindest.
Was für eine Liga…
Mein Tipp des Drittliga-Eingangs (Dresden vor Rostock als Direkt-Aufsteiger, Ingolstadt auf Rang 3 in der Relegation) ist in den vergangenen Wochen gehörig ins Wanken geraten. Wer konnte denn ernsthaft damit rechnen, dass die Dynamos so aus der Spur geraten? Als Krönung kam dann gestern früh die Meldung der Entlassung von Trainer Markus Kauczinski. Wer darauf getippt hatte, hätte vermutlich viel Geld verdient.
Das ging echt schnell
Natürlich war der Trainerwechsel von langer Hand vorbereitet, denn schon wenige Stunden nach Kauczinskis Rauswurf war der Nachfolger schon da: Alexander Schmidt, der im Februar bei Türkgücü München entlassen worden war, wird Dynamo in den letzten sechs Spielen betreuen. Hansa Rostock kann das alles kalt lassen. Zwar war bei der Kogge auch nicht alles Gold, was da zu glänzen schien, doch in dieser Situation zählen nur noch Punkte und Tore. Die hat Hansa geholt – alles gut.
Glück gehabt
Alles gut auch bei Damian Roßbach. Der Abwehrspieler der Hanseaten war mit Meppens Guder zusammengeprallt und musste nach längerer Behandlungspause ins Krankenhaus eingeliefert werden. Jetzt kam die Entwarnung. Roßbach hatte eine zehn Zentimeter lange Verletzung an der Stirn, die genäht werden musste.
Hansa steigt auf!
Ob Roßbach in den letzten vier Spielen (drei Heimspiele gegen Ingolstadt, Zwickau und den VfB, auswärts nur noch in Unterhaching) noch einmal eingesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. Ansonsten kann er schon einmal den Sekt kaltstellen. Das kann Hansa nicht mehr verspielen!
Euer Karl-Heinz Tiedemann