Neubrandenburg – Das Titelrennen in der Verbandsliga MV wird wieder spannender. Der FC Anker Wismar bezwang den 1. FC Neubrandenburg auswärts mit 2:1-Toren und verkürzte bei zwei Spielen weniger den Rückstand auf die Elf aus der Stadt der vier Tore auf vier Zähler. Die Hausherren hatten zuletzt Ende August verloren.
Der FC Anker Wismar hat beim Spitzenspiel in Neubrandenburg seine große Chance auf den Landesmeistertitel am Leben gehalten. „Spielentscheidend war, dass wir von Beginn an unser Vorhaben, in der Anfangsphase hoch anzulaufen und so den Ballgewinn direkt in Torchancen umzuwandeln, umgesetzt haben. Aber auch spielerisch und kämpferisch hat mir die Partie sehr gut gefallen. Der Sieg ist definitiv nicht unverdient“, so Anker-Trainer Matthias Fink nach dem Spiel.
Mit diesem frühen Anlaufen hatten die Gastgeber sicher nicht gerechnet und bekamen so Schwierigkeiten beim Spielaufbau. Der Führungstreffer von Jonas Hurtig nach schöner Vorarbeit von Lucas Meyer war so auch verdient. In dem sehr intensiven Spiel schenkten sich beide Teams in der Folgezeit auch nichts, auf beiden Seiten gab es gute Einschussmöglichkeiten. Als Mirco Seide in der 41. Minute gegen Czarnetzki klärte war die Pausenführung für die Anker-Crew perfekt.
Die zweite Halbzeit begann dann perfekt für die Gastgeber, denn mit einem Volleyknaller überwand Robert Grube den Wismarer Schlussmann. Aber die Gäste zeigten sich nicht geschockt und Meyer setzte einen Schuss auf das Tornetz (59.) bevor Patrick Nehls nach einem Pass aus der Tiefe alleine auf das Neubrandenburger Tor zulief und vollendete. Wütende Proteste der Neubrandenburger Bank folgten und auch nach Befragung seines Assistenten zählte der Unparteiische den Treffer. In der Folge sah der Neubrandenburger Trainer zuerst die Gelbe, später dann die Ampelkarte. Die letzten Möglichkeiten (72. und 76.) gehörten zwar wieder den Gastgebern, aber Seide ließ sich nicht noch mal überraschen. So blieb es beim 2:1-Sieg und einem guten Start für Abwehrspieler Marcel Ottenbreit, der am Abend in Wismar in seinen 25. Geburtstag reinfeiern konnte.
Als der gute Unparteiische Johannes Wagner die Partie abgepfiffen hatte, lauter Jubel beim Anker-Team. So konnte die rund 200 Kilometer lange Rückreise des FC Anker Wismar laut, ausgelassen und stimmungsvoll angegangen werden. Allerdings hat es das Programm für die Hansestädter weiter in sich. In Sachen Titelrennen haben die Wismarer aber alles wieder selbst in der eigenen Hand. Vier Heimspiele (Ueckermünde, Waren, Güstrow und Dynamo Schwerin) sowie drei Auswärtsspiele (Penzlin, Pastow und Dynamo Schwerin) stehen noch vor dem erhofften Triumpf. Nach dem Sieg in Neubrandenburg stellt er aber klar: „Die Meisterschaft ist unser Ziel“, so Fink. Allerdings fehlen ihm gegen Ueckermünde Ottenbreit nach Gelbsperre und Paul Baaske der mit der Beachfußball-Nationalmannschaft in Spanien weilt. Denny Kambs und Paul Raffel fehlen weiterhin verletzungsbedingt, hinter dem Einsatz von Marco Bode und Gordon Grotkopp stehen weiterhin Fragezeichen. Mit dabei ist wieder Johannes Plawan.
Am nächsten Sonnabend erwartet der FC Anker dann ab 13 Uhr den FSV Ueckermünde im Kurt-Bürger-Stadion. Die Vorpommern spielten an diesem Wochenende zu Hause 1:1 gegen den SV Warnemünde.
Auf der Rückfahrt traf das Anker-Team an der Raststätte Trebeltal zufällig noch auf den Ligakonkurrenten SV Warnemünde. Beide Teams machten noch ein Foto zusammen.
Kühlungsborn-FC Schönberg 95 5:4 (2:2)
Der FC Schönberg 95 musste am Sonntag eine unnötige 4:5-Niederlage beim FSV Kühlungsborn hinnehmen. Bereits nach sieben Minuten führten die Grün-Weißen mit 2:0. Bis zur 30. Minute waren die Gäste das bessere Team und haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Der Sportliche Leiter des FC Schönberg 95 sagte ziemlich „angefressen“ zu HLSPORTS: „Nach dem Gegentreffer zum 1:2 haben wir dann unverständlicher Weise alles vermissen lassen. Dann kassiert man das 2:3, macht im Gegenzug das 3:3, hat die Chance mit dem nächsten Angriff auf 4:3 zu stellen, die man vergibt. Was dann defensiv passiert ist dann einfach erschreckend und indiskutabel. Aber so ist das, wenn man sich mehr mit anderen Dingen beschäftigt als mit dem Spiel. Ein persönliches Statement möchte ich nicht abgeben. Ich glaube da muss ich mich heute selber schützen.“
Der 24. Spieltag
Dynamo Schwerin – Malchower SV 4:1
SV Waren 09 – SV Pastow 0:15
Güstrower SC – FSV Bentwisch 4:1
1. FC Neubrandenburg – FC Anker Wismar 1:2
FSV Ueckermünde – SV Warnemünde 1:1
Penzliner SV – Aufbau Boizenburg 7:3
SV Siedenbollentin – FC Förderkader René Schneider 0:2
FSV Kühlungsborn – FC Schönberg 95 5:4
Die Tabelle
| 1. | 1. FC Neubrandenburg 04 | 24 | 74 : 22 | 50 |
| 2. | FC Anker Wismar | 22 | 52 : 17 | 46 |
| 3. | SG Dynamo Schwerin | 20 | 55 : 23 | 40 |
| 4. | FSV Einheit 1949 Ueckermünde | 21 | 53 : 22 | 39 |
| 5. | FC Schönberg | 21 | 54 : 39 | 38 |
| 6. | SV Pastow | 21 | 56 : 29 | 36 |
| 7. | Güstrower SC 1 | 20 | 37 : 26 | 31 |
| 8. | FC Förderkader Rene Schneider | 21 | 40 : 36 | 29 |
| 9. | Malchower SV | 20 | 38 : 34 | 29 |
| 10. | FSV Bentwisch | 22 | 47 : 46 | 29 |
| 11. | FSV Kühlungsborn | 21 | 41 : 44 | 29 |
| 12. | Penzliner SV | 21 | 48 : 52 | 29 |
| 13. | SV Warnemünde Fußball | 21 | 37 : 46 | 27 |
| 14. | SV Siedenbollentin | 22 | 30 : 55 | 19 |
| 15. | SG Aufbau Boizenburg | 20 | 15 : 77 | 6 |
| 16. | SV Waren 09 I | 23 | 7 : 116 | 2 |
