Torhüter-Wahnsinn, Chancenwucher und Kiecok-Show

Pönitz und Eutin stehen mit leeren Händen da

Die SG Bösdorf/Malente empfing am Sonnabend die SG Insel Fehmarn. Foto: Niklas Runne

Pönitz – Das war er also, der zweite Spieltag in der Kreisliga Ost. Zumindest ein Teil, denn gleich drei Spiele wurden verlegt. Dennoch bot die Liga fünf interessante Spiele. In allen wurde ein Sieger gefunden und die Favoriten auf den Titel werden so langsam erkennbar. Es gab knappe Siege, doch auch deutliche Pleiten und folgerichtig unterschiedliche Gefühlslagen.

SG Bösdorf/Malente – SG Insel Fehmarn  2:0 (0:0)

Keine Tore zur Pause

Auf dem B-Platz im Ernst-Rüdiger-Sportzentrum Malente empfing die SG Bösdorf/Malente, die Gäste von der Insel. Den Auftakt verlor man knapp mit 1:2 (1:0) gegen den TSV Gremersdorf, doch erntete viel Lob vom Gegner. Vor allem spielerisch hat sich die Mannschaft von Ismet Nac weiterentwickelt, was sich an diesem sonnigen Mittag gegen die SG Insel Fehmarn auch bemerkbar machte. Es waren schwungvolle, erste Minuten, in denen sich beide Teams erstmals annäherten. Gefährlich wurde es allerdings noch nicht. Anschließend verflachte die Partie etwas. Der Gastgeber kontrollierte das Spielgeschehen und Fehmarn versuchte es oft entweder über Umschaltsituationen oder aber lange Bälle auf Zielspieler und Kapitän Tjelk Jacob. Richtig zwingend wurde es allerdings lange nicht, denn die Insulaner standen tief und kompakt. Die erste gute Chance gab es nach etwa 20 Minuten, als Fabian Riemann von rechts den Ball in die Mitte flankte und Dennis Mielke (21.) den Gästekeeper per Kopf zu einem starken Reflex zwang. Doch auf der anderen Seite kam auch die SG Insel mal vors Tor. Ein grober Fehler wird beinahe bestraft, doch sie spielten es nicht gut aus. Nun bekam diese Partie auch Highlights. Denn Nico Müntz (31.) zog mal ab und Jesko Saggau parierte stark. Fehmarn lief zu diesem Zeitpunkt sehr hoch an und setzte den Gegner unter Druck. Dies hatte zur Folge, dass es Räume für die Hausherren gab, welche nicht gut ausgespielt wurden. So mussten knapp 40 Zuschauer zur Pause noch auf Tore warten. Bitter für die Gäste war ein verletzungsbedingter Wechsel, denn Dennis Petersen musste von Jannes Markmann nach einer knappen halben Stunde ersetzt werden.

Späte Entscheidung

Nach der Pause war es zunächst Fehmarn, die gefährlich wurden. Kapitän Jacob kam zum Abschluss, Torhüter Saggau lenkte den Ball an den Pfosten. Bis dato war es die größte Chance der Mannschaft von Kevin Duhnke. Anschließend wurden die Gastgeber wieder gefährlicher. Lucas Paulauskas suchte mehrfach den Abschluss und zwang Merkle zu einer Glanzparade. Mittlerweile lag hier ein Treffer in der Luft, doch beiden Teams fehlte es an der Genauigkeit. Oftmals war es eher ein Zufallsprodukt als gewollt. Die Partie neigte sich dem Ende hin und tatsächlich sollte hier doch noch ein Treffer fallen. Neuzugang Paulauskas brachte die Heimmannschaft in Führung, was nicht gerade unverdient war. Der Neuzugang von Eutin 08 drückte die Kugel über die Linie. Fehmarn ging nun deutlich mehr Risiko und wollte wie bereits in der Vorwoche ein spätes Tor erzielen. Doch so gab es auch Platz und Konterchancen für Bösdorf/Malente. So eine wurde sechs Minuten vor dem Ende mit dem 2:0 durch Lukas Buck (84.) bestraft. Dies war die Entscheidung und gleichzeitig der Endstand. Über das ganze Spiel gesehen, war es kein unverdienter Sieg der SG Bösdorf/Malente. Somit holt die Nac-Elf ihre ersten drei Punkte und fährt am kommenden Sonnabend zum Derby ans Waldeck, wo sie bei Eutin 08 II gastieren. Die SG Insel Fehmarn empfängt auf heimischen Platz eine personell geschwächte Mannschaft des SC Cismar.

Die SG Bösdorf/Malente setzte sich am Ende durch. Foto: Niklas Runne

ASV Dersau  –  FT Preetz 1:0 (1:0)

Der Nachmittag des Simon Ehrk’s

Die ASV Dersau zählt zu den Top-Favoriten auf den Titel in der Kreisliga Ost. Dies ist nicht nur die Meinung einiger Trainer, sondern zeigte sich auch am ersten Spieltag. Gegen die SG Kühren gab es einen 3:1-Sieg und somit den perfekten Saisonauftakt. Nun empfingen sie mit der FT Preetz einen unangenehmen Gegner, der in der vergangenen Saison ihre Offensivqualitäten unter Beweis stellte. Am Sonnabend sollte es allerdings eher nicht ganz so torreich werden, was vor allem an einem lag. Im ersten Durchgang war es Falko Liebert (35.), der den Weg für die Gastgeber ebnete. Dieser Treffer sollte enorm wichtig sein für den ASV, denn Preetz wurde häufiger gefährlich. Simon Ehrk, Torhüter des Favoriten, erwischte einen unfassbaren Tag und durfte sich unter anderem mit mehreren Glanzparaden als Matchwinner bezeichnen. Doch damit nicht genug, hielt er sogar zwei Elfmeter, sodass es am Ende einen 1:0-Heimsieg gegen die Manstein-Elf gab. Am kommenden Wochenende wartet auf den ASV Dersau die FSG Wardersee. Preetz empfängt am Freitagabend die SpVgg Putlos.

TSV Lütjenburg  – FSG Wardersee 3:0 (1:0)

Sprung an die Spitze

Mit ein paar Tagen Verspätung startete der TSV Lütjenburg in die neue Saison. Vergangenen Mittwoch empfing man den TuS Tensfeld und startete erfolgreich in die neue Spielzeit. Nach zuletzt zwei Jahren, in denen man den Saisonstart nicht ganz so positiv bestritt, war das 2:1 gegen die Segeberger der perfekte Auftakt in die Spielzeit. Nun galt es allerdings nachzulegen und gegen die FSG Wardersee den zweiten Dreier einzufahren. Die neue Spielgemeinschaft aus dem TuS Garbek und SV Westerrade zeichnete sich bereits als ein Team aus der unteren Tabellenregion ab, sodass die Favoritenrolle doch sehr klar verteilt war. Dies bekräftigte auch die Anfangsphase. Nach bereits vier Minuten jubelte Lütjenburg dank Jan Bollesen (4.). Damit ging es auch in die Pause. Was das Ergebnis anging, war also noch alles offen für die Gäste, doch nach dem Seitenwechsel sollte sich dies ändern. Philipp Zimmermann (55.) erhöhte für den letztjährigen Tabellendritten. Spätestens mit dem Tor zum 3:0 durch Yannick Fischer (64.) war die Messe gelesen. So gewann Lütjenburg auch das zweite Spiel der Saison 2024/25 und geht als Tabellenführer in die neue Woche. Am kommenden Wochenende wird es allerdings wieder Ernst. Während Lütjenburg beim TSV Lensahn gastiert, bekommt es das noch punktlose Schlusslicht mit dem Titelfavoriten ASV Dersau zu tun.

Kapitän Philipp Zimmermann erhöhte nach der Pause für den TSV Lütjenburg. Foto: Niklas Runne

SVG Pönitz II – TSV Gremersdorf 1:3 (1:1)

Lazarett lichtet sich

Vor dem Spieltag war es das Topspiel des Wochenendes, das im Pönitzer Sportpark steigen sollte. Der Tabellenführer nach dem ersten Spieltag, die SVG Pönitz II, empfing mit dem TSV Gremersdorf einen der Aufstiegsfavoriten. Nach einem 4:1-Sieg gegen die FSG Wardersee wollten die Gastgeber mit einer breiten Brust nachlegen und den Saisonstart vergolden. Dies galt allerdings auch für den TSV Gremersdorf, der nach zuletzt großen personellen Sorgen, nicht nur den Auftakt gewann (2:1 gegen Bösdorf/Malente), sondern auch wieder auf einige Spieler zurückgreifen konnte. So kehrten mit Artem Winter, Lennart Petersen, Rune Jaekel und Sönke Harms gleich vier Spieler aus der ersten Mannschaft zurück in den Kader. Letztere beiden begannen sogar direkt in der Startelf. „Wir wollten auf jeden Fall fußballerisch besser sein, als gegen Bösdorf/Malente, da haben wir mit langen Bällen agiert“, sagte Gremersdorf-Trainer Olaf Schlüter zur Herangehensweise gegenüber HL-SPORTS. In einem 4-2-3-1 starteten die Gäste mit Jaekel als einzige, echte Spitze. Den Gastgebern war also durchaus klar, dass sie hier viel gegen den Ball arbeiten müssen. „Wir haben uns vorgenommen eng gegen den Mann zu spielen, gut gegen den Ball zu arbeiten und präsent zu sein. Das haben wir vermissen lassen“, sagte SVG-Kapitän Julian Gerlach. Bereits nach wenigen Sekunden näherten sich die Gäste erstmals an. Ein Abtasten oder ähnliches gab es zumindest von Seiten der Gremersdorfer nicht wirklich. Sie suchten den Weg nach vorne und wurden brandgefährlich. Ein Freistoß von Standardexperte Jonas Kock ging an die Latte und der Nachschuss wurde von Gerlach im letzten Moment geklärt. Pönitz hatte große Probleme und tat sich enorm schwer im ersten Durchgang. Die Basics funktionierten zu selten, sodass viele einfache Pässe nicht ankamen und man in Sachen Zweikämpfen klar unterlegen war. SVG-Kapitän Gerlach setzte fort: „Gremersdorf hat uns spielerisch und körperlich den Schneid abgekauft.“ Hinzu kam auch noch eine auffällige Unruhe untereinander bei den Gastgebern. „Das ist ein Thema, dass einige untereinander nicht an einem Strang ziehen. Wir haben vorher gesagt, jeder muss für den anderen Arbeiten, da waren unterschiedliche Ansichten. Das muss abgestellt werden, ansonsten kriegen wir noch viele Probleme in den nächsten Wochen.“

SVG-Kapitän Julian Gerlach sprach nach dem Spiel mit HL-SPORTS. Foto: Niklas Runne

Chancenwucher der Gäste

Aufseiten des TSV Gremersdorf war es ein altes, bekanntes Problem, dass sich bereits durch die vergangene Saison zog. Sie nutzten ihre Chancen einfach nicht. Zahlreiche Hochkaräter ließ man aus, sodass der Treffer auf sich warten ließ. Die größte Gelegenheit gehörte Mittelstürmer Rune Jaekel der nach einem groben Fehler der SVG allein aufs Tor zu lief und mit der Pieke an Torhüter Sascha Marth scheiterte. Es war eine von mehreren hundertprozentigen, die an diesem Tag nicht genutzt wurden. Also musste es kommen, wie so oft. Auf rechts läuft Dennis Pelz (16.) die Linie herunter in Richtung Tor und traf zur Führung seiner SVG. Es war der erste richtig zu Ende gespielte Angriff der Mannschaft von der Lindenstraße und schon die Führung. Es war ein Schock für den TSV, der sich bemerkbar machte. „Wir hatten klare Torchancen und dann kriegst du das 0:1. Dann war Pönitz für zehn Minuten bisschen besser, weil sie geführt haben, da mussten wir uns wieder finden, danach ging es wieder. Wir wollten es spielerisch lösen mit One-Touch, also anspielen und abprallen lassen und über Außen. Das ging lange recht gut“, sagte Olaf Schlüter. Gremersdorf war nach dieser kurzen Phase nun wieder voll da und bekam weitere gute Gelegenheiten. So wurde ein Schuss von Phil Baumgarn im letzten Moment geblockt und auch ein zweiter Versuch fand nicht den Weg ins Tor. Nach einer knappen halben Stunde war es dann allerdings doch soweit und der längst überfällige Ausgleichstreffer fiel. Nach einem Abstoß verliert Pönitz den entscheidenden Zweikampf und schon ging es schnell in die Spitze. Maurice Wagner (27.) legte den Ball platziert ins lange Eck. Die Mannschaft vom Bankendorfer Weg machte weiter und spielte aufs zweite Tor, doch dieses fiel noch nicht. Stattdessen bekam die Mannschaft des sich im Urlaub befindenden Cheftrainer Steven Tion eine Phase, in der sie mutiger wurden. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte gehörten ihnen, in denen sie sogar eine gute Chance auf die erneute Führung bekamen. Joshua Schmidt setzte sich stark durch und traf anschließend nur das Außennetz. Es ging mit einem 1:1 in die Pause, womit Pönitz II sehr gut bedient war. „Spielerisch erste Hälfte war es besser als in Bösdorf, eingespielter, durch die Spieler, die wieder da waren. Wir mussten hier zur Halbzeit 4:1/5:1 führen“, sagte der Gästetrainer zur ersten Hälfte.

Dennis Pelz (r.) schockte mit dem Führungstreffer seiner SVG Pönitz II, den TSV Gremersdorf. Foto: Niklas Runne

Erst Abseits, dann aber doch…

Die zweite Hälfte war noch nicht allzu alt, da zappelte der Ball im Tor. Kock brachte einen Freistoß, der zunächst geklärt wurde, doch der zweite Ball wurde von Jaekel eingeköpft. Schnell ging allerdings die Fahne des Assistenten hoch, da in der Entstehung eine Abseitsposition zu sehen war. Also blieb es beim 1:1, doch wenige Minuten später gab es eine Ecke, getreten von „Kocker“ und Jaekel (51.) köpfte ein zur Führung. Diesmal gab es hier keine Diskussionen, sodass der Treffer zählte. Nun musste Pönitz mutiger werden und sie zeigten ein anderes, verbessertes Gesicht im zweiten Durchgang. „Ich glaube wir sind mit einem guten Schwung rausgekommen, haben ein anderes Gesicht gezeigt und Gremersdorf vor Aufgaben gestellt. Es ist eine sehr gute Truppe, aber trotzdem kannst du sie knacken, wenn du dagegenhältst. Das haben wir gut gemacht, es war ein Standard zum 1:2, wir hatte auch ein, zwei Aktionen“, sagte Julian Gerlach. Vor etwa 70 Zuschauern wurde es nun ein richtig spannendes Spiel, was im ersten Durchgang wohl aufgrund der Spielanteile keiner gedacht hätte. Dies lag auch an einem großen Nachteil der Gäste. Die Gegensonne war katastrophe, da haben wir in der zweiten Hälfte nur noch mit langen Bällen agiert und Pönitz war drauf und dran das 2:2 zu erzielen. Du siehst nicht viel und weißt nicht zu hundert Prozent ist da jetzt noch ein Spieler oder nicht“, sagte Gästetrainer Schlüter. Pönitz  verpasste den Ausgleich, obwohl sie durchaus sich annäherten. Oftmals versuchte es Torjäger Ray-Collin Ebeling der einige Freistöße zum Beispiel sehr gefährlich aufs Tor brachte. Die Zeit lief runter, es lag mittlerweile der Ausgleich ein wenig in der Luft und auch Konterchancen der Gäste gab es.

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Nach dem Seitenwechsel ging Gremersdorf in Führung. Foto: Niklas Runne

Torjäger sieht Rot

Für die Zuschauer wurde es nun ein unterhaltsames, mitreißendes und intensives Spiel, was sich auch ein wenig hochfuhr. „Das ist, glaube ich so der typische Trash-Talk am Ende. Da waren Schiedsrichterentscheidungen, da sagt der eine so und der andere so oder aber Fans von draußen. Ich glaube das Spiel zu keiner Zeit kurz davor war zu eskalieren, ich denke, das gehört dazu. Am Ende gab es einen fairen Handshake“, erklärte Gerlach die leicht aufgekochte Atmosphäre in den Schlussminuten. Diese sollte ihren Siedepunkt um die 87. Minute erreichen. Nach zuvor kleineren, härteren Zweikämpfen, sprang Gremersdorfs Gabbey voll in Pönitz-Spieler Ebeling. Dieser verletzte sich dabei und musste trotz des Versuchs weiterzuspielen vom Platz. Außerhalb soll von ihm eine Beleidigung gefallen sein in Richtung des Schiedsrichters. Dieser zeigte dem bereits ausgewechselten Stürmer die Rote Karte. Somit wird er seiner Mannschaft vorerst fehlen. In der Nachspielzeit gab es bereits die Chance für die Gäste alles klarzumachen, doch gegen Artem Winter (91.) hieß der Sieger Sascha Marth. Zwei Minuten später konnte allerdings auch der Torhüter nichts mehr machen, sodass Phil Baumgarn (93.) den Siegtreffer zum 3:1-Endstand erzielte.

Ray-Collin Ebeling sah eine Rote Karte, obwohl er bereits ausgewechselt wurde. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Doberstorf/P’hagen  – Eutin 08 II 4:1 (2:0)

Ausfälle bei 08

Eutin 08 II startete mit einem 2:1-Auswärtssieg bei der FT Preetz in die neue Saison. Es war ein starker Auftritt der Ostholsteiner, die sich lediglich eine ausbaufähige Chancenverwertung ankreiden lassen mussten. Nun gastierten sie bei der SG Doberstorf/P’hagen, wo sie sich traditionelle sehr schwertun. Die vergangenen vier Duelle blieb man sieglos gegen eine sehr reife, zweikampfstarke und disziplinierte Mannschaft. Diese ging mit ordentlich Wut im Bauch in die Partie. Am ersten Spieltag verloren sie trotz Führung mit 4:5 gegen den TSV Klausdorf II. Es sollte für Eutin also ein sehr schweres Auswärtsspiel werden, was auch an einigen Ausfällen lag. Torhüter Niklas Boeck verletzte sich im Abschlusstraining und damit noch nicht genug. Zur personellen Situation sagte Jasper Frahm: „Die letzten Tage sind nochmal einige Spieler ausgefallen, gerade torhütertechnisch, wo wir jetzt Glück hatten, einen aus der ersten zu bekommen. Auch heute Morgen kamen noch zwei Absagen.“ Gleich fünf Veränderungen musste Frahm vornehmen. Für Torhüter Philipp Laschinsky, Rick Jacobsen, Jorge Bruckmann, Sören Lepin und Max Golovcanski, starteten Luca Kiecok (Tor), Paul Schulz, Max Pfaff, Lasse Schwiemann und Dustin Uchneytz. Vor allem Defensiv musste umgestellt werden, sodass hinten rechts Lasse Buck und links Morits Manzow begannen, das Zentrum bildeten Schulz und Kapitän Jannik Sarnow. Die Ausfälle machten es nicht gerade einfacher, dennoch vertraute der Trainer seiner Mannschaft. „Wir sind genau von dem ausgegangen, was eingetreten ist. Dass es eine sehr clevere und erwachsene Mannschaft ist, die simplen Fußball spielt, aber auch alles auf dem Platz lässt. Sie sehr gallig in den Zweikämpfen sind, sehr intensiv in diese reingehen, ohne dabei unfair zu sein. Wir selbst hatten es unter der Woche angesprochen, deswegen verstehe ich nicht ganz, weswegen wir von solchen Geschichten überrascht werden. Wir haben uns natürlich deutlich mehr erwartet.“

Eutin II und Jannik Schmidt (hier im Zweikampf), erwartete ein sehr physisstarker Gegner. Foto: NIklas Runne

Standards bereiten Sorgen

Eutin hatte von Beginn an große Probleme. Nach fünf Minuten verpasste Danny Heese knapp die Führung der Gastgeber. Drei Minuten später kam eine Ecke von Dennis Wedemann, die nicht vollständig geklärt werden konnte und der zweite Ball wurde von Timo Federwisch (8.) im Tor untergebracht. Die Gäste sahen bei der Verteidigung von Standards nicht gut aus. Nach vorne taten sie sich sehr schwer, denn Chancen ließen auf sich warten. Dies erklärte Frahm folgendermaßen gegenüber HL-SPORTS: „Vielleicht wollten wir es einfach zu kontrolliert angehen. Ich glaube für den ein oder anderen war es zu viel, dass sie so gepresst haben und so Druck gemacht haben vorne. Es hat zu lange gedauert, das anzunehmen. Es war wieder ähnlich wie letztes Jahr, da haben wir hier nach 28 Minuten mit 0:3 hinten gelegen, diesmal haben wir Glück, dass es lange Zeit dann nur 0:1 stand. Auch da war es lange Zeit zu behäbig ins Spiel zu kommen.“ Die beste Chance der Eutiner im ersten Durchgang zeigte was durchaus möglich gewesen wäre. Der auffälligste 08er Lasse Schwiemann steckte durch und Max-Jannis Pfaff (31.) legte den Ball ganz knapp am Tor vorbei. Es hätte das Resultat wohl komplett verändern können, doch Zentimeter verhinderten den Ausgleich. Stattdessen näherte sich die Pause und Doberstorf erhöhte. In der Nachspielzeit war es erneut ein ruhender Ball, bei dem Kiecok aus dem Tor eilt, die Kugel nicht bekam und diese anschließend von Kjell Gonda (45.) ins leere Tor zum 2:0 untergebracht wurde. Zum psychologisch schlechten Zeitpunkt erhöhte eine unangenehm spielende Heimmannschaft. „Aus zwei Standards bekommen wir in der ersten Hälfte zwei Gegentore, wo wir einfach zu schläfrig sind und die mehr den Ball haben wollten“, sagte der Gästetrainer zu den beiden Gegentoren.

Die SG Doberstorf/P’hagen zeigte sich vor allem bei ruhenden Bällen sehr gefährlich. Foto: Niklas Runne

Verletzter Kiecok verhindert Debakel

Im zweiten Durchgang sollte es aus Sicht der Gäste besser werden, doch dies war nicht der Fall. Man war zwar mutiger, doch ungefährlich und zudem hinten anfällig. Flügelspieler Wedemann bekam die Oberliga-Reserve überhaupt nicht in den Griff und nach einer knappen Stunde wurde es ganz bitter. Ein Doberstorfer ging im Duell mit 08-Kapitän Jannik Sarnow zu Boden und bekam hierfür einen Foulelfmeter. Dieser war durchaus diskutabel, was auch der Gästetrainer so sah: „Ob das jetzt einer war, ich meine, er geht mit angelegten Arm in den Zweikampf, den pfeift er dann.“ Diesen verwandelte Federwisch (61.) zum 3:0. „Drei Tore aus drei Standards, das ist schon deren Spiel. Das machen sie sehr clever“, stellte der frühere Spieler der SG Sarau/Bosau fest. Keine 120 Sekunden später sah die Defensive der Ostholsteiner erneut nicht gut aus und Federwisch (63.) schnürte den Dreierpack. Es sollte die Entscheidung sein, auch wenn Schwiemann (70.) noch verkürzte. Es wurde neue, minimale Hoffnung geerntet und die Rosenstädter wirkten, als würden sie durchaus an eine Aufholjagd noch glauben, doch dazu fehlte an diesem Sonntagnachmittag einiges. „Man muss sagen, dass wir in der zweiten Hälfte offensiv nicht mehr in den gefährlichen Raum gekommen sind. Ich fand es erste Hälfte noch okay, da hatte es sich angedeutet, dass wir dahinkommen können, aber zweite Hälfte war es dann auch ein bisschen Mittelfeldgeplänkel von uns. Das war dann einfach zu wenig“, sah der Coach der Ostholsteiner den zweiten Durchgang. Am Ende war Eutin mit einem 1:4 noch sehr gut bedient. Zahlreiche Hochkaräter ließen die Gastgeber noch aus. Dies lag vor allem an einem herausragenden Luca Kiecok, der in der Schlussphase schlimmes verhinderte. Dabei verletzte er sich im zweiten Durchgang, doch rettete trotz starker Schmerzen. Für den Ins gesamt schwachen Auftritt der Zweitvertretungen gab es für den Trainer, trotz einiger Ausfälle, keine Ausreden: „Wir haben einen breiten und guten Kader und die, die dabei sind, auch die können das abrufen. Klar ist es immer schöner, noch eine gute Auswahl zu haben, zu wechseln, aber die, die dabei sind, sind eine gute Truppe. Die meisten davon haben die gesamte Vorbereitung mitgemacht, von daher kennen sie das Pensum, das läuferische, das taktische, was diese Saison etwas neu ist. Aber das kann und darf keine Ausrede sein.“

Luca Kiecok verletzte sich in der zweiten Hälfte und zeigte dennoch in der Schlussphase mehrere Glanzparaden. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der 2.Spieltag

SG Bösdorf/Malente – SG Insel Fehmarn 2:0
ASV Dersau – FT Preetz 1:0
TSV Lütjenburg – FSG Wardersee 3:0
SVG Pönitz II – TSV Gremersdorf 1:3
SG Doberstorf/P’hagen – Eutin 08 II 4:1

Die Nachholspiele

TuS Tensfeld – TSV Lensahn (Di., 19.30 Uhr)
SC Cismar – TSV Klausdorf II (2.10., 20 Uhr)
SpVgg Putlos – SG Kühren (31.10., 14 Uhr)

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