Sascha Knott von der Hanse Keeperacademy Lübeck
Foto: Lobeca/Raasch

Kaum Angebote mehr

HL-SPORTS: In Lübeck gibt es immer wieder Anwandlungen verschiedener Vereine als Spielgemeinschaft zu fungieren. Was hältst du davon und wie es umgesetzt wird?

Sascha Knott: Da wir, wie schon gesagt, immer weniger Kinder haben, kann beispielsweise eine SG helfen. Wenn diese dann auch geografisch zusammenpassen. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir jedoch eine JFV zu viel. Aus meiner Sicht haben wir dafür gar nicht mehr das Angebot an Kindern und guten Trainern. Aber mal abwarten was da nächstes Jahr noch so passiert. Was die Umsetzung betrifft, habe ich ja schon zuvor Andeutungen gemacht, aber die ist eher spärlich. Wie ich schon andeutete, nicht nur von Förderung schnacken, sondern machen.

Hanse Keeperacademy Lübeck beim Battle-Tag
Foto: Lobeca/Raasch

„Die Schnacker sind das Problem“

HL-SPORTS: Meist halten diese Zusammenschlüsse nicht lange. Was ist das Problem deiner Meinung nach?

Sascha Knott: Ich sagte es schon. Die Schnacker sind das Problem. Wenn sich alle an das Thema „Förderung“ halten und für die Kinder handeln, dürfte es normalerweise keine Probleme geben.

HL-SPORTS: Wieder zurück zu deiner Torwartschule: Wie viele Nachwuchskeeper hast du unter der Woche im Training?

Sascha Knott: Ich trainiere mit Lasse Thielen zusammen 27 Keeper in der Woche. Dies in verschiedenen Gruppen, die nach Leistung und oder auch Alter eingeteilt sind.

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Hanse Keeperacademy Lübeck beim Battle-Tag
Foto: Lobeca/Raasch

Gute Arbeit und daher kaum freie Plätze

HL-SPORTS: Wo kann man von deiner Erfahrung profitieren und wann?

Sascha Knott: In Trainingseinheiten, die ich leite (lacht). Spaß bei Seite. Einfach bei mir melden und dann gucke ich mir die Jungs an, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Dann teile ich wie gesagt Gruppen ein, die zu den verschiedensten Zeiten und Tagen stattfinden. Überwiegend finden die Einheiten zur Zeit in Krummesse statt. Dies hatte ich ja schon erwähnt. Aktuell sind wir aber fast komplett ausgebucht. Es sind nur noch wenige Plätze für die Jahrgänge 2010 und 2011 frei und ich suche noch für einen Verein in Lübeck, der Landesliga spielt, einen 2003er oder auch einen 2004er Keeper, der in der A-Jugend spielen möchte und kann. Da kann man sich gerne bei mir melden. Was freie Plätze anbelangt, kann sich dies zum Ende der Saison aber auch etwas ändern und es könnte der ein oder andere Platz frei werden. Aber zur Zeit wollen alle unsere Schüler bei uns weiter trainieren. Ein gutes Zeichen, dass wir anscheinend viel richtig machen.

Sascha Knott von der Hanse Keeperacademy Lübeck beim Battle-Tag
Foto: Lobeca/Raasch

„Champions-Pokal“ als Auszeichnung und Ansporn

HL-SPORTS: Es gab gerade ein „Battle“. Was war da los und welchen Hintergrund hat dieses Event?

Sascha Knott: Dies hatte ich meinen Jungs zur Zeit des „Shutdown“ versprochen: Sobald wir wieder auf den Platz dürfen, machen wir wieder einen Torwarttag. Nun durften wir wieder, wenn auch eingeschränkt. Aber einfach kann jeder. Daher habe ich die Aufgabe mit angenommen, den Jungs auch wieder einen Wettkampf zu geben. Das war aufgrund der Hygienevorschriften und Abstandsregeln nicht einfach. Aber es geht. Wir haben dort um Pokale und einen großen „Champion of Champions“-Pokal gekämpft. Den „Champions-Pokal“ hätte auch ein 2012er gewinnen können, der in unserer Torwartschule der Jüngste ist. Gespielt wurde um die meisten Punkte, Tore und wenigsten Gegentore. Ein Spiel hat man gewonnen, wer entweder als erstes fünf Tore erzielt hat oder in der Spieldauer von drei Minuten die meisten Tore hatte. Alle 28 Teilnehmer hatten Riesen-Spaß. Es war mir aber auch wichtig, Kriterien zu schaffen, auch dem Jüngsten die Möglichkeit auf den „Champions-Pokal“ zu geben. Gewonnen hat dann den „Champions-Pokal“ Louis Siefert. Louis ist ein 2009er vom VfB Lübeck. Louis habe ich die vergangenen zwei Jahre beim VfB trainiert und er hat sich echt klasse entwickelt. Nach dem Keeper-Battle gab es dann noch eine Kleinigkeit zu essen. Auch da selbstverständlich mit Einhaltung aller Vorschriften. Zugleich war dieser Tag auch mein Abschied von meinen Jungs vom VfB Lübeck. Ich werde dort zum 30. Juni meine Arbeit aus eigenen Stücken niederlegen. Als mir die Idee zu dem Torwart-Battle kam, haben sich sofort Sponsoren für das Projekt gemeldet. Ohne die geht sowas halt nicht. Einen großen Dank nochmal an dieser Stelle an meine tollen Sponsoren. Ich hoffe aber auch, dass wir mit dem Projekt Vereine animieren können, ähnliche Wettkämpfe in Zeiten der Einschränkungen auf die Beine zu stellen. Denn für mich gibt es kein „es geht nicht“. Für mich gibt es nur ein „wie bekomme ich es hin“. Also, machen und nicht schnacken.

HL-SPORTS: Das sind wirklich ein paar klare Eindrücke in das Thema Jugendfußball. Dankeschön für das Interview und viel Erfolg für die Zukunft.

Bildquellen

  • knott: Lobeca/Raasch
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1 Kommentar

  1. Ein sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel. Bemerkenswert die offene Ansprache.
    Ich glaube allerdings nicht, dass Sie sich Feinde gemacht haben, im Gegenteil, Sie haben den Spiegel vorgehalten und motiviert. Zudem nicht um den heißen Brei herumgeredet. Kritiker wird es immer geben, aber damit können Sie leben.
    Dazu meine Hochachtung und bleiben Sie weiterhin so unbeschwert, denn Leute Ihres Formats gibt es leider nicht mehr viele Herr Knott !
    Mit sportlichem Gruß
    Jürgen Lau

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