Lübeck – Das ist ja ein Ding! Mateusz Ciapa verstärkt ab sofort den 1. FC Phönix Lübeck. Der 22-Jährige kennt sich in der Hansestadt sehr gut aus, denn noch bis zum Sommer kickte er ein paar Kilometer weiter beim Stadtrivalen VfB Lübeck. Dort wollte man den polnischen Mittelfeldspieler sogar gerne behalten, bemühte sich wochenlang um ihn, doch der wollte nach sieben Jahren in Deutschland wieder zurück in die Heimat. Das hat nicht geklappt und so war die Regionalliga doch wieder ein Thema. Auf der Lohmühle noch einmal unterzukommen klappte nicht. Die Grün-Weißen lehnten trotz der sieben Tore und genauso vielen Vorlagen in der Vorsaison ab. Zu spät?!
Phönix erhielt Zuschlag
Nach einer phänomenalen Saison war das Interesse an Ciapa unverkennbar geworden. Neben dem polnischen Rekordmeister Legia Warschau nahmen ihn gleich mehrere Zweit- und Drittligisten ganz genau unter die Lupe – doch die größte Überzeugungsarbeit leistete am Ende tatsächlich der Nachbar von der Travemünder Allee. Nach seinen fußballerischen Anfängen bei Warta Posen spielte Ciapa in der Jugend außerdem für SC Freiburg und 1. FC Magdeburg. Von dort aus führte der Weg über Budissa Bautzen und Union Fürstenwalde in der Regionalliga Nord-Ost zum VfB Lübeck. Nun folgt der Wechsel innerhalb der Stadt der sieben Türme.
Adler waren beharrlich
Phönix-Sportdirektor Frank Salomon zeigt sich äußerst glücklich, dass sich die Tür zu diesem Neuzugang noch geöffnet hat: „Mateusz ist für uns selbstverständlich ein absoluter Transfer-Coup, denn er war zweifelsfrei einer der stärksten und auffälligsten Mittelfeldspieler der letzten Regionalliga-Saison. Dass sich Mateusz nach seinen tollen Leistungen im Sommer auch in höheren Etagen umgeschaut hat, ist kein Geheimnis. Bei seinem Berater, Kamil Krol, den ich schon lange kenne, habe ich mich jedoch stets über den Status quo informiert und immer wieder großes Interesse hinterlegt. Nun haben sich diese Beharrlichkeit und unsere intensiven Bemühungen tatsächlich ausgezahlt und wir konnten Mateusz von unserem Vorhaben mit ihm überzeugen. Ich muss ein weiteres Mal unterstreichen, dass uns dieser Transfer ein deutliches Stück voranbringt. Neben seiner Flexibilität, Sicherheit und Stabilität, drückt der Kreativkopf auch immer wieder offensiv dem Spiel seinen Stempel auf – seine Torgefahr ist für einen Spieler dieser Position nahezu einzigartig.“ Die Adler machten das Rennen vor allem auch gegenüber FC Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus, Teutonia Ottensen und Weiche Flensburg, die nach dem VfB ebenfalls Optionen für Ciapa waren.
„Ich liebe diese Stadt“
Ciapa selbst sagt zu HL-SPORTS: „Das Jahr beim VfB Lübeck war wirklich toll und ich habe dort viel mitgenommen. Auch wenn es mit der Rückkehr nach Polen jetzt nicht geklappt hat, bin ich sehr froh, dass ich in Lübeck bleiben kann. Ich liebe diese Stadt sehr und fühle mich hier heimisch. Ich bin dem 1. FC Phönix dankbar, dass man mir die Chance gibt, mich weiterzuentwickeln. Ich freue mich auf die Derbys und will mit Phönix eine gute Saison spielen. Ich kann den einen oder anderen VfB-Fan verstehen, dass das schwer nachzuvollziehen ist, doch so ist das manchmal im Fußball.“ Recht hat der sympathische Mittelfeldspieler, denn auch anderenorts gab es schon solche Transfers. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit war Jeremy Dudziak, der vom FC St. Pauli zum HSV wechselte.
Sonntag Heimdebüt gegen Delmenhorst?
Für den kommenden Sonntag wird es vermutlich noch nichts mit einem Einsatz im Heimspiel der Adler gegen Atlas Delmenhorst, denn Ciapa wird erst beim Abschlusstraining dabei sein.