Lübeck – Der VfB Lübeck trauert um Reimer Dalinger. Der langjährige Liga-Spieler und ehemaliger Trainer verstarb am 30. Mai 2022 im Alter von 75 Jahren. Mit 270 Pflichtspiel-Einsätzen und 65 Toren zwischen 1971 und 1980 gehört Dalinger bis heute in beiden Rubriken zu den Rekordspielern des VfB.
Vom BSC Brunsbüttel war Dalinger 1971 an die Lohmühle gekommen und zu einer der prägenden Figuren der 1970er-Jahre beim VfB geworden. Der robuste Allrounder überzeugte dabei durch seine Vielseitigkeit. Anfangs meist als Vorstopper eingesetzt, erfüllte er die ihm zugedachten Aufgaben in den folgenden Jahren wahlweise auch als Libero, im Mittelfeld oder als Mittelstürmer. Dalinger gehörte zu den wenigen Akteuren, die den Absturz aus der Zweit- in die Viertklassigkeit 1974 mitmachten und anschließend auch den Aufschwung wieder einleiteten. Im Team, das 1977 die Rückkehr auf die norddeutsche Bühne schaffte, war Dalinger ein unumstrittener Führungsspieler. Zwei Jahre spielte er anschließend noch in der Oberliga Nord, ehe ihn eine Verletzung ausbremste. Nach mehreren Meniskusoperationen musste er seine aktive Laufbahn während der Saison 1979/80 beenden.
Dem VfB blieb er jedoch erhalten: Im Folgejahr übernahm er unter dem neuen Cheftrainer Jürgen Brinckmann die Rolle als Co-Trainer, doch nach einigen Differenzen mit der Mannschaft war für das ehrgeizige Trainerduo schon nach gut einem halben Jahr Schluss. Anschließend war Reimer Dalinger als Trainer beim FC Dornbreite tätig, den er zum Aufstieg in die Bezirksliga führte. Im Januar 1986 ließ er sich dann noch einmal überzeugen, für ein halbes Jahr als Übergangstrainer beim VfB einzuspringen. Doch nach knapp vier Monaten warf er frustriert hin, weil viele Spieler die Einstellung vermissen ließen und die Saison ohnehin gelaufen war.
Nach seiner aktiven Zeit war Dalinger noch vor den Toren der Stadt beim SV Hamberge, wo er sich mit der Familie niedergelassen hatte, sportlich tätig und begleitete auch die Karriere seines Sohnes Frank, der ebenfalls mehrere Jahre Liga-Spieler beim VfB war.