Frankfurt – Der Kampf um die Übertragungsrechte der Bundesliga und der 2. Bundesliga ist seit anderthalb Wochen in vollem Gange. Begehrt sind die Spiele der beiden Ligen zwischen 2025 und 2029. Eine Milliarde Euro erhofft sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) – denkt man. Im Mittelpunkt steht der Streaminganbieter “DAZN“.
Keine Bankgarantie
Denn es gab schon in den ersten Tagen einen Riesen-Knall. DAZN legte Beschwerde ein, weil man für das Rechtepaket B (Freitagsspiel, Einzelspiele am Sonnabend und Relegationsspiele) vom Verband abgelehnt wurde. Grund dafür ist, dass DAZN statt einer geforderten Bankgarantie eine Patronatserklärung abgab. Auf Nachforderung der DFL kam eine Garantiezusage des US-Unternehmens “Access Industries“. Das akzeptierte die DFL nicht und gab das Paket einem anderen Anbieter, obwohl DAZN das finanziell beste Angebot abgab. Die Ausschreibung wurde vorerst gestoppt und das Kartellamt eingeschaltet. Die DFL scheint das nicht zu interessieren, denn die bestätigte der “Bild“, dass das Paket bereits vergeben wurde. Eine Nachreichung von Unterlagen sei wirkungslos gewesen. DAZN hatte nach Informationen der Zeitung 400 Millionen Euro geboten, allerdings nur eine Garantie über die Hälfte vorgelegt. Nun laufen anscheinend Gespräche zwischen den Parteien, denn DAZN will das so nicht akzeptieren. Bis 30. April hat man Zeit dafür, sonst müsste der Streamingdienst Klage bei einem Schiedsgericht einreichen. Aktuell hat “Sky“ wohl die Rechte für das größte Bundesliga-Paket erhalten. Ausgang offen.
Vertrauen verloren?
Dafür scheint es allerdings, dass DAZN seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein soll. Die “FAZ“ berichtete davon, dass aktuell noch ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag offen sei und es sonst auch zu Verzögerungen in den Zahlungen gekommen sei. Die DFL ging in Vorleistung, damit die Vereine ihr Geld pünktlich bekommen. Das Vertrauen in DAZN ist wohl verloren. Damit hat die Bundesliga schon früher Erfahrungen gemacht, will auf sowas anscheinend nicht mehr eingehen.
Sammelklage wegen Preiserhöhung
Am vergangenen Dienstag dann der nächste Stress. Dieses Mal geht es um die Preiserhöhungen von DAZN aus dem Jahr 2022. Der monatliche Abopreis wurde von 14,99 Euro auf 29,99 Euro erhöht. Bei der Verbraucherzentrale gingen hunderte Beschwerden ein. Dabei ging es um Preiserhöhungsklauseln, die nach der Auffassung der Verbraucherzentrale unangemessen benachteiligend und intransparent seien. Eine Sammelklage wird eingereicht. Grund: „unwirksam“.
Shitstorm gegen DAZN
Für DAZN wird die Luft in beiden Fällen dünner. Das Unternehmen schreibt seit Jahren Rote Zahlen. Die Preiserhöhungen sorgten für einen Shitstorm. Nun auch noch der Streit um die TV-Rechte.
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