TV-Stream: Regionalliga Nord bald kostenpflichtig?

Vereine lehnen Abo-Modell ab

Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Bremen – Fußball live im TV – das ist für die Profi-Ligen seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Dabei tummeln sich immer mehr Anbieter auf dem Markt und bieten den Fans zu Abo-Preisen ein Erlebnis, das sich von der Qualität schon unterscheiden kann. Aktuell stehen DAZN und Deutsche Fußball-Liga (DFL) im Klinsch (HL-SPORTS berichtete). Ein Schiedsgericht soll demnächst entscheiden, wie der Rechte-Poker weitergeht. Sky könnte davon profitieren, denn die Preisschraube dreht sich immer weiter. Momentan ist der Fan dazu gezwungen viel Geld auszugeben, um alles zu sehen. RTL, Magenta und andere Sender mischen ebenfalls mit, strahlen sogar Länderspiele im Pay-TV aus. Immer mehr Anhänger wollen das nicht mehr mitmachen, sind vor allem nicht selten vom Endprodukt enttäuscht.

Ballkinder statt Torschützen

Da war “Sporttotal“ eine halbwegs gute Alternative, die zwar nicht mit manchmal lästigen Kommentaren den Amateursport aufnahm, dafür allerdings kostenlos war. Eine automatisch dem Ball folgende Kamera schwenkte auch schon mal den spielenden Ballkindern hinter dem Tor auf der anderen Seite hinterher. Vorbei ist diese Zeit in der Regionalliga Nord seit der vergangenen Saison. Neuer Anbieter, neues System – es wurde etwas besser.

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AOK

Bremer SV ist Vorreiter

Der Vorteil für die Fans: Alle 306 Saisonspiele gab es im Programm und vor allem alles kostenlos. Nicht überall klappte das reibungslos, denn die Vereine mussten alles selbst organisieren. Die Technik wurde gestellt, nur den Kommentator suchte man aus. Einige Clubs nahmen das Angebot des Verbands an, die bei der Vermittlung halfen. Die Qualität unterschied sich deutlich. Der Bremer SV beispielsweise war da schon sehr professionell aufgestellt, bot sogar eigene Grafiken an.

Vorerst weiter kostenlos

Zur neuen Saison hätte es fast den Wechsel gegeben. Ein Abo-Modell sollte es geben. Die Vereine sagten nein, vorerst. Auf der Managertagung gab es den Beschluss. Nach Informationen von HL-SPORTS sollen die Clubs allerdings noch mehr selbst produzieren und “nordfv.TV“ zur Verfügung stellen. Es dürfte auch hier deutliche Qualitätsunterschiede geben, denn einige Vereine schaffen es nicht einmal einen passablen Liveticker zu erstellen. Der nächste Schritt ins digitale Zeitalter dürfte vermutlich auf sich warten lassen.

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