Lübeck – Hinter dem VfB Lübeck liegt eine schwere Saison. Mit Lukas Pfeiffer und Florian Schnorrenberg wurden in der laufenden Spielzeit zwei Trainer entlassen. Am Ende erreichten die Grün-Weißen nur den 19. Platz in der 3. Liga, welcher direkt wieder zurück in die Regionalliga Nord führte. Gerade in der zweiten Saisonhälfte waren große qualitative Unterschiede zu erkennen. Das Duo Jens Martens und Bastian Reinhardt konnte den Verein in den vergangenen Wochen nicht mehr aus der misslichen Lage retten. Schwierigkeiten gab es nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Probleme in der Kommunikation mit dem Aufsichtsrat traten zum Vorschein und auch kurz vor dem letzten Saisonspiel kam es zu unfreiwilligen Verabschiedungen von Spielern. Nach dem 3:3-Unentschieden gegen Rot-Weiss Essen zog Sebastian Harms ein kleines Fazit zur abgelaufenen Spielzeit 2023/2024.
Gelungener Abschluss auf der Lohmühle
Über den Ausklang der Saison war Harms froh, dass so viele Zuschauer den Weg an die Lohmühle antraten: „Die Kulisse war herausragend. Das war noch so ein Mal richtig 3. Liga. Ein gelungener Abschluss. Trotzdem schmerzt es natürlich, dass es das letzte Mal war für eine gewisse Zeit. Auf der anderen Seite kann man die Motivation mitnehmen, dass man da so schnell wie möglich wieder zurückmöchte. Wir sind in einem Wachstum, wir stellen uns als Verein neu auf.“
„Saison hatte ganz viele unterschiedliche Phasen“
Der Sportvorstand ordnete das vergangene Fußballjahr ganz deutlich an und benannte die Gründe für den direkten Wiederabstieg: „Die Saison hatte ganz viele unterschiedliche Phasen. Jeder, der uns verfolgt hat weiß, dass wir zwischen Saisonstart und Ende Januar viele enge Spiele hatten, die oftmals aus verschiedensten Gründen nicht in unsere Richtung gefallen sind. Dann hatten wir eine schwache Periode im Februar, wo wir den Abstand haben abreißen lassen, um noch mal ein ernstes Wörtchen mitreden zu können um den Klassenerhalt. Gegen Regensburg hatten wir noch mal ein Spiel, wo wir aufgestanden sind und gegen Köln hätten nachlegen müssen. Danach war es mental nicht mehr möglich, das Ding umzudrehen. Ich glaube trotzdem hat die Mannschaft in den letzten zwei bis drei Wochen in vielen Partien gezeigt, auswärts in Bielefeld, zu Hause gegen Duisburg und Essen, dass sie einen einwandfreien Charakter hat. Immer wieder konnte das Team Leistungen abrufen, die versöhnt haben, trotz der Niederlagen zwischendurch, die auch eher der Situation geschuldet waren. Am Ende ist der Abstand an das rettende Ufer unglaublich groß, rein Punkte technisch. Wir hatten immer wieder die Eindrücke, dass es in gewissen Phasen, gerade in der Hinrunde, möglich gewesen wäre deutlich mehr Punkte zu holen. Wir haben das analysiert und werden unsere Lehren daraus ziehen. Wir müssen als gesamter Standort wachsen. In der Region müssen wir uns alle fragen, ob wir dauerhaft das Projekt 3. Liga durchziehen wollen und da werden wir unsere Kräfte bündeln und viel arbeiten müssen, dann stellen wir uns neu auf und greifen wieder an.“
Planung in Gange
Die Ziele und die kommende Saison werden zusammen mit dem neuen Trainer Guerino Capretti geplant und vorbereitet, ehe es in wenigen Wochen wieder auf den Rasen geht: „Rino ist seit zwei Wochen da und ist bereits voll in die Planung involviert. Wir haben viele Gespräche mit den Spielern, da ist noch einiges offen. Da muss sich jeder zwei, drei Tage nehmen und über seine Zukunft nachdenken, das ist klar. Wir müssen sehen, wie wir wirtschaftlich nach so einer Saison dastehen, trotzdem geht es mit Rino darum, ein Team aufzubauen, der hoffentlich aus dem Kern aktueller und einigen Neuzugängen bestehen wird.“
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