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StartRegionalligaVfB LübeckVfB Lübeck: Aufsichtsrat hält Versprechen – Harms spricht über seine Mission

VfB Lübeck: Aufsichtsrat hält Versprechen – Harms spricht über seine Mission

Gudel übernimmt Finanzen und bekommt Unterstützung

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Lübeck – Ende gut, alles gut. Der Aufsichtsrat des VfB Lübeck versprach vor knapp einer Woche, alle zukunftsweisenden Entscheidungen bis Ende Februar zu fällen – und hat sein Versprechen gehalten. Carsten Abbe, Chef des Kontrollgremiums der Grün-Weißen, lud am heutigen Freitag (28. Februar) zur Pressekonferenz und stand Rede und Antwort zu allen zu besetzenden Positionen des Regionalligisten. Die Posten des Sportvorstands, des Vorstands für Breitensport und des Finanzvorstands wurden geklärt und der Öffentlichkeit präsentiert.

Erleichterung auf allen Seiten

Die Stimmung im VIP-Bereich des Stadions Lohmühle war gelöst, fröhliche Gesichter prägten das Bild – allen voran Sportvorstand Sebastian Harms, der am Vormittag einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnete und damit seine Arbeit fortführen kann (HL-SPORTS berichtete).

Er erklärte: „Ich danke dem gesamten Aufsichtsrat für das erneute Vertrauen. In den vergangenen Wochen habe ich im Rahmen des Austauschprozesses die vergangenen knapp drei Jahre Revue passieren lassen. Unser großes Ziel war es damals, den VfB nachhaltig in den Profifußball zurückzubringen und dort zu etablieren. Die ersten anderthalb Jahre waren geprägt von einer großen Aufbruchsstimmung und einem starken Zusammenhalt. Wir eilten von Erfolg zu Erfolg, gewannen im DFB-Pokal unter anderem gegen Hansa Rostock und gewöhnten uns ans Siegen. Doch in der vergangenen Saison mussten wir nach dem Abstieg aus der 3. Liga erkennen, dass wir uns teilweise selbst überholt haben. Mit unseren Mitteln waren wir noch nicht so weit, um uns dort dauerhaft zu etablieren. Diesen Rückschlag, wieder in der Regionalliga antreten zu müssen, mussten wir erst einmal verdauen. Klar ist, dass wir Fehler gemacht haben – sonst steigt man nicht ab. Nach einer umfassenden Analyse der Saison haben wir nun einen neuen Anlauf gestartet. Meine Mission ist nicht beendet, das formulierte Ziel habe ich weiterhin vor Augen. Mein Ehrgeiz ist geweckt, gerade nach den Herausforderungen der vergangenen Monate. Mit dem Trainerteam um Rino haben wir bereits einen Neuanfang eingeleitet. Jetzt geht es darum, mit dem Vorstandsteam die Zukunft gezielt anzugehen. Sportlich und wirtschaftlich wollen wir wieder angreifen. Ich sehe das als große Herausforderung, fühle mich in Lübeck sehr wohl und bin überzeugt, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Wenn wir alle zusammenstehen, kann eine große Wucht entstehen. Das haben wir bei der Rettungsaktion vor Weihnachten gesehen, und dieses Gefühl hatte ich auch in der Aufstiegssaison bis in die 3. Liga. Das ist zwischenzeitlich verloren gegangen, doch seit dem Sommer geht es wieder in die richtige Richtung. Wir werden diese Geschlossenheit wiederherstellen und schrittweise weiter aufbauen. Unsere Ziele können wir uns nicht erkaufen, sondern müssen sie uns erarbeiten. Ich habe große Lust, gemeinsam mit Dieter und dem Trainerteam voranzugehen und meinen Beitrag zu leisten.“

Schnelle Entscheidungen für die Zukunft

Der 46-Jährige hat nun keine Zeit zu verlieren und muss den Kader für die kommende Saison zusammenstellen. „Wir müssen jetzt schnell ins Arbeiten kommen und mit den Spielern sprechen, die unser Fundament bilden“, betonte er.

Abbe zeigte sich mit der schnellen Entscheidungsfindung zufrieden. Nach der finanziellen Rettung des Vereins kurz vor Weihnachten war wenig Zeit geblieben, sich mit den Personalfragen zu befassen. Vier Wochen habe der Prozess gedauert, erklärte er: „Das war schon zügig. Wir sind die Dinge hanseatisch ruhig angegangen und wollten keine vorschnellen Fehler der Vergangenheit wiederholen. Es gab intensive Diskussionen im Aufsichtsrat, aber letztlich haben wir eine gute Lösung gefunden. Es war ein Aufeinander zugehen – und das ist uns gelungen.“

Gudel übernimmt Finanzbereich

Dr. Dieter Gudel weiß, dass „der Zug bereits rollt“. „Wir müssen jetzt Gas geben. Die Voraussetzungen sind geschaffen, um zielführend zu arbeiten“, so der Vorstandsvorsitzende. Nun gilt es, die wirtschaftlichen Weichen zu stellen. Die Verantwortung für den Finanzbereich wird künftig vollständig in seine Hände gelegt. Bereits seit dem Rücktritt von Daniela Wedemeyer hatte Gudel diesen Bereich kommissarisch übernommen, nun wird es keinen separaten Finanzvorstand mehr geben. Stattdessen wird eine Unterstützung im Controlling gesucht. „Wir müssen eine stabile Struktur schaffen, um Dieter, Dennis Tensfeldt und Nils Buchhorn bestmöglich in ihren Bereichen arbeiten zu lassen. Es wird also keinen weiteren ‚Häuptling‘ geben“, erklärte Abbe.

Tobias Redlich für den Breitensport zuständig

Ein weiterer wichtiger Posten wurde ebenfalls besetzt: Tobias Redlich wird neuer Vorstand Breitensport. „Es gibt viele Ideen, und diese ehrenamtliche Position soll zusätzliche Unterstützung bekommen. Wir suchen nun nach einer weiteren Person, die das Projekt mitträgt“, kündigte Abbe an.

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Sportliche Ambitionen bleiben bestehen

In Bezug auf die sportlichen Ziele betonte Harms: „Wir haben ambitionierte Pläne, aber ob wir sie in einem oder zwei Jahren umsetzen können, hängt von vielen Faktoren ab.“ Abbe ergänzte: „Wir tun als Aufsichtsrat gut daran, uns nicht in den sportlichen Bereich einzumischen. Dafür haben wir den Sportvorstand. Unsere Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen. Unser Ziel ist es, den Verein auf ein stabiles Fundament zu stellen. Das wird ein langer Weg, aber ich lade jeden ein, als Sponsor beim VfB Lübeck einzusteigen. Wir stehen für Kontinuität, Ruhe und Gelassenheit. Das kann für den einen oder anderen durchaus attraktiv sein.“

DFB-Pokal als erstes Ziel

Der VfB Lübeck ist damit klar für die Zukunft aufgestellt. Gudel, Harms und Redlich bilden den Vorstand. Der Aufsichtsrat besteht aus Abbe, Tensfeldt, Paul Manthey, Jens Burchardt, Eckhard Evers und ab Samstag Marcel Burdenski. Das sportliche Highlight des Halbjahres wird am 24. Mai das Landespokalfinale auf der Lohmühle gegen die Kaltenkirchener Turnerschaft sein. Dort geht es um den Einzug in den DFB-Pokal – und um eine beachtliche Geldprämie. In der vergangenen Saison erhielt der Teilnehmer über 200.000 Euro.

Schafft die HSG Ostsee den Klassenerhalt in der 3. Liga?

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Bildquellen

  • Harms, Abbe, Gudel: Lobeca
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