Lübeck – Am Sonntagnachmittag hatte der VfB Lübeck in der Regionalliga Nord den TSV Havelse zu Gast auf der Lohmühle. 2.891 Zuschauer sahen ein 2:2 (1:1)-Unentschieden, dass für die Gäste den ersten Punktverlust bedeutete.
Frühe Tore
Die Partie begann sofort ohne taktisches Geplänkel. Die Gäste spielten mit Tempo nach vorne, der VfB hielt gut dagegen und war ebenfalls offensiv bemüht und setzte die Gäste-Abwehr unter Druck. Havelse zeigte aber auch, wie Effektivität funktioniert. Schon in der 11. Minute nutzte der Tabellenführer seine erste Gelegenheit zur Führung. Lorenzo Paldino erzielte per Kopf das 1:0 für sein Team. Doch die Grün-Weißen zeigten sich nicht geschockt. Felix Drinkuth war nach einem Freistoß von Manuel Farrona Pulido zur Stelle und erzielte ebenfalls per Kopf den umjubelten Ausgleich (13.). Und hätten kurz danach fast nachgelegt, als Herdi Bukusu das Tor von der Strafraumkante nur knapp verfehlte (16.). Aber auch die Gäste hatten ihre Gelegenheiten. Marko Ilic scheiterte aus kurzer Distanz an Gavin Didzilatis, der heute das VfB-Tor hütete (27.). Es entwickelte sich eine intensive, temporeiche und spannende Begegnung von beiden Seiten, in der der VfB keinerlei Respekt vor dem Tabellenführer zeigte, der noch ohne Punktverlust ins Spiel gegangen war. Die Anzahl und die Qualität der Torchancen war allerdings nicht mehr so, wie noch in der Anfangsphase der Partie. So blieb es bis zur Pause beim 1:1.
Später Jubel
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild und der VfB kam zur ersten Gelegenheit. Ein Schuss von Morten Wahl nach Zuspiel von Leon Sommer landete knapp neben dem Tor (50.). Und wieder zeigte Havelse Effektivität, wieder war die erste Chance ein Tor und wieder war es der gleiche Torschütze: Paldino. Er tauchte frei vor Didzilatis auf, umkurvte ihn und schob die Kugel ins Tor (54.). Und dann wurde es ruppig. Zunächst ging Marko IIlic zweimal nach vermeintlichen Lübecker Foulspielen zu Boden, dann brannten dem Doppeltorschützen Paldino die Sicherungen durch. Er ließ sich zu einem üblen Tritt gegen Robin Kölle hinreißen, für die ihm Schiedsrichter Jost Steenken folgerichtig die Rote Karte zeigte (62.). In der Folgezeit zogen sich die Gäste immer weiter zurück und verlegten sich aufs Kontern, den Grün-Weißen fehlten die Ideen, den Abwehrriegel zu knacken, versuchten es deshalb verstärkt mit Distanzschüssen, die aber überwiegend ungefährlich blieben. Kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Ramiz Demir zwei gute Chancen. Erst wurde er vor dem Tor geblockt und seinen Schuss im Anschluss an den folgenden Eckball parierte Jonah Busse im TSV-Tor glänzend (88.). In der Nachspielzeit brachte John Posselt die Lohmühle zum toben. Nach einer Flanke von Sommer köpfte er zum verdienten Ausgleich ein (93.). Zwei Minuten später war Schluss. Der VfB Lübeck nahm dem Tabellenführer als erster Verein in dieser Saison einen Punkt ab.
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