Lübeck – Die Anspannung war natürlich spürbar beim VfB Lübeck an den vergangenen Trainingstagen, im Endeffekt überwog aber die Vorfreude auf das Match im DFB-Pokal am Montag (18 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim. Rund 8500 Zuschauer (darunter 380 aus Hoffenheim) werden das Spiel live im Stadion verfolgen, einige Tausend mehr wohl parallel im TV. Das der Drittligist von der Papierform her gegen den Bundesligisten der Underdog ist, scheint klar. Doch wie heißt es so schön: Der DFB-Pokal hat seine eigenen Gesetze (5 Euro ins Phrasenschwein).
Noch einmal?
„Die Rollenverteilung ist klar, ich will nun aber auch nicht sagen, dass das David gegen Goliath ist, obwohl wir auch ein paar Goliaths im Team haben, aber es wird auf jeden Fall ein spannender Tanz am Montagabend. Wir nehmen unsere Rolle als Außenseiter an, haben ja letztes Jahr gesehen, auch wenn es ein „nur“ ein Zweitligist (F.C. Hansa Rostock) war, dass wir die anderen ärgern können“, gibt Jannik Löhden, der mit seinen Teamkameraden bereits mit Videos vom Gegner gut versorgt wurde, eine Einschätzung ab.
Gut verteidigen
Ohne Frage: Beim VfB Lübeck hat man Bock auf den Pokal, möchte es dort aber nun im Vergleich zum Aus in der zweiten Runde im Vorjahr gegen den FSV Mainz 05 (0:3) gegen die TSG besser machen. „Gerade wie es da zum schnellen Rückstand gegen Mainz kam, nach einem Standard, war äußerst unglücklich, dass darf dir in so einem Spiel eigentlich gar nicht passieren“, erinnert sich der Lübecker Innenverteidiger schmerzhaft und fügt an: „Es ist jetzt oberste Prämisse, dass wir so lange wie möglich hinten die Null halten, alles wegverteidigen. In der Vergangenheit haben wir gezeigt, dass wir selbst immer gut für ein Tor sind, sei es nach einem eigenen Standard, oder einem Einwurf oder auch aus dem Spiel heraus.“
Große Kaliber
Das auf Löhden & Co einiges an Offensivkraft zukommt, bei Hoffenheim so namhafte Kicker wie Andrej Kramaric, Ihlas Bebu, Marius Bülter oder eventuell der frisch verpflichtete Wout Weghorst (kam vom FC Burnley aus England) kicken, ist bekannt. „Das wird spannend, wir stellen uns auf einen Abnutzungskampf ein, haben richtig Bock. Wer bei den dann da vorn spielt, die haben alle einen guten Namen, das ist im Endeffekt egal, wir freuen uns gegen solche Spieler spielen zu dürfen.“
Nicht nachlassen
Dass die Kraft nicht ausreichen könnte befürchtet Löhden nicht, wohlwissend, dass die TSG viel Ballbesitz haben könnte. „Wir sind sehr leidensfähig, das haben selbst die Testspiele vorher gezeigt, dass wir leiden können, das hat auch die Phase ab der 70. Minute gegen Sandhausen gezeigt, dass wir trotzdem sehr diszipliniert bleiben. Das wird uns auch in der 3. Liga auszeichnen, dort kann man eben über Disziplin Punkte holen und Spiele gewinnen. Auch im DFB-Pokal ist darüber etwas machbar. Das versuchen wir nun am Montag über 90 Minuten – eventuell plus X – auf den Platz zu bringen.“