Lübeck – Die Enttäuschung, vor allem aber Frust, war beim VfB Lübeck nach dem 0:1 gegen den SV Waldhof Mannheim am Mittwoch im Dietmar-Scholze-Stadion sichtbar. Mit dem Gegner wurden „nette Gespräche“ nach dem Abpfiff geführt. Angebliche Provokationen wurden aufgearbeitet. Das alles wirkte aber eher hilflos von Seiten des Aufsteigers. Es folgten wie gewohnt Statements bei den Medien – und die fielen im Endeffekt dann alle relativ positiv aus. Erstaunlich nach einer Negativserie von inzwischen sieben sieglosen Partien und dem Spiel…

War ja alles nicht so schlecht…   

VfB-Trainer Rolf Martin Landerl attestierte seinen Jungs, der Mannschaft, dass sich diese den Arsch nicht nur aufreißen wollte, sondern dass man das getan hätte. Mit der Einstellung und dem mannschaftlichen Auftritt sei der Österreicher „absolut zufrieden.“ Auch Mirko Boland hatte anscheinend fast nur gute Dinge gesehen: „Als Mannschaft haben wir eine ordentliche Leistung gezeigt, aber letztendlich hat der Killerinstinkt vorne gefehlt. Wir hatten Chancen, die wurden immer abgeblockt. Es ist gerade eine schwierige Situation. Aber trotzdem war das ein guter Auftritt. Wir haben uns aber leider nicht belohnt“, so der Routinier. Na dann…

Fan-Seele kocht hoch – zu Recht!

Ganz anders sah das allerdings der geneigte Fußballfan am Bildschirm. Dort wurde nach dem erneut blutleeren Auftritt von den VfB-Anhängern – die sicherlich am meisten leiden, aber eben nicht eingreifen und unterstützen können – in sozialen Medien die Qualitätsfrage gestellt, mit dem Kopf geschüttelt und der zelebrierte Fußball vom VfB als „Schrott“ bezeichnet. Auch die baldige Rückkehr in die Regionalliga gilt längst nicht mehr als unrealistisch – wenn das so weiter geht.

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Auch früher wurde viel schöngeredet….

Zurück zum Lohmühlenteam, das die von Yannick Deichmann nach dem Zwickau-Kick geforderten Eier (O-Ton kam) anscheinend in der Kabine gelassen hatte. So richtig neu ist die Wahrnehmung von Spielern, auch Trainern, dass man ja eigentlich nur Pech hat, selbst immer gute, mindestens aber ordentliche Leistungen zeigt, ja nun auch nicht in der Hansestadt. Diejenigen VfB-Fans, die schon ein paar Jahre mehr der Lohmühle die Treue halten, sollten sich da zum Beispiel an Teile der Ära Uwe Erkenbrecher erinnern. Auch da gab es kaum kritische Worte bei den Beteiligten nach schwachen Auftritten, wurde viel schön geredet. Erstaunlich beim Blick auf die (nicht) gezeigten Leistungen damals. Meister seines Fachs war auch Ramazan Yildirim. Schlechte Spiele in der Regionalliga gab es reihenweise in seiner Amtszeit (12/2011 bis 12/2012). Eigene, gemachte Fehler des inzwischen 45-Jährigen wurden nie eingeräumt, der Coach war unfehlbar. Einige bezeichneten das auch als pure Arroganz. Zur Erinnerung: Yildirim schoss sich mit der Aussage, die Kieler Fans unterstützen viel besser wie die Lübecker, am Ende selbst aus dem Trainersessel, zog sich den (berechtigten) Unmut der VfB-Anhänger zu und verschwand von der Bildfläche (aus Lübeck).

Was bleibt?

Im Endeffekt wohl die Tatsache, dass man nun ja auch nicht die Flinte ins Korn werfen kann, schon aufgeben wird. Prinzip Hoffnung: Der VfB hat noch 20 Spiele vor der Brust, ergo gibt es noch 60 Punkte zu holen für die Landerl Burschen. Das der Bock nun aber zeitnah umgestoßen werden muss liegt auf der Hand. Möglichst schon am Sonnabend (14 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock. Aktuell daran zu glauben, dass das dann eintrifft, fällt aber wohl selbst dem größten Anhänger des VfB doch eher schwer. Doch wie angedeutet: Aufgeben ist keine Option. In diesem Sinne: Arschbacken zusammengekniffen und durch…

   

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3 Kommentare

  1. Wenn ich heute die Statements des Trainers und einiger Spieler lese, bin ich sprachlos. Glauben die tatsächlich das, was sie geäußert haben?! Anscheinend haben dann wohl alle Kommentatoren mit ihrer negativen Sichtweise, ein anderes Spiel gesehen. Na mal abwarten, was gegen Rostock abgeliefert wird.

    • Wenn das alles ist was der VfB zu bieten hat dann war es das wohl,der VfB braucht Punkte und keine Selbstzufriedenheit,Punkte kann ich aber nur dann holen wenn ich besser oder manchmal auch glücklicher als der Gegner bin,noch hat der VfB Zeit den Abstieg abzuwenden,macht eure Fans glücklich,die haben lange genug auf Profifußball gewartet

  2. In der Offensive muss nachgebessert werden!

    Auch wenn der Verein durch die fehlenden Zuschauer-Einnahmen keine großen finanziellen Sprünge machen kann, sollte man mit den Sponsoren dringend Rücksprache halten und zumindest 1 – 2 Spieler ausleihen, die uns im Sturm sofort weiterhelfen können.
    Zur Saisonhälfte ist noch nichts zu spät aber es muss jetzt gehandelt werden!
    Aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit, um in der Liga zu bleiben.
    Gegen Meppen, Zwickau und Mannheim (schwächstes Auswärts-Team der Liga) hat die Mannschaft lediglich 1 Tor geschossen….Wann willst du sonst punkten, wenn nicht gegen diese Teams??
    Es ist zwar schmerzhaft jetzt nochmal Geld investieren zu müssen und wahrscheinlich schwieriger, als wir Fans uns das überhaupt vorstellen können aber es wird finanziell 20x schwerer, wenn wir wieder absteigen!
    Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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