VfB Lübeck: Jetzt reicht es! – Vorstand und Aufsichtsrat geben Statement ab

Öffentlicher Streit bei Grün-Weißen soll geschlichtet werden

Stadion an der Lohmühle. Foto: sr

Lübeck – Die Fronten beim VfB Lübeck sind verhärtet – nicht auf dem Platz, sondern hinter den Kulissen und seit einiger Zeit auch öffentlich. Eine heile grün-weiße Welt sieht zumindest anders aus. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga ging es los. Auf der einen Seite steht Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Rehder, der sich gerade vor einer Woche mit einem Offenen Brief als Unterstützer des Vereins verabschiedete (HL-SPORTS berichtete) – und auf der anderen Seite das Ultra Kollektiv Lübeck (UKL), das darauf reagierte. Darin heißt es wie folgt:

UKL äußert sich

Thomas,

dein offener Brief macht deutlich, wie sehr du versuchst, das Ultra‘ Kollektiv Lübeck auf eine Einzelperson zu reduzieren, nur um die Verantwortung und Kritik an deinem eigenen Verhalten abzuwehren. Der Banner war keine Aktion eines Einzelnen – das ist die Haltung des gesamten Kollektivs!

Du hast die finanzielle Abhängigkeit in den letzten Monaten dazu genutzt, um undemokratisch Einfluss auf Entscheidungen des Vereins zu nehmen. Dein Rückzug als Sponsor und Kreditgeber ist ein Mittel, um den Verein unter Druck zu setzen und deine Vorstellungen durchzudrücken. Das ist und bleibt eine Erpressung!

Anstatt den Verein zu unterstützen, drängst du ihn in Abhängigkeit, um deine Macht durchzusetzen. Das ist genau das Gegenteil einer demokratischen Gemeinschaft und widerspricht den Werten, für die wir als UKL stehen.

Der VfB Lübeck gehört niemandem allein. Er gehört der Gemeinschaft – getragen von Fans, Mitgliedern und Ehrenamtlichen, die sich nicht von Einzelinteressen und Erpressung lenken lassen. Wir stehen für einen unabhängigen, solidarischen Verein, der im Sinne aller handelt, nicht nur derer, die die finanziellen Mittel als Druckmittel missbrauchen.

Deshalb sind wir mehr als froh, dass du bereit bist, das Darlehen zu verkaufen. So hat der Verein endlich die Chance, sich von dieser erpresserischen Abhängigkeit zu lösen und seine Zukunft selbstbestimmt und im Sinne aller Fans und Mitglieder zu gestalten.

Machtverblendete Erpresser wie du haben in unserem VfB keinen Platz!

Vorstand und Aufsichtsrat reicht es

Die Anhänger des Clubs von der Lohmühle sind dazu gespalten. In den Sozialen Medien wird darüber heiß diskutiert. Ein Plan B scheint es nicht zu geben, zumindest wurde dieser bisher nicht kommuniziert. Jetzt schritten der Vorstand sowie der neue Aufsichtsrat ein. Sie rufen den Ehrenrat an und wenden sich mit folgendem Brief an die Mitglieder:

Brief an die Mitglieder

Liebe Mitglieder unseres VfB,

aufgrund aktueller Ereignisse und deren Entwicklung in der Öffentlichkeit haben wir uns als Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam dazu entschieden, heute unseren Ehrenrat in einem besonderen Fall anzurufen.

Grund ist der zwischen bekannten Vereinsmitgliedern öffentlich ausgetragene Konflikt in Form von Statements, Briefen, Bannern etc., welcher teilweise aus inhaltlichen Motiven – teilweise aus persönlichen Motiven – aber auf jeden Fall öffentlich geführt wird und mediale Kreise zieht. Dieses Verhalten verursacht sowohl bei Mitgliedern unseres VfB als auch quer durch alle Gremien Fragen und Irritationen. Die erkennbaren Positionen der Konfliktparteien haben sich dergestalt herausgebildet, dass es so nicht mehr möglich ist diesen Zwist intern, innerhalb der Mitgliedergemeinschaft zu lösen. Insbesondere die Einbeziehung der Öffentlichkeit und die Kommunikation von vereinsrelevanten, internen Sachverhalten irritiert mittlerweile auch das Umfeld der Förderer und Sponsoren unseres VfB. Dabei stellt sich bei vielen dieser Unterstützer die Frage, warum und weshalb eine derartige Auseinandersetzung überhaupt möglich ist und auf diese Weise geführt wird, wenn doch alle Seiten bekunden, im Sinne des VfB zu agieren.

Aus diesem Grund haben sich Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam dazu entschieden, sich entsprechend unserer Satzung § 17 an unseren Ehrenrat zu wenden, um den Sachverhalt aufzugreifen und den Konflikt aufzuklären und darüber hinaus im besten Fall zu schlichten. Hierbei betonen wir, dass wir explizit den Ehrenrat hinzuziehen, da dieser die satzungsgemäße Aufgabe hat, das Ansehen des Vereins und seiner Mitglieder zu wahren, was wir aktuell als zumindest gefährdet beurteilen müssen.

§ 17 Abs. 2 a) b) c) unserer Satzung folgend wird der Ehrenrat tätig …

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1.         bei Streitigkeiten zwischen Mitgliedern, wenn die Schlichtung des Streits im Interesse des VfB geboten ist;

2.         bei Verletzung oder Gefährdung der Vereinsinteressen;

3.         bei unwürdigem Verhalten eines Mitglieds.

Wir als Aufsichtsrat und Vorstand bewegen uns somit demonstrativ innerhalb der uns selbst gegebenen demokratischen Wege unserer Satzung, menschlich respektvoll, innerhalb unseres Vereins und innerhalb unserer Mitgliedschaft, und keinesfalls über andere öffentliche Kanäle.

Der Ehrenrat wird hierzu in den kommenden Tagen beraten, gegebenenfalls tätig werden, und die Mitgliedschaft über sein Vorgehen und seine Schlüsse im Anschluss informieren.

Nur der VfB!

Aufsichtsrat & Vorstand

Ehrenrat ist nun gefordert

Nun wird sich zeigen, wie das Thema weitergeht. Klar ist, dass durch diese öffentliche Eskalation der VfB Lübeck es schwer haben wird, ein positives Bild nach Außen abzugeben. Der Ehrenrat ist also nun gefordert, vier Wochen nach seiner Wahl.

Wer gewinnt das Traditionsduell?

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  • Stadion an der Lohmühle: sr
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