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VfB Lübeck: „Müssen aufstiegsreif werden – nicht nur sportlich“

Neumann meldet sich zu Wort

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Lübeck – Nach dem sicheren Abstieg des VfB Lübeck aus der 3. Liga durch das 0:0-Unentschieden am Freitagabend vor 20.251 Zuschauern auf der Bielefelder Alm meldete sich Timo Neumann, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, zu Wort und sprach über die aktuelle Situation und die Ziele des Vereins. In den kommenden Tagen werden weitere Entscheidungen bezüglich finanzieller Rahmenbedingungen, Personal und sportlicher Ziele erwartet.

Verbesserungen und Anpassungen

Neumann betitelte den Abstieg als einen Rückschlag für die gesamte Stadt, auf dem Weg sich langfristig im Profifußball zu etablieren. Es ließe sich allerdings nicht nur Negatives aus dem Abstieg ziehen, sondern aus den Lehren und Fehlern will der Verein für zukünftige Zeiten und Ziele in der 3. Liga lernen und sich verbessern. „Wir müssen für einen erneuten Angriff auf die 3. Liga in allen Bereichen aufstiegsreif werden – nicht nur sportlich“, so der Ex-Spieler des Clubs. Eine Aussage, über die sich viel spekulieren lässt, allerdings einen guten Einblick hinter die Kulissen gibt, dass es nicht nur auf dem Platz für die 3. Liga nicht gereicht hat und reichen wird.

Positiv in die Zukunft blicken

Zuversichtlich sind die Verantwortlichen trotz des Abstiegs allemal, denn die Grün-Weißen haben gezeigt, dass es nach einem Abstieg schnell wieder nach oben gehen kann, nur das “Wie“ in der 3. Liga muss zukünftig besser laufen. Dabei braucht es die nötige Unterstützung aus jedem einzelnen Bereich des Clubs. „Der VfB ist in seiner Geschichte immer wieder aufgestanden und hat sich nie unterkriegen lassen, auch nicht von diesem Abstieg. Zusammen mit unseren herausragenden Fans werden wir wieder angreifen und behalten unsere langfristigen Ziele weiterhin fest im Blick. Die Professionalisierung des Vereins werden wir weiter entschlossen vorantreiben und mit viel Engagement die kommende Saison in der Regionalliga planen.“

Stadt und Wirtschaft sind gefordert

Auf der Lohmühle ist Bewegung. Ein hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender steht kurz vor der Unterschrift. Nach Informationen von HL-SPORTS soll dieser schon woanders Erfolge vorgewiesen haben. Damit soll der nächste Schritt der Professionalisierung gegangen werden. Doch nicht nur diese Personalie ist wichtig für die Entwicklung des Vereins. Will man sich langfristig im Profifußball etablieren, bedarf es vor allem eines – und das ist Geld. Mit dem Etat in der aktuellen Spielzeit wird man das nicht schaffen. Mit den Fans alleine wird es ebenfalls nicht reichen. Stadt und Wirtschaft sind gefordert. Dabei bieten Hansestadt sowie Region mit großen ansässigen Unternehmen eine gute Basis. Wie also kann man diese grün-weiß infizieren? Ein Frontmann ist wichtig und der scheint gefunden.

Harms hat noch Vertrag

Einer, der in der Regionalliga sehr gute Arbeit leistete, ist Sebastian Harms. Der Sportvorstand wurde in der Aufstiegssaison gefeiert und jetzt wollen ihn einige feuern. Sicher wurde nicht alles richtig gemacht, doch war alles wirklich falsch und lag alles an ihm? Natürlich wurde das Ziel Klassenerhalt klar verfehlt. Daraus will man lernen. Harms soll weitermachen, hat noch ein Jahr Vertrag und bewiesen, dass er in dieser Position für Erfolge sorgen kann.

Zukunft ohne Reinhardt?

Die große Hoffnung mit Bastian Reinhardt als Cheftrainer weiterzumachen scheint derzeit nicht gegeben. Der 48-Jährige sprang ein, wurde vom Hamburger SV “ausgeliehen“. Das Engagement endet im Sommer und ein Fußball-Lehrer soll das Kommando auf der Lohmühle übernehmen. Vielleicht mit Reinhardt zusammen? Eines ist klar: So einen Fehlgriff, wie mit Florian Schnorrenberg im Winter, wird und darf es nicht noch einmal geben. Der Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel – ob es nun ein oder zwei Jahre dauern darf, ist noch offen. Die Konkurrenz in Meppen und Oldenburg wird in der Regionalliga weiter aufrüsten. Und auch Stadtrivale 1. FC Phönix will in die 3. Liga.

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Lübeck und Kiel: ähnliche Probleme

Ein großes Manko in der Hansestadt ist die Stadionsituation. Ist man ehrlich, weiß man in allen Ecken der Trave, dass die Lohmühle nicht mehr zeitgemäß ist. Charmant, aber geflickt. Andere Städte sind Eigentümer von Fußball-Arenen. Der VfB Lübeck ist selbstverantwortlich und dementsprechend für alle Kosten zuständig – Instandhaltung, Renovierungen, Ausbau. Lediglich für die Rasenheizung gab es Fördermittel aus der Politik. Beim angehenden Bundesligisten Holstein Kiel scheint man von Regierungsseite spendabler zu sein. Mehrere Millionen flossen bereits. Doch auch das Holstein-Stadion muss nun schnellstmöglich fitgemacht werden. In beiden Städten war man wohl einäugig. Ändert sich das endlich? Das Thema Hansehalle gehört schon lange dazu. Viel Wort, wenig Tat.

NLZ für die Hansestadt ist fast Pflicht

Nächster Punkt ist der Nachwuchs. Das hat in dieser Saison in Lübeck nicht gut geklappt. Mit 27,5 Jahren stellt der VfB Lübeck den ältesten Kader. Das hat man erkannt und will zukünftig eher auf jüngeres Blut setzen. Dass das mit der Erfahrung allerdings auch funktionieren kann, sieht man aktuell bei Spitzenreiter und Mitaufsteiger SSV Ulm. Dort hat man einen Altersschnitt von 27 Jahren. Dennoch: Grün-Weiß soll jünger werden. Und da schwebt nach wie vor immer noch ein Nachwuchsleistungszentrum in vielen Köpfen. Alleine an der Umsetzung fehlt es. Hier, wieder das gleiche Problem: Die Finanzierung. Nein, das schafft man nicht alleine. Dazu bedarf es weiterer Partner, auch Vereine vielleicht. Allerdings wird – und kann – dieses Projekt eher mittelfristig Früchte tragen. Für die Idee der baldigen Rückkehr in die 3. Liga ist das eine weitere Baustelle, die der hauptamtliche Vorstandsvorsitzende angehen muss.

Fortsetzung folgt…

Spannende Wochen stehen den Grün-Weißen also bevor. Wer wird der neue Boss? Wie kann man Stadt und Wirtschaft für sich gewinnen? Wer soll als neuer Cheftrainer die Rückkehr in den Profibereich schaffen?

Soll Sportvorstand Jonas Boldt beim HSV bleiben?

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