Lübeck – „Neue Besen kehren gut“, heißt es im Volksmund und so hat sich das nun die neue Chefetage des VfB Lübeck gedacht. Der Vertrag mit Rocco Leeser wird über den kommenden Sommer hinaus nicht verlängert. Das teilte der Regionalligist am Freitag mit. Dafür soll ein neuer Sportvorstand kommen, der dann hauptamtlich tätig sein wird. Er wäre dann neben den drei neuen Vorständen, die seit Anfang des Jahres im Amt sind, Nummer vier in diesem Gremium. Zudem gibt es einen neuen Teammanager. Moritz Marheineke wird durch Daniel Pauls ersetzt.
Rehder will Verein „professioneller aufstellen“
„Wir sind zu der Entscheidung gekommen, den Verein künftig strukturell anders aufzustellen und die sportliche Planung auf Vorstandsebene anzusiedeln. Wir sind der Überzeugung, dass wir dafür einen geeigneten Kandidaten mit Erfahrungen im Profifußball finden werden, mit dem sich der VfB künftig noch professioneller aufstellen und seine Ziele für die kommenden Jahre angehen kann“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Rehder. Er kündigte entsprechende Gespräche mit potenziellen Kandidaten für das Amt des Sportvorstands an, die aktuell geführt würden.
Sportdirektor muss Stuhl räumen
Leeser war seit Dezember 2019 Sportdirektor bei den Grün-Weißen und beerbte Stefan Schnoor (aktuell Technischer Leiter beim Stadtrivalen 1. FC Phönix Lübeck) auf dieser Position. Gleichzeitig war er für den Lohmühlen-Nachwuchs verantwortlich. Der 54-Jährige stand oft in der öffentlichen Kritik. Den sofortigen Abstieg aus der 3. Liga muss auch er sich in die Vita schreiben. Dennoch stand er immer zum Verein und gab sein Bestes. Bevor er den rasanten Aufstieg in die wichtige Position des Regionalligisten schaffte, war der gebürtige Niederländer Trainer und Sportlicher Leiter bei der Möllner SV in der Kreisklasse.
Aufsichtsratsrats-Boss: „Folge dieser Umstrukturierung“
Rehder weiter: „In der aktuellen sportlichen und finanziellen Situation ist es nicht möglich, gleichzeitig einen Sportvorstand und einen Sportdirektor zu beschäftigen. Insofern ist die Trennung von Rocco auch eine Folge dieser Umstrukturierung. Wir bedanken uns bei Rocco Leeser für die geleistete Arbeit beim VfB und den angenehmen menschlichen Umgang. Gerade auch beim erforderlichen Umbruch des vergangenen Sommers hat Rocco unter schwierigen Bedingungen seinen Teil dazu beigetragen, dass eine wichtige Basis für den Weg der weiteren Professionalisierung geschaffen wurde. Es zeichnet Rocco aus, dass er trotz der verständlichen Enttäuschung über die Entscheidung sogleich seine ungebrochene Loyalität und Arbeitsmotivation gezeigt hat.“
Leeser ist enttäuscht
Nicht auszuschließen ist, dass Leeser selbst in der Zukunft beim VfB Lübeck bleibt, allerdings dann in einer anderen Position. Er sagte: „Natürlich bin ich enttäuscht. Es war mir eine Ehre, als Sportdirektor für den VfB zu arbeiten und ich hätte diese Aufgabe selbstverständlich auch gerne weitergeführt. Aber im Profifußball-Geschäft weiß man, dass sich Konstellationen verändern und Verträge dann nicht verlängert werden. Damit muss und kann ich umgehen. Ich werde dem VfB weiterhin mit voller Kraft zur Verfügung stehen und möchte meinen Teil dazu beitragen, die Ziele des Vereins zu erreichen.“
Schnelle Präsentation erwartet
Allzulange wird es vermutlich nicht dauern, bis der neue Sportsvorstand feststeht. Die Planungen für die neue Saison gehen bereits jetzt los. Die heiße Phase beginnt. Spätestens zum Stadtderby könnte er präsentiert werden.
Marheinke nicht mehr Teammanager
Doch nicht nur der Sportdirektor muss gehen. Auch der bisherige Teammanager Marheineke wird ausgetauscht. Neuer Mann ist Pauls (41). Der Inhaber eines Malereibetriebes in Stockelsdorf ist seit mehreren Jahren Sponsor des VfB und wird sich künftig an vorderster Front um organisatorische Abläufe und Betreuung rund um die Regionalliga-Mannschaft kümmern – und zwar ehrenamtlich. Zusammen mit Andre Gössner kümmert er sich um die Organisation der Auswärtsfahrten und verschiedener Abläufe rund um Spiel und Training.
Pauls übernimmt mit Elan
„Ich möchte dem Verein gerne helfen und habe die Möglichkeit, die zeitliche Präsenz auf der Lohmühle mit meiner beruflichen Tätigkeit zu vereinbaren. Wir wollen gemeinsam versuchen, die Rahmenbedingungen rund um die Mannschaft weiter zu verbessern und für professionelle Abläufe zu sorgen. Ich freue mich, dass wir als Verein mit Daniel nochmal einen Schritt vorwärtskommen“, sagt Gössner. „Wir werden uns über die Aufgabenverteilung im Detail noch austauschen. Ich werde in regelmäßigen Abständen auf der Lohmühle präsent sein und stehe der Mannschaft als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung“, sagte Pauls bei seiner Vorstellung, der noch in der VfB-Altliga kickt und im „Club der Hanseaten“ ist.
Früherer Kapitän zieht sich zurück
Für Marheineke endet damit nach seiner aktiven Karriere ein weiteres Kapitel auf der Lohmühle. „Ich hatte schon seit längerer Zeit angekündigt, dass ich nur noch eingeschränkt verfügbar bin“, sagte er. „Das Wichtigste war die Suche nach jemandem, der auch immer mal vormittags da sein kann. Mit Daniel Pauls bin ich seit längerer Zeit im Gespräch darüber. Er ist gerade in der Zeit, in der es nicht gut lief, wieder auf mich und den Verein zugekommen und hat seine Hilfe angeboten. Er hat grün-weißes Blut und kann das auch den Jungs vermitteln. Und wenn meine Hilfe benötigt wird, stehe ich gerne auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite“, so der frühere Kapitän der Grün-Weißen.
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