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VfB Lübeck: Wahlkampf wird zum Risikospiel

Drei Wochen bis zur Entscheidung

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Lübeck – Das Heimspiel gegen den TSV Havelse steht heute (22.9.) um 13 Uhr auf der Lohmühle an. Doch vor dem Anpfiff, in der Pause sowie nach der Begegnung dürfte ein anderes Event diskutiert werden.

Jahreshauptversammlung mit viel Brisanz

In drei Wochen ist klar, wer den VfB Lübeck mindestens in die 3. Liga zurückführen könnte. Die Jahreshauptversammlung des Regionalligisten findet am Sonnabend, den 12. Oktober um 11 Uhr im “JUNIPER“ im Herrenholz statt. Die wichtigste Abstimmung an dem Tag ist die über die Zusammensetzung des neuen Aufsichtsrates. Nach der Insolvenz, die am 1. Juli 2013 endete und der Verein damit gerettet wurde, wird es die wohl interessanteste Mitgliederzusammenkunft seit über einem Jahrzehnt.

Eintracht und Scharmützel vor der Insolvenz

Damals stand der Club vor der Liquidierung. Viele helfende Hände sorgten dafür, dass das nicht passierte. Stefan Denkhaus sagte damals: „Ich bin froh, dass das Insolvenzverfahren damit binnen sieben Monaten beendet werden kann. Ohne das finanzielle Engagement einiger norddeutscher Unternehmer und ohne den großen finanziellen Erfolg des Retterspiels gegen den HSV im April auf der Lohmühle vor über 10.000 zahlenden Zuschauern wäre die Sanierung unmöglich gewesen. Der Dank gehört somit in aller erster Linie den sponsorenden Unternehmern und dem HSV.“ Der Insolvenzverwalter mahnte schon zu dieser Zeit: „Ich wünsche dem VfB Lübeck für die Zukunft, dass vor allem die Eintracht gewahrt wird und die Scharmützel der Vergangenheit angehören. So wird es dann auch gelingen, die Lübecker und die norddeutsche Wirtschaft für den Verein weiter zu begeistern, was seit Januar 2013 in erfreulichem Maße gelungen ist.“

Nichts gelernt?

Daran sollten sich die Protagonisten elf Jahre später ganz genau erinnern, wenn sie in den Wahlkampf ziehen und vor dem höchsten Gremium des Vereins, den Mitgliedern, in drei Wochen sprechen. Einige scheinen das inzwischen vergessen zu haben, denn bei zwei Rücktritten und Zwist unter den Aufsichtsräten sind die mahnenden Worte von Denkhaus vermutlich in Vergessenheit geraten. Zudem hat man es nicht zu größeren Teilen geschafft, die norddeutsche Wirtschaft langfristig auf grün und weiß zu polen.

Rückfall in alte Zeiten

Sportlich läuft es nach dem Abstieg aus der 3. Liga in der aktuellen Saison noch nicht. Acht Punkte aus acht Spielen nach dem Umbruch, nur ein Mini-Kader, den der Vorstand zusammenstellen konnte – das macht die Fans sauer. Doch woran liegt das? Mehr Sponsoren, weniger Geld. Die Fragen kann möglicherweise nur der aktuell noch amtierende Aufsichtsrat beantworten. Dort soll es Kampfabstimmungen gegeben haben, doch warum? Blockiert man von dort aus die Arbeit der Vorstände Sebastian Harms (Sport), Daniela Wedemeyer (Finanzen) und Dr. Dieter Gudel (seit Juli Vorsitzender) sowie Christiane Büscher (Breitensport)? Nach Außen dringt nichts.

Uneinigkeit im Aufsichtsrat

Stattdessen gibt es wohl Bestrebungen, die sogar einen langfristigen Aufenthalt in der Regionalliga favorisieren sollen und dass man mit dem eigenen Nachwuchs zurück in den Profi-Fußball möchte. Ist das möglich? Vielleicht. Das würde allerdings Zuschauer und vor allem Sponsoren kosten. Ohne Geld in der Regionalliga zu bestehen, ist vermutlich eher eine Träumerei – Fußballromantik. Der Gang in die Oberliga, eine Option?

Der andere Teil im Aufsichtsrat möchte wieder mehr Wirtschaftskompetenz in den eigenen Reihen. Ein solides Konstrukt, das für nachhaltigen Erfolg steht: Zurück in den Profifußball, nach vorne.

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Nur noch blasse Erinnerungen

Andere Traditionsvereine machen es vor: Alemannia Aachen spielt wieder in der 3. Liga, SSV Ulm stieg sogar in die 2. Bundesliga auf. Der VfB Lübeck erinnert sich nur noch schemenhaft an das Halbfinale im DFB-Pokal bei Werder Bremen vor über 10.000 mitgereisten Fans vor 20 Jahren.

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Bildquellen

  • VfB Lübeck: Lobeca/Marcus Kaben
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