Rostock – Der Sport rückte am Sonntagnachmittag an der Ostsee in den Hintergrund. Die Zweitliga-Begegnung zwischen dem F.C. Hansa Rostock und Schalke 04 wurde kurz vor der Pause für über eine halbe Stunde unterbrochen. Gäste-Anhänger drangen in die Pufferzone zu den FCH-Fans (hier mehr dazu).
Vor zwei Jahren schonmal Randale
Schon im Vorfeld hatte die Fan-Abteilung von S04 davor gewarnt sich auf dem Weg zum Stadion in Trikots zu präsentieren. Es war als Risikospiel eingestuft. Vor zwei Jahren gab es schon einmal Ausschreitungen. Damals wurden vier Polizeibeamte verletzt und ein Einsatzfahrtzeug in Brand gesteckt.
Mit Schlagwerkzeugen eine Glasabtrennung zerstört
Am Sonntag wurde es wieder heftig. Dazu teilte die Polizei mit: „Noch vor Ende der ersten Halbzeit gelang es Anhängern des FC Schalke 04 durch massive und langanhaltende Gewalteinwirkung mit Schlagwerkzeugen eine Glasabtrennung im Gästeblock zu zerstören. Die zerstörte Scheibe wurde nachfolgend durch die Störer aus der Halterung entfernt. Dadurch konnte ein Teil der Schalker Fans in einen abgesperrten Blockbereich in Richtung der Südtribüne gelangen und es kam zu einem gegenseitigen Abbrennen von Pyrotechnik zwischen den Anhängern beider Lager. Ein Teil der Fans des F.C. Hansa Rostock versuchte in der Folge ebenfalls, in einen anliegenden gesperrten Blockbereich zu gelangen. Das Spiel wurde aus Sicherheitsgründen unterbrochen. In Absprache mit den Verantwortlichen des F.C. Hansa Rostock wurden Polizeikräfte zwischen Heim- und Gästefanblock eingesetzt. Ein Aufeinandertreffen der beiden Fanlager konnte durch den entschlossenen Einsatz der Polizeibeamten und der Ordner verhindert werden.“
Marien stellt sich zwischen “Hooligans“
Selbst Hansa-Vorstandsboss Robert Marien stellte sich in den Pufferblock und versuchte die eigenen Anhänger wieder in den eigenen Block zu bewegen. „Nach intensiven Gesprächen zwischen der Polizei, der Veranstaltungsleitung, den Fanbeauftragten beider Vereine und dem Schiedsrichter gelang es, beide Fanlager wieder in ihre jeweiligen Bereiche zurückzuführen. Dadurch konnte das Spiel nach zirka 30 Minuten wieder angepfiffen werden.“
Sanitäter angegriffen
Die Polizei sichtet nun Videoaufnahmen und nahm eine Anzeige wegen Verdachts des schweren Landfriedensbruchs auf. Ein Polizeibeamter sowie zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes wurden leicht verletzt. Darüber hinaus wurde im Gästefanblock ein Sanitäter körperlich angegriffen.
800 Beamte im Einsatz
Die Anreise der rund 2.200 Schalker Fans sowie der für die Gäste eingerichtete Shuttleverkehr verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Zur Absicherung der Spielbegegnung waren rund 800 Beamtinnen und Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und der Bundespolizei im Einsatz. Eine offizielle Stellungnahme der beiden Vereine gab es bis zum Abend noch nicht. In den jeweiligen Spielberichten wurde nur kurz auf die Situation eingegangen. Die Begegnung endete mit einem 2:0-Soeg für den FC Schalke 04.