Viel Spaß und bessere Gesundheit: TSV Trittau startet mit Walking Football

Andreas Merle (M.) überreichte Spartenleiter Stefan Grau (l.) und Fußballobmann Lars Auerbeck Fußbälle und Trainingsutensilien, die von der AOK gestiftet wurden. Foto: TSV Trittau

Trittau – „Von der Couch zurück auf den Platz“ lautete das Motto, als der TSV Trittau im Sommer mit den Planungen für seine Walking-Football-Sparte loslegte. Ein halbes Jahr später sind die Startbedingungen vielversprechend: Rund zehn Spieler wurden durch das neue Angebot vom heimischen Wohnzimmer auf den Rasen gelockt.

Eine neue Möglichkeit für Fußballbegeisterte

„Wir wollen Leuten, die Spaß am Fußball haben, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr spielen können, eine Möglichkeit bieten, Mannschaftssport zu treiben“, sagt Spartenleiter Stefan Grau. Seit Januar trifft sich die Gruppe jeden Freitag zum Training in der Campehalle. Vom Frühling an wird das Team auf dem Zingelmann-Platz trainieren.

Bereits über 50 Teams in Schleswig-Holstein

In den vergangenen Jahren hat sich die Sportart rasant verbreitet. In Schleswig-Holstein bieten mittlerweile rund 50 Vereine Walking Football an – auch weil der Verband diese Entwicklung gezielt fördert. Am vergangenen Freitag schaute Andreas Merle, Walking-Football-Beauftragter des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), beim Training vorbei. „Ich habe selbst jahrelang Fußball gespielt, hatte dann aber Probleme mit meiner Hüfte und bin zum Walking Football gewechselt“, erzählte er.

Was ist Walking-Football?

Beim Walking Football wird – wie der Name verrät – im Gehen gespielt. Intensiver Körperkontakt und Grätschen sind ebenso untersagt, wie hochgespielte Bälle und Abseits. Die Sportart ist gedacht für Menschen, die wegen ihres Alters oder ihrer körperlichen Einschränkungen kein Fußball mehr spielen wollen oder können – dadurch besitzt Walking Football auch großes Potenzial für den Inklusionssport. Wer aber denkt, dass Walking Football nur für Untrainierte ist, irrt. Gespielt wird meist sechs gegen sechs über vier mal zehn oder 15 Minuten. Das Pensum macht sich im Anschluss vor allem in den Waden bemerkbar. „2018 hat ein Student der Sportwissenschaften die Fitness älterer Menschen anhand von Walking Football untersucht. Nach zehnwöchigem Training mit zwei Leistungstests hat er festgestellt, dass sich Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer deutlich verbessert haben“, beschrieb Merle. „Man kann auf jeden Fall sagen, dass Walking Football gesundheitsfördernd ist und zu höherer Aktivität im Alltag beiträgt.“ Ein weiterer Faktor sei zudem die soziale Komponente: „Viele Spieler kehren dadurch in ihren ehemaligen Verein zurück.“

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Andreas Merle vom SHFV (l.) besucht die Walking-Footballer des Trittau .Foto: TSV Trittau

„Ein Schritt nach dem Anderen“

Vor Trainingsbeginn überreichte der SHFV-Vertreter dem TSV Trittau einen Sack mit Bällen und Trainingsutensilien, die von der AOK Gesundheitskasse gestiftet werden. „Walking Football ist eine großartige Möglichkeit, um ehemalige Spieler und körperlich eingeschränkte Sportbegeisterte zusammenzubringen und aktiv an unserem Vereinsleben teilhaben zu lassen. Vielen Dank an den SHFV und die AOK für die Förderung“, sagte Lars Auerbeck, Fußballobmann des TSV Trittau. Im Walking-Football-Team des TSV liegt die Altersspanne zurzeit zwischen 50 und 60 Jahren – das darf sich aber gerne ändern. Neue Spielerinnen und Spieler sind jederzeit willkommen. „In den kommenden Monaten wollen wir uns erstmal an den Trainingsbetrieb gewöhnen und vor allem viel Spaß haben“, sagt Stefan Grau. Die Teilnahme an Turnieren ist zunächst nicht vorgesehen, aber vielleicht eine Option für den Sommer. Es ist wie beim Walking-Football: Ein Schritt nach dem Anderen.

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