Hamburg – Noch nach seinem Platzverweis gegen Hannover 96 vor zweieinhalb Monaten (innerhalb von neun Minuten zwei Gelbe Karten in der ersten Halbzeit – 0:1) geriet Sonny Kittel ziemlich in die Kritik. Er wirkte gelegentlich wie einer, der einfach nur nebenbei läuft… Danach gab es die Sperre, ein Gespräch unter vier Augen mit Coach Daniel Thioune und eine zusätzliche „Denkpause“. Für den 28-Jährigen war es anscheinend die Erkenntnis zum rechten Zeitpunkt, denn nach seiner allerersten Gelb-Roten Karte im Profibereich überhaupt blüht Kittel beim Hamburger SV richtig auf.

Garant für aktuellen Erfolg

Schon im darauffolgenden Einsatz in Karlsruhe sorgte der Mittelfeldspieler für die Vorlage zum entscheidenden 2:1 von Simon Terodde in der Schlussphase der Begegnung. Gegen VfL Osnabrück war er sogar im Vorfeld an zwei Treffern beteiligt und erzielte zusätzlich selbst ein Tor. Beim „wilden“ 4:2-Sieg von Braunschweig gab es ebenfalls zwei Vorlagen und zu guter Letzt markierte er beim 3:1-Erfolg gegen SC Paderborn gleich zwei Buden, wurde danach von den Fans mit 76 Prozent zum „Man of the Match“ gewählt. Kittel is back und in seiner momentanen Verfassung einer der Garanten für den derzeitigen HSV-Erfolg.

Hinweis an Kritiker

Der Club brach danach eine Lanze für den Kreativkopf: „Wir wünschen uns jetzt nur noch, dass alle, die vor ein paar Monaten über Sonny geschimpft haben, darüber nachdenken, wie wir mit unseren Jungs umgehen (sollten). Jedem passieren bei der Arbeit Fehler, aber wenn wir zusammenstehen und uns auch in schwierigen Momenten gegenseitig unterstützen, holen wir das Beste für den HSV aus uns allen heraus“, kommunizierte man über die sozialen Netzwerke. Der Hinweis galt allen Kritikern, die in der Vergangenheit an Kittel zweifelten und ihren Unmut lautstark kundtaten.

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Ritterschlag von Bruchhagen

In der „Bild“ bekam der „Sunny-Boy“ noch einen Ritterschlag von Ex-Vorstand Heribert Bruchhagen (72) mit auf den Weg. Der sagte: „Ich hoffe, dass Sonny Kittel nun den sportlichen Durchbruch geschafft hat. Die letzten Spiele von Sonny für Hamburg mit drei Treffern und vier Torvorlagen zeigen deutlich, was der Bursche so drauf hat. Leider war es nicht immer so. So ein Spieler wie Sonny müsste längst in der 1. Liga kicken. Vielleicht hat es bei ihm ja nun klick gemacht.“

Keine „Wild“-Einkäufe zur Halbserie

Die aktuellen Bosse der Hamburger haben sich übrigens entschieden den Kader nicht weiter zu verändern. Beim „Deadline Day“ zum Wintertransferfenster gab es keine weiteren Zu- oder Abgänge beim Zweitliga-Spitzenreiter. Mit dem Verkauf von Lukas Hinterseer (Ulsan Hyundia/Südkorea) für rund 300.000 Euro und die Leihe von Xavier Amaechi an Konkurrent Karlsruher SC bis zum Sommer blieb das Thioune-Team zusammen. Keine Neueinkäufe im Winter? Das gab es zuletzt vor acht Jahren unter Thorsten Fink. Am Ende der damaligen Saison wurden die Rothosen in der Bundesliga siebter – die beste Platzierung des vergangenen Jahrzehnts. Die Chefetage scheint verstanden zu haben, wie man vernünftig arbeitet.

Leistner fällt wochenlang aus

Die Verletzung von Toni Leistner aus dem Paderborn-Spiel stellte sich schwerwiegender heraus. Der Innenverteidiger fällt mit einem Muskelbündelriss mehrere Wochen aus.

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