Nürnberg – Ein Vuskovic-Hammer und ein Glatzel-Toucher brachten dem Hamburger SV am Sonnabend im Top-Spiel der 2. Bundesliga einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg. Rang drei ist wiedergeholt, nur der 1. FC Kaiserslautern könnte die Rothosen am Sonntag noch vom Relegationsplatz verdrängen.
Die 1. Halbzeit: Hamburg effektiver
Nach einer ereignisarmen Anfangsphase spulten die beiden Teams eine Menge spannender Szenen vor dem gegnerischen Gehäuse ab. In der elften Minute parierte Heuer Fernandes einen Schuss von Geis. Unstrittig war es zehn Minuten später für alle, denn Nürnbergs Lawrence rutschte im eigenen Strafraum in Glatzel rein, räumte ihn ab, was einen klaren Elfmeter zur Folge hätte geben müssen. Schiedsrichter Felix Zwayer entschied auf Foul des Hamburgers – eine klare Fehlentscheidung. HSV-Neuzugang Dompe (28.) prüfte Mathenia im FCN-Kasten. Moeller Daehli (31.) versucht es auf der anderen Seite aus zwölf Metern und schoss knapp vorbei. Eine kurze Ecke der Rothosen flankt Meffert auf den zweiten Pfosten, wo Heyer zurück an den Fünfmeterraum köpfte. Dort stand Mario Vuskovic (37.) und hämmerte das Leder volley in die Maschen – 1:0 für Hamburg.
Nach der Pause: zu wenig von Nürnberg
Der Club kam mit neuem Elan aus der Kabine und versuchte schnell den Ausgleich zu erzielen. Die Gäste ließen sich nicht locken und hätten eine Viertelstunde vor Schluss die Vorentscheidung erzielen können. Schindler fälschte eine Benes-Flanke entscheidend ab, so das Glatzel (76.) nicht herankam. Den Nürnbergern fehlte die Kreativität, so dass nur noch die Hamburger jubelten: Kittel flankte in der Nachspielzeit auf Robert Glatzel (92.) und der drückte die Kugel zum 2:0-Endstand über die Linie.
Das Fazit: Solider Sieg, aber Kölner Keller hatte wohl gerade „PP“-Pause
Das war eine solide Vorstellung des HSV im Frankenland und der Sieg absolut verdient. Ein hochklassiges Spiel war es nicht, doch das durfte man nach der Hamburger Niederlage und der Dauer-Bremse bei den Nürnbergern sowieso nicht erwarten. Die Norddeutschen fahren am Ende mit drei Zählern nach Hause, kein Grund zur Euphorie, aber zumindest ein Zeichen für die Vorstellung aus der Vorwoche. Nun muss man die Konstanz finden auch einmal wieder ein Spiel zuhause zu gewinnen, denn das hat diese Saison in drei Versuchen nur einmal funktioniert. Auswärts sind die Rothosen mit der Optimal-Ausbeute von neun Punkten und 6:0-Toren das Aushängeschild der 2. Liga. Zu diskutieren wäre da nur noch die Lawrence/Glatzel-Szene, die weder von der drei Unparteiischen auf dem Platz noch in der DFB-Videothek in Köln für ein Zucken sorgte. Wieder etwas für die Kategorie: wozu brauchen wir den Videobeweis, wenn er nicht genutzt wird?
Die Stimmen nach der Partie
Tim Walter (Hamburg): „Ich habe einen sehr reifen, souveränen und abgezockten Auftritt meiner Mannschaft gesehen. Wir haben variabel gespielt, mal hoch verteidigt, aber auch mal tiefer gestanden und am Ende verdient gegen einen guten Gegner gewonnen. Wir hätten allerdings noch früher das 2:0 setzen und früher für Ruhe sorgen können, doch dazu haben wir die Kontermöglichkeiten nicht gut genug ausgespielt. Ich bin dennoch sehr zufrieden, weil es ein sehr geschlossener Auftritt der gesamten Mannschaft war und wir nahezu nichts zugelassen haben.“
Robert Klauß (Nürnberg): „Wir sind enttäuscht, denn meiner Meinung nach haben wir heute ein ausgeglichenes Spiel gesehen. In einem solchen Spiel entscheiden die kleinen Momente. So wie in der ersten Hälfte, als wir eine Standardsituation nicht gut verteidigt haben. In der zweiten Halbzeit nutzen wir dann die Ausgleichschance durch Daferner nicht, da kann das Spiel auch in eine andere Richtung gehen. Aber wir haben alles rausgehauen und sind aufgrund unserer Personalsituation zufrieden mit unserer Leistung.“
Der 6. Spieltag (26. – 28.8.)
Bielefeld – Braunschweig 4:1
Düsseldorf – Regensburg 4:0
Darmstadt – Heidenheim 2:2
St. Pauli – Paderborn 2:2
Karlsruhe – Rostock 2:0
Nürnberg – Hamburg 0:2
Kiel – Sandhausen (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Fürth
Kaiserslautern – Magdeburg
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