Wackeliger HSV mit Ausbesserungssieg im DFB-Pokal

4:3 nach Verlängerung bei Rot-Weiss Essen

Bakery Jatta (Hamburger SV) erzielte zwei Tore, hier im Zweikampf mit Jose-Enrique Rios Alonso (Rot-Weiss Essen). Foto: Lobeca/Patrick Süphke

Essen – Der Hamburger SV brauchte am Sonntag mehr als 120 Minuten, um im DFB-Pokal eine Runde weiterzukommen. Bei Rot-Weiss Essen siegte der Favorit nach Verlängerung mit 4:3 (3:3, 1:1). Laszlo Benes erlöste die Gäste kurz vor dem Elfmeterschießen mit dem entscheidenden Tor zum Weiterkommen.

Die 1. Halbzeit: Loch in der Mauer

Es war ein Spiel mit leichten Vorteilen für den HSV, der vor allem Offensiv gut auftrat. Drei Tore vorne reichten in der regulären Spielzeit allerdings nicht, denn die Abwehrleistung war nicht die Beste. Bakery Jatta (37.) sorgte für die Führung, doch Torben Müsel fand fünf Minuten später ein Loch, durch Guilherme Ramos gerissen, in der Mauer und erzielte den Ausgleich. Mit einem 1:1-Unentschieden ging es in die Kabinen.

Nach der Pause: Zweimal Latte

Im zweiten Durchgang traf erst Glatzel (51.) nach einer Flanke von Jean-Luc Dompe nur die Latte, doch Bakery Jatta (54.) versenkte kurz danach einen Riesen-Schnitzer der Hausherren zur 2:1-Führung. Diese dauerte erneut nicht lange, denn Moussa Doumbouya (56.) nutzte auf der anderen Seite einen Fehler zum nächsten Ausgleich aus. Zehn Minuten später traf Robert Glatzel (66.) zum 3:2 und Jatta (79.) hätte mit seinem dritten Tor in diesem Spiel alles klar machen können. Wieder war das Aluminium im Weg. Dafür war Lucas Brumme (83.) für Rot-Weiss erfolgreich als er sich gegen Ramos durchsetzte und das 3:3 markierte. Überstunden gab es also an der Hafenstraße.

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Verlängerung: Benes bezwingt Golz

In der Bonus-Zeit hatte der HSV das glücklichere Ende auf seiner Seite. Nur Dennis Hadzikadunic musste gleich zu Beginn der Verlängerung verletzt raus. Laszlo Benes (117.) bekam den Ball von Andras Nemeth aufgelegt und schoss ihn aus knapp 15 Metern ins Netz. Da sah Jakob Golz (in der Jugend selbst bei den Rothosen und Sohn des früheren Hamburger Keepers Richard) nicht gut aus.

Fazit: Lösungen müssen her

Willkommen beim HSV! Eine weitere Nervensache bei der Walter-Elf, die vorne gute Möglichkeiten und dabei zweimal Lattenpech hatte, aber hinten diese ständigen Fehler nicht abstellen kann. Guilherme Ramos und Miro Muheim waren die beiden Unsicherheitsfaktoren. Ramos war bei allen drei Gegentoren beteiligt und Muheim fiel durch einfache Stockfehler auf. Dazu legte sich Tim Walter auf Matheo Raab für den DFB-Pokal im Tor fest, doch der Ersatz von Nummer 1 Daniel Heuer Fernandes zeigte Nervositäten und war im immer so riskanten Aufbauspiel nicht sicher. Positiv zu bewerten war Bakery Jatta, der zwei Treffer selbst erzielte und ständig gefährlich war. Aber: Die Defizite in der Verteidigung müssen schnellstmöglich abgestellt werden. Die Rothosen bleiben dort einfach zu verwundbar, das muss auch einem Cheftrainer auffallen. Die Lösung kann nicht sein, vorne einfach immer ein Tor mehr zu schießen. Es bleibt so stets ein Tanz auf der Rasierklinge.

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