Hamburg – Am vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga hat sich der Hamburger SV am Sonnabend durch einen 2:1 (2:1)-Sieg im ausverkauften Volksparkstadion auf Rang zwei der Tabelle vorgekämpft. Zwei Treffer von Robert Glatzel in der ersten Hälfte ebneten den Weg zum 15. Saisonerfolg. Mindestens über Nacht haben die Rothosen den direkten Aufstiegsplatz sicher. Am Sonntag könnte Werder Bremen mit einem Unentschieden noch vorbeiziehen. Der FC Schalke 04 steht nach einem Dreier gegen FC St. Pauli als erster Aufsteiger in die Bundesliga fest (HL-SPORTS berichtete).
Die 1. Halbzeit: Starker Jatta bereitet Glatzel-Tore vor
Schon vor dem Anpfiff war Feuer im Nordduell, denn die Gästefans sorgten mit ihrer Pyro-Show für einen verspäteten Beginn. Der Rauch verzog sich, doch das Brennen auf dem Platz blieb: Suhonen (2.) volley in die Arme von 96-Torwart Zieler. Zwei Minuten später lenkte sein Gegenüber Heuer Fernandes einen Weydandt-Schuss gerade noch an die Latte. Kittel (6.) zwang Kittel Zieler erneut zur Parade. Schonlau (7.) verpasste nach der folgenden Ecke die Führung. Die Niedersachsen hatten erneut durch Weydandt (12.) die große Möglichkeit auf das 1:0 doch erneut blieb der Hamburger Keeper der Duellsieger. Im direkten Gegenzug fand Jattas Flanke den Fuß von Robert Glatzel (13.), der den Ball aus Nahdistanz zur HSV-Führung über die Linie drückte. Großer Jubel unter der 57.000 Fans, die die Arena sieben Minuten später in ein Tollhaus verwandelten. Wieder war es Jatta, der den Ball zu Robert Glatzel (20.) chippte und erneut drückte er das Leder ins Netz – 2:0 für die Rothosen. Der Hexenkessel kühlte vorerst schnell wieder ab, denn Sebastian Kerk (22.) sorgte mit einem Hammer aus 16 Metern für den 1:2-Anschlusstreffer für Hannover 96. Das Geschehen beruhigte sich nur kurz: Reis (27.) traf den linken Außenpfosten. Erst danach gab es mehr Taktik auf beiden Seiten. Bis zum Seitenwechselt passierte nichts mehr.
Nach der Pause: Kampf bis zur letzten Sekunde
Die Hausherren begannen den zweiten Durchgang wieder forsch: Vagnoman (49.) ans Außennetz. Ein Schuss von Reis (56.) aus 15 Metern flog knapp über Zielers Kasten. Jatta (66.), der insgesamt ein sehr gutes Spiel ablieferte, hatte die Chance den Deckel vorzeitig draufzumachen, als er Ondoua stehen ließ und nur am Fuß von Zieler. Fünf Minuten später schoss Glatzel nur knapp am Gehäuse vorbei. Man merkte beiden Mannschaften an, dass die erste starke Hälfte nur an die Kräfte ging. Der HSV konterte im eigenen Stadion und 96 wollte den Ausgleich. Doch vor der Hannoveraner Druckphase hob Kaufmann (76.) die Kugel nach einem erkämpften Fehlpass drüber. Die Gäste machten nun richtig Druck, doch die HSV-Abwehr stand ließ keinen Gegentreffer mehr zu. Noch einmal gab es eine Riesen-Möglichkeit für die Rothosen, die Alidou (88.) aus fünf Metern nicht im leeren Tor unterbrachte. Die drei Minuten Nachspielzeit blieben ebenfalls ohne Ereignis, so dass der Hamburger SV diesen wichtigen Sieg über die Zeit rettete.
Das Fazit: Leidenschaft bis zum Umfallen, erst beim Feiern ging es wieder besser
Es war der Sieg, den der HSV brauchte, um nun zumindest den Relegationsplatz noch in der eigenen Hand zu haben. Darmstadt 98 verlor am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf mit 1:2 und ist nun punktgleich mit den Rothosen, wobei die das viel bessere Torverhältnis haben. Das hat anscheinend beflügelt, denn bis auf zwei Stockfehler von Moritz Heyer in der ersten Hälfte hat man wenig Fehler bei den Hamburgern gesehen. Ein ganz starker Bakery Jatta und ein Vollstrecker Robert Glatzel sorgten für diesen silbernen Dreier. Sonny Kittel, der sonst immer viel Kritik (auch hier) einsteckte, hat zwar nicht die Kreativleistung gezeigt, die man sonst von ihm erwartet, doch er hat richtig gearbeitet und sich absolut in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das war auch der Grund, warum er nach 68 Minuten durch Kaufmann ersetzt wurde. Hannover 96 hat ebenfalls alles in Waagschale geworfen und scheiterte nur an einem perfekt aufgelegten HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes. Die Party nach dem Schlusspfiff war mega! Auch die Hamburger hatten dann auch wieder Luft dafür… In sieben Tagen geht es nun zum Endgegner F.C. Hansa Rostock.
Die Stimmen nach der Partie
Christoph Dabrowski (Hannover): „Die Zuschauer haben vor allem in der ersten Halbzeit ein unfassbar gutes und spektakuläres Spiel gesehen. Wir hatten zwei Großchancen, hätten in Führung gehen können, kassieren nach einer guten Möglichkeit aber zwei schnelle Gegentore. Nach dem Anschlusstreffer konnten wir die Partie offen gestalten, vor allem in der zweiten Halbzeit hat aber die letzte Zielstrebigkeit gefehlt. Der HSV hat Druck ohne Ende gemacht, dennoch war zu spüren, dass sie etwas zu verlieren hatten. Unterm Strich hat man gesehen, dass der HSV eine qualitativ sehr hochwertige Mannschaft hat. Für das Erreichen der Ziele wünsche ich alles Gute.“
Tim Walter (Hamburg): „Heute war das Spielglück auf unserer Seite. Nach der Großchance von Weydandt haben wir es eiskalt gemacht, die Vorlagen von „Baka“ waren sensationell. Beim Gegentor waren wir etwas schläfrig, in der zweiten Halbzeit haben wir aber wirklich alles investiert, was wir im Tank hatten. Von daher war das heute ein großes Fußballfest, das wir am Ende verdient gewonnen haben. Die Fans waren unglaublich und hatten einen großen Anteil am Sieg.“
Der 33. Spieltag (6. – 8.5.)
Düsseldorf – Darmstadt 2:1
Paderborn – Sandhausen 2:0
Hamburg – Hannover 2:1
Regensburg – Heidenheim 0:2
Ingolstadt – Rostock 0:0
Schalke – St. Pauli 3:2
Kiel – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Karlsruhe – Dresden
Aue – Bremen
Die Tabelle
1. | FC Schalke 04 | 33 | 70 : 43 | 62 |
2. | Hamburger SV | 33 | 64 : 33 | 57 |
3. | SV Darmstadt 98 | 33 | 68 : 46 | 57 |
4. | SV Werder Bremen | 32 | 60 : 43 | 57 |
5. | FC St. Pauli | 33 | 59 : 46 | 54 |
6. | SC Paderborn 07 | 33 | 56 : 41 | 51 |
7. | 1. FC Nürnberg | 32 | 48 : 44 | 51 |
8. | 1. FC Heidenheim 1846 | 33 | 41 : 45 | 49 |
9. | Fortuna Düsseldorf | 33 | 45 : 40 | 44 |
10. | Holstein Kiel | 32 | 42 : 51 | 42 |
11. | F.C. Hansa Rostock | 33 | 39 : 49 | 41 |
12. | Karlsruher SC | 32 | 52 : 51 | 40 |
13. | SSV Jahn Regensburg | 33 | 50 : 49 | 40 |
14. | Hannover 96 | 33 | 32 : 47 | 39 |
15. | SV Sandhausen | 33 | 39 : 53 | 38 |
16. | SG Dynamo Dresden | 32 | 31 : 43 | 31 |
17. | FC Erzgebirge Aue | 32 | 31 : 69 | 23 |
18. | FC Ingolstadt 04 | 33 | 28 : 62 | 21 |