Lübeck – Das ein oder andere Derby steht auf dem Programm des 14. Spieltags der Regionalliga Nord und so ist sicher für zusätzliche Spannung gesorgt. Aus den insgesamt neun Partien ragt aber zweifellos das Duell zwischen dem VfB Lübeck und dem BSV Rehden heraus: Kann sich der Tabellenführer weiter absetzen oder sorgt der BSV für ein bisschen mehr Spannung an der Spitze?
Hamburger SV II – FC St. Pauli II (Fr., 18 Uhr)
Hinter dem HSV II liegt ein fulminantes 5:1 beim SV Werder II, hinter dem Gast eine Serie von drei Niederlagen in Folge und insgesamt fünf sieglosen Spielen. Kurioserweise kommen St. Paulis Nachwuchskicker damit exakt auf die Bilanz ihrer Profis: Aus den vergangenen neun Spielen gelang lediglich ein dreifacher Punktgewinn. Dabei wusste der Gast allerdings immer wieder mal zu überzeugen, vermochte seine Möglichkeiten aber selten in zählbare Erfolge umzuwandeln. Man darf also davon ausgehen, dass die Platzherren selbstbewusster zum Derby antreten werden – während ihr Gegner die Chance des „internen“ Duells unbedingt zur Trendwende nutzen möchte. Ein sehr spannendes Spiel.
SC Weiche Flensburg – SpVgg Drochtersen/Assel (Fr., 19.30 Uhr)
Nun also Mamadou Sabaly: Nach der Trennung von Trainer Thomas Seeliger zu Wochenbeginn sitzt dessen Nachfolger im Heimspiel gegen die Spielvereinigung erstmals auf der Bank. Unterstützung erhält der Interimscoach dabei von Marc Böhnke und Mike Neujahr. „Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen“, sagt Christian Jürgensen, Geschäftsführer Sport in Flensburg. Als Weiche beim 1:2 in Rehden erstmalig auch ein Auswärtsspiel verlor, sah man sich gleichwohl zum Handeln gezwungen – dabei hatte es eine Trainerentlassung in der zehnjährigen Regionalliga-Geschichte noch nie gegeben. Der neue Mann auf der Bank hat nun wohl vor allem ein Ziel: Es gilt, die Heimschwäche zu stoppen. Gerade einen Punkt gewann Weiche in den vergangenen drei Partien im Manfred-Werner-Stadion. Ob nun etwas geht gegen den seit drei Partien ungeschlagenen Tabellenzweiten?
SSV Jeddeloh – Atlas Delmenhorst (Fr., 19.30 Uhr)
Beim 2:3 gegen Lohne kassierte der Gastgeber zuletzt die zweite Saisonniederlage – nach zuvor sechs ungeschlagenen Spielen. Zu den dringendsten Fragen dieses Derbys zählt also: Wie hat der Gastgeber den kleinen Rückschlag verarbeitet? Als Tabellenvierter dürfte der SSV aber nach wie vor mit der Favoritenrolle versehen sein. Der Gast tritt als Zwölfter in Jeddeloh an, bringt aber eine kleine Auswärtsschwäche mit. In sechs Spielen auf fremden Platz gewann Atlas erst fünf Punkte (1-2-3). Zudem gab der Gast beim 2:2-Heim-Remis gegen den TSV Havelse in den Schlussminuten noch einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand und blieb damit auch im vierten Spiel in Folge ohne dreifachen Punktgewinn. Angesichts dieser Zahlen fällt die 2:3-Niederlage des SSV eigentlich kaum ins Gewicht.
Hannover 96 II – Phönix Lübeck (Sa., 13 Uhr)
Lediglich eine Niederlage kassierte 96 II in den vergangenen sieben Spielen, holte stattliche 16 Punkte aus diesen Partien (5-1-1). „Das war heute ein hart erkämpfter, aber verdienter Sieg gegen einen spielstarken Gegner“, kommentierte Daniel Stendel das 2:1 bei Holstein II am vergangenen Spieltag, das mit dem Sprung auf den dritten Tabellenplatz belohnt wurde. „Wir sind zurecht da, wo wir jetzt stehen und stolz auf die Entwicklung unserer Jungs“, so der Trainer. Auch hinter dem Gast – mittlerweile auf Rang sieben geklettert – liegt eine gute Entwicklung. Selbst wenn nach drei Siegen in Folge am letzten Wochenende nur ein 2:2 gegen den Bremer SV stand. Nun tritt eine der auswärtsstärksten Mannschaften (3-1-1) bei einem der heimstärksten Teams (4-1-1) an. Im Eilenriedestadion dürfte also ein ziemlich interessantes Spiel ausgetragen werden.
VfB Lübeck – BSV Rehden (Sa., 14 Uhr)
Mittlerweile stellt sich die Frage immer dringender: Wer kann diesen VfB Lübeck stoppen? Der Gastgeber ist noch ungeschlagen (8-3-0) und auf einem guten Weg, sich frühzeitig vom Rest der Konkurrenz abzusetzen. Der aussichtsreichste Verfolger des Spitzenreiters weist jedenfalls auch schon einen gewissen Rückstand auf: Die SpVgg Drochtersen/Assel liegt vier Punkte hinter dem VfB, hat aber bereits ein Spiel mehr ausgetragen. Für den BSV Rehden geht es also um mehr als nur drei Punkte: Der Gast könnte mit einem Auswärtssieg für ein wenig Spannung sorgen. Ob es dem BSV darauf ankommt? Vermutlich nicht. Zwar gelang beim 2:1 gegen Weiche nach vier sieglosen Spielen (0-3-1) mal wieder ein dreifacher Punktgewinn. Doch als Tabellenelfter liegen die Rehdener nur zwei Punkte vor der Abstiegszone. Sie benötigen also keinen zusätzlichen Anreiz für einen hochmotivierten Auftritt an der Lohmühle.
Kickers Emden – SV Werder Bremen II (Sa., 14 Uhr)
Wer hat sich besser erholt vor dieser Partie? Die Kickers, die beim 0:3 gegen Phönix vor zwei Wochen die dritte Niederlage in Folge kassierten und dabei 15 Gegentore hinnehmen mussten? Oder der SV Werder, der angesichts des 1:5 gegen den HSV II ausgerechnet im kleinen Nordderby eine herbe Pleite hinnehmen musste? „Man hat heute gemerkt, dass der HSV deutlich eingespielter und weiter war als unsere Mannschaft, daher geht die Niederlage auch so in Ordnung“, meinte Werder-Coach Fünfstück, dessen Team auf den ungewohnten 13. Platz der Regionalliga abrutschte, nun also kurz vor der Abstiegszone rangiert. Den Bremern geht es damit aber immer noch deutlich besser als ihrem Gegner: Kickers Emden ist nach wie vor Schlusslicht und droht angesichts von nur drei Zählern den Anschluss zu verlieren. Immerhin: Der zuletzt spielfreie Gastgeber hatte eine Woche mehr Zeit, seine Kräfte zu bündeln.
TSV Havelse – Teutonia 05 Ottensen (So., 14 Uhr)
Die Sorgenkinder unter sich: Der TSV belegt als Drittligaabsteiger den vorletzten Tabellenplatz und wechselte vor rund drei Wochen bereits den Trainer. Unter Samir Ferchichi war denn auch gleich ein 2:0 bei St. Pauli gelungen, dem sich allerdings keine weiteren Siege anschlossen: Aus den Spielen gegen Blau-Weiß Lohne (0:3) und Atlas Delmenhorst (2:2) gewann der TSV lediglich einen Punkt. Die Teutonia wartet nun seit sechs Partien auf einen dreifachen Punktgewinn und ist als 16. nur zwei Ränge besser platziert als der Gastgeber. Dabei war den Hamburgern sogar eine noch etwas bessere Rolle als dem TSV zugetraut worden. Da ein Befreiungsschlag beim 0:2 gegen den VfB Lübeck ausblieb, wird der Gast nun sicher alles daran setzen, im Wilhelm-Langrehr-Stadion zu punkten. Vom Gastgeber ist allerdings auch nichts anderes zu erwarten.
Eintracht Norderstedt – Blau-Weiß Lohne (So., 14 Uhr)
Das tat gut: Beim 3:1 über St. Pauli II gelang der Eintracht der erste Erfolg nach zuvor vier sieglosen Spielen (0-2-2). Als 14. sind die Norderstedter der Gefahrenzone aber immer noch recht nahe und so sollten sie jetzt besser mal eine Positivserie starten. Da trifft es sich nicht gerade gut, dass der Gast in den vergangenen Wochen ziemlich erfolgreich war: Blau-Weiß siegte nun dreimal in Folge, gewann stattliche 18 Punkte aus den vergangenen sieben Spielen und kletterte auf den neunten Tabellenplatz. Der Aufsteiger scheint also angekommen in der neuen Liga und die Eintracht steht vor einer weiteren Herausforderung im Bemühen um die Verbesserung der Heimbilanz: Sie holte aus fünf Spielen im Edmund-Plambeck-Stadion gerade sechs Punkte (1-3-1).
VfV Borussia 06 Hildesheim – Holstein Kiel II (So., 15 Uhr)
Das war nun wirklich nicht zu erwarten: Nach tollem Start blieb der VfV zuletzt fünfmal in Folge sieglos und fiel auf den zehnten Tabellenplatz zurück. Der Gastgeber ist dem Tabellenkeller nun deutlich näher als der Ligaspitze. Nach einer Corona bedingten Zwangspause am vergangenen Spieltag stehen die Hildesheimer nun vor dem vorerst letzten Heimspiel: Dem Duell mit Holstein II werden sich gleich vier Auswärtsspiele anschließen, erst Mitte November kehrt das Team ins eigene Stadion zurück. Insofern sollte der VfV die Partie auch dazu nutzen, den Eindruck vom letzten Heimspiel, einem 0:4 gegen den Bremer SV, zu korrigieren. Sein Gegner blieb zuletzt zweimal in Folge ohne Punkte, vermochte seine spielerischen Qualitäten also nicht in zählbare Erfolge umzuwandeln. „Insgesamt wäre heute mehr drin gewesen“, meinte Sebastian Gunkel nach dem 1:2 gegen 96 II am vergangenen Spieltag. Der Trainer fand: „Wir haben es dem Gegner heute zu leicht gemacht, Tore zu schießen, und waren selbst leider nicht effektiv genug.“
Spielfrei: Bremer SV
Die Tabelle
1. | VfB Lübeck | 11 | 25 : 7 | 27 |
2. | SV Drochtersen/Assel | 12 | 25 : 14 | 23 |
3. | Hannover 96 II | 13 | 23 : 16 | 22 |
4. | SSV Jeddeloh | 11 | 24 : 17 | 21 |
5. | SC Weiche Flensburg | 12 | 22 : 16 | 20 |
6. | Hamburger SV II | 12 | 28 : 20 | 19 |
7. | 1. FC Phönix Lübeck | 13 | 19 : 22 | 18 |
8. | Bremer SV | 13 | 21 : 25 | 17 |
9. | TuS BW Lohne | 11 | 21 : 21 | 16 |
10. | VfV Borussia 06 Hildesheim | 11 | 16 : 16 | 16 |
11. | BSV SW Rehden | 12 | 15 : 15 | 16 |
12. | SV Atlas Delmenhorst | 12 | 20 : 21 | 16 |
13. | SV Werder Bremen II | 10 | 15 : 18 | 15 |
14. | FC Eintracht Norderstedt | 11 | 22 : 19 | 14 |
15. | Holstein Kiel II | 13 | 23 : 21 | 14 |
16. | FC Teutonia 05 Ottensen | 12 | 17 : 21 | 13 |
17. | FC St. Pauli II | 12 | 18 : 24 | 11 |
18. | TSV Havelse | 12 | 13 : 22 | 10 |
19. | BSV Kickers Emden | 11 | 6 : 38 | 3 |