Wenn der Trainer zum Torhüter wird…

Eutin ist Derbysieger - Gremersdorf grüßt von der Tabellenspitze

Von der Trainerbank ging es für zwei Trainer an diesem Wochenende ins Tor. Unterschiedlicher hätte es für beide kaum sein können. Foto: Niklas Runne
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Lensahn – Der dritte Spieltag der Kreisliga Ost steht in den Geschichtsbüchern und brachte einige spannende Ergebnisse mit sich. So gab es am Freitagabend zwei torreiche Partie unter Flutlicht. Am Folgetag sollte die Zahl vier im Fokus stehen, denn gleich zwei Mannschaften gewannen ihr Heimspiel mit 4:0. Am Sonntag gab es eine große Überraschung, sowie ein spannendes Spitzenspiel.

SG Kühren – SG Doberstorf/P’hagen 2:3 (2:0)

Für die SG Kühren stand am Freitagabend das erst zweite Saisonspiel an. Den Auftakt gegen den ASV Dersau verlor man mit 1:3, nun gastierte die SG Doberstorf/P’hagen. Diese erwies sich in den ersten beiden Partien als enorm torgefährlich. Zwar verlor man den Auftakt gegen den TSV Klausdorf II (4:5), doch zeigte gegen Eutin 08 II (4:1) eine gute Reaktion. In beiden Spielen hätten es durchaus noch mehr eigene Treffer sein können. Kühren sollte also gewarnt sein. Doch bei den Gästen musste man auf Bastian Matthies und Patrick Mierse verzichten, die beide gegen Eutin im ersten Durchgang verletzt rausmussten. Am Freitagabend dauerte es bis in die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, doch dann gelang den Gastgebern der Doppelschlag. Thore Amedick (36.) und Mohamad Khallouf (40.) sorgten für einen 2:0-Pausenstand. Offensiv tat sich Doberstorf zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich schwer. Zur Pause reagierten die Gäste und brachten Till-Moritz Stoltenberg für Bennet Klüver. Sie begannen mutig und verkürzten nur vier Minuten nach Wiederanpfiff. Tjark-Morten Bossmann (49.) verwandelte einen direkten Freistoß. Es war der Start nach Maß für die Mannschaft von Tim Fülbier. Doch anschließend verflachte die Partie und Tore ließen auf sich warten. Erst tief in der Schlussphase war es dann ein Traumtor vom eingewechselten Marcel Gonda (89.). Das 0:2 wurde nun also aufgeholt und das Momentum war voll und ganz auf Seiten der SG Doberstorf/P’hagen. Sie machten Druck und tatsächlich gab es in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter. Kjell Gonda (96.) übernahm die Verantwortung und traf zum 3:2-Auswärtssieg seiner Mannschaft. Es war eine enorm bittere zweite Hälfte der SG Kühren, die eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gab und nach zwei Spielen noch ohne Punkte dasteht.

Die SG Doberstorf/P’hagen bewies Moral. Foto: Niklas Runne

FT Preetz – SpVgg Putlos 3:1 (0:0)

Nach dem verlegten Spiel gegen die SG Kühren in der Vorwoche, stand für die SpVgg Putlos am Freitagabend das zweite Spiel der neuen Saison an. Es ging zur FT Preetz, die nach einem Spiel mehr als die SpVgg mit ebenfalls noch keinem Punkt auf dem Konto dastanden. Es war für beide Teams also direkt mal ein Spiel von größerer Bedeutung, denn der Fehlstart sollte abgewendet werden. Die Gäste von der Strandstraße durften dabei wieder auf einige Spieler setzen, die zuletzt fehlten. So kehrte Stürmer Alae Naji, der vom SV Heringsdorf kam, zurück. Auch Hannes Goertz war wieder mit am Start. Somit bekam die Offensive neue Kräfte, doch dafür musste man im Tor umplanen. Mit Tobias Geisler, Nico Fischer und Rico Stricker fehlten gleich drei Keeper, sodass Trainer Benjamin Berger selbst sich die Handschuhe anziehen musste. Dazu sagte Berger zu HL-SPORTS: „Ich habe bereits mehrmals im Tor gespielt, viel in der vergangenen Saison, aber es ist nicht zwingend meine absolute Lieblingsposition.“ Im 5-2-3 gegen den Ball, galt es für die Ostholsteiner erst einmal gegen die spielstarken Gastgeber kompakt zu stehen. Mit langen Bällen sollte die Anfälligkeit bei Kontern der FT ausgenutzt werden. In den ersten Minuten musste allerdings Putlos gewaltig aufpassen. Preetz legte direkt los und näherte sich an. Mit Florian Manstein in der Innenverteidigung, der vergangene Saison noch der mit Abstand beste Torschütze seiner Mannschaft war, ging es ins vordere Drittel. Nach nicht einmal zwei Minuten zog Manstein erstmals ab, doch verpasste knapp. Anschließend war es ein Freistoß von Alex Schachmeier, den erneut Manstein in Richtung Tor brachte, doch sein Kopfball ging knapp vorbei. Trotz seiner neuen Rolle im Defensivzentrum war der 34-Tore-Mann aus der vergangenen Spielzeit ein entscheidender Faktor im Offensivspiel. Mit vielen Diagonalbällen suchte er die Spieler vorne oder schaltete sich aber selbst mit seiner Kopfballstärke vorne ein. Doch nach den schwungvollen ersten Minuten der Heimmannschaft sollte es sich erst einmal beruhigen. Putlos stand sicher und ließ nur noch wenig zu. Nach vorne taten sie sich allerdings sehr schwer. Erst nach etwa 25 Minuten setzten sie erste offensive Akzente. Lange Bälle in den Lauf der schnellen Außen war dabei das Rezept. Richtig gefährlich wurde es dabei, als Hannes Görtz aus spitzem Winkel am Torhüter scheiterte. Es war allerdings auch die einzige richtige Torchance im ersten Durchgang für Putlos. Die fehlende Torgefahr erklärte der Trainer der Gäste: „FT Preetz hat das in der Defensive gut gemacht und uns keine großen Räume angeboten. So war es schwierig in die Tiefe zu kommen. Sie waren giftiger als wir. Wir wollten das eigene Tor verteidigen, dies gelang uns in der ersten Halbzeit wirklich gut.“

Die SpVgg Putlos war gegen Preetz lange Zeit zu harmlos. Foto: Niklas Runne

Umstellung mit Folgen

Doch zur zweiten Hälfte änderte es sich etwas. Putlos wollte nun mutiger werden, wodurch Preetz nun viel mehr und größere Räume bekam. Schnell erwies sich diese taktische Anpassung als riskant, denn die Gastgeber drängten auf die Führung. „In der zweiten Halbzeit wollten wir mutiger spielen, höher stehen. Preetz operierte in der ersten Halbzeit mit vielen hohen Bällen über Manstein, dass wollten wir unterbinden. Leider konnten wir die Räume im Zentrum nicht schließen und somit ergab sich der Raum für Preetz“, sagte Berger. Dieser geriet wenige Minuten nach Wiederbeginn in den Fokus. Einen Freistoß von Alex Schachmeier konnte der heutige Torhüter nicht festhalten, wehrte nach vorne ab, wo Özal Berk (47.) zur Führung der FT traf. Putlos bekam zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Entlastung und musste nun aufpassen, dass es nicht direkt den zweiten Gegentreffer hinterher gab. Denn keine 120 Sekunden später ging Taylor Salzborn ins Dribbling und zog ab, doch der Schuss kam zu unplatziert. Kurz darauf köpfte Mariglan Guce knapp vorbei. Das zweite Preetzer Tor lag in der Luft. Nach vorne tat sich die SpVgg trotz der offensiveren Umstellung weiterhin relativ schwer. Nach 20 Minuten im zweiten Durchgang wurde es dann erstmals nach dem Seitenwechsel im Strafraum der FT gefährlich. Nach einer Ecke von Kevin Ziellinski, köpfte Putlos knapp rüber. Anschließend wechselte die Berger-Elf. Dawin Krasch kam, sodass Philipp Kruse einen vorrückte auf den linken Offensivflügel. Sie nahmen nun das Zepter in die Hand und suchten den Weg nach vorne, doch dies bot Konterchancen für die Hausherren. Über Mirco Breiholz schaltete Preetz um und im Rückraum kam Mats Matzen zum Abschluss, doch aus freier Schussbahn schoss er knapp am Tor vorbei. So blieb es weiterhin nur beim 1:0 und Putlos durfte hoffen. Doch immer wieder konterten inzwischen die Gastgeber. Die Chancenverwertung mussten sich das Team aus dem Fichtestadion ankreiden lassen. Zwölf Minuten vor dem Ende zog Özal Berk ab, traf die Latte und den Nachschuss vollendete Dietrich Roo (79.). Es war der längst überfällige zweite Treffer gegen harmlose Ostholsteiner. Jetzt sollte es für Putlos ein immer bittererer Abend werden. Drei Minuten später läuft Roo aufs Tor und Benjamin Berger holte ihn von den Beinen. Der Schiedsrichter entschied auf Rote Karte für den Trainer, der an diesem Abend im Tor einsprang, sowie Freistoß für die FT Preetz. Doch nach Absprachen mit seinem Assistenten korrigierte er auf Elfmeter und eine Verwarnung, statt seiner ersten Entscheidung. Den fälligen Strafstoß verwandelte Florian Manstein (84.) sicher zum 3:0. Es sollte doch eigentlich die endgültige Entscheidung sein, doch im Gegenzug kam Putlos. Nun ging auf der anderen Seite ein Spieler zu Fall, sodass es Elfmeter für die Gäste gab. Kevin Witt (86.) trat an und verkürzte, doch es kam zu spät.

Benjamin Berger sah zunächst die Rote Karte, doch der Linienrichter sah es anders. Foto: Niklas Runne

Personelle Sorgen

Putlos musste sich einfach ankreiden lassen, dass sie an diesem Abend kaum Mittel hatten gegen defensiv stabile Hausherren gefährlich zu werden. Erst spät, nach dem Anschlusstreffer bekamen sie richtig gute Möglichkeiten, doch gleich zweimal scheiterte Dennis Kenzler am stark reagierenden FT-Keeper Deniz List. Die Hoffnung kam bei der Mannschaft von der Strandstraße spät nochmal auf, doch in einem, vor allem am Ende, hitzigen Spiel musste sich Putos mit 1:3 geschlagen geben. Somit ist der Fehlstart mit zwei Niederlagen zum Auftakt für die Ostholsteiner perfekt. Es gilt einiges aufzuarbeiten, doch vor allem die personelle Situation bereitet Sorgen. Zwar kamen am Freitag mit Hannes Görtz und Alae Naji schonmal zwei Offensivspieler zurück, doch es fehlten erneut einige. Zu dieser Situation sagte der Trainer: „Jedes Wochenende fehlten bisher einige unserer Leistungsträger. Ich hoffe nur, dass in den nächsten Wochen vor allem nach dem Urlaub mir endlich alle Spieler zur Verfügung stehen, sodass ich aus dem Vollen schöpfen kann.“

Eutin 08 II – SG Bösdorf/Malente 4:0 (1:0)

Am Sonnabend kam es in der Rosenstadt zum Derby zwischen Eutin 08 II und der SG Bösdorf/Malente. Das Team aus der Kreisstadt wollte eine gute Reaktion auf den schwachen Auftritt gegen Doberstorf zeigen und sich im ersten Heimspiel der Saison durchsetzen. Doch die Voraussetzungen hätten durchaus besser sein können. Neben einigen Ausfällen, die zuletzt schon fehlten, sollte sich vor allem auf der Torhüterposition eine Herausforderung stellen. Niklas Boeck fehlt noch immer verletzt, doch am Spieltag folgten zwei weitere Absagen für diese Position. Philipp Laschinsky sagte erkrankt am Morgen ab und durch die Verletzung von Torhüter René Hohenstein im Spiel der Oberliga-Mannschaft gegen Eckernförde, wurde auch der Plan eines Keepers von der ersten durchkreuzt. Also sollte kurzfristig, wie bereits bei der SpVgg Putlos am Vorabend, der Trainer selbst sich die Handschuhe überziehen. Jasper Frahm ging also ins Tor. Zu seinen bisherigen Erfahrungen als Torhüter sagte der Coach gegenüber HL-SPORTS: „Die Position des Torhüters kenne ich aushilfsweise. Zwar habe ich in der Jugend mal im Tor gespielt, aber auch schon beim vorherigen Verein mal ausgeholfen, ist aber ehrlicherweise nicht meine Position, sondern eher eine Notlösung.“ Vor ihm bildete sich das übliche 4-1-4-1. In dieser fanden auch einige Spieler ihren Platz, die normalerweise für die Erste spielen. So bildeten Lennard Jakubenko und Cedric Schrake die Flügelzange, Lasse Schwiemann spielte, wie bereits gegen Doberstorf im Mittelfeld. Die einzige Spitze wurde aus Monty Gutzeit gebildet, der für den fehlenden Dustin Uchneytz in die Startelf rückte. Auf der anderen Seite musste Trainer Ismet Nac ebenfalls ein paar Ausfälle kompensieren. Mit Niels Matzanke und Kolja Wuske fehlten gleich zwei erfahrene Eckpfeiler. Vor einer guten Kulisse startete die Partie mit Ballbesitzvorteilen der Gäste. Sie waren das spielbestimmende Team, doch fanden kaum durchkommen durch die Defensive der Gastgeber. Bereits früh kristallisierte sich heraus, was der Plan der Oberliga-Reserve war. Denn aus der kompakten Hintermannschaft ging es schnell nach vorne. So auch nach zwölf Minuten als es pfeilschnell in Person von Cedric Schrake über die linke Seite ging und in der Mitte Monty Gutzeit (12.) zur Führung für 08 traf.

Eutin verteidigte es gegen Bösdorf/Malente sehr gut. Foto: Niklas Runne

Plan geht voll auf

Den Gästen fehlte etwas die Zielstrebigkeit in der Anfangsphase, doch nach dem Gegentor fuhren sie hoch. Leo Korn (13.) suchte den Abschluss aus der zweiten Reihe, doch der Ball ging knapp rüber. Vier Minuten später brachte Fabian Riemann den Ball von Links und Ex-Eutiner Lucas Palauskas (17.) brachte einen Kopfball nicht genau genug aufs Tor. Es war intensiv, doch bis dato ohne viele Offensivszenen. Zwar wurden die Annäherungen der Gäste mehr, doch nicht gerade zwingend. Dennoch sollte es nach einer knappen halben Stunde einmal brenzlich im Strafraum der Heimmannschaft werden. Palauskas ließ einen Gegenspieler nach dem anderen stehen, machte einen Haken nach dem anderen, doch verpasste den richtigen Moment des Abschlusses. So wurde sein Versuch aus kurzer Distanz von Rick Jacobsen geblockt. Da war durchaus mehr drin für die Gäste. Auf der anderen Seite gab es im ersten Durchgang allerdings ebenfalls nur leichte Annäherungen. Oft war es Jakubenko, über den es schnell nach vorne ging, doch die klaren Torchancen waren Mangelware. So ging 08 mit einer knappen Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kam Bösdorf/Malente schwungvoll und mutig raus, doch nur bis zur Abwehrkette der Rosenstädter. Trainer Jasper Frahm sagte zu HL-SPORTS: „Ins Gesamt waren wir die diszipliniertere und aus meiner Sicht auch bessere Mannschaft, weil wir einfach sehr agil hinten gespielt haben, Zweikämpfe gewonnen haben, gute Umschaltmomente gefunden und diese dann auch umgemünzt haben.“ Der Plan des Cheftrainers ging bis dato also voll auf.

Am Ende wird es deutlich

Auch in der Defensive sollte es an diesem Nachmittag Schwächen geben. Eine Hereingabe von der linken Seite kam in die Mitte, wo alle stehen bleiben und Gutzeit (56.) zum 2:0 traf. Bösdorf/Malente war viel zu passiv und wurde eiskalt bestraft. Nun sollte es also richtig schwer für die Nac-Elf werden und es kam noch schlimmer. Offensivspieler Lucas Palauskas, der in den ersten beiden Spielen jeweils traf, verletzte sich schwer, sodass er der erst in diesem Sommer von Eutin gekommene Neuzugang unter starken Schmerzen rausmusste. Anschließend spielte Bösdorf/Malente schwungvoll nach vorne. Fabian Riemann traf aus spitzem Winkel, doch die Fahne des Assistenten ging hoch. Stattdessen kam Eutin über Jakubenko, anschließend ließ Max Pfaff einen Gegenspieler aussteigen und bediente Lasse Schwiemann (70.) der traf. Es war die endgültige Entscheidung und nun wollte die Mannschaft von Jasper Frahm, der im Tor nur wenig zu tun bekam, noch mehr. Sowohl Gutzeit (72.), als auch Schwiemann (74.) verpassten das Vierte. Doch beinahe sollte Malente nochmal hoffen dürfen. Der Ball kam zu Bent Zessin (83.) der allein vor Frahm ohne Druck zum Abschluss kam, doch deutlich verzog. Es sollte nicht sein. Zwei Minuten später bekam auch die Oberliga-Reserve eine Mega-Chance. Jakubenko setzte sich mal wieder auf Rechts durch und in der Mitte traf der eingewechselte Bennet Isenberg (85.) drei Meter vor dem fast leeren Tor die Latte. Mittlerweile ging die Führung auch in der Höhe verdient, dabei sollte es noch einen Treffer geben. Nach einer Jakubenko-Ecke machte es Isenberg besser als noch wenige Minuten zuvor und traf zum 4:0-Endstand. Dies lag auch daran, dass Frahm im Tor tief in der Nachspielzeit noch zweimal aus kurzer Distanz stark reagierte. So gewann Eutin das Derby und der Torhüter beziehungsweise Trainer hielt seinen Kasten sauber. Nach dem Spiel sagte er: „Das war wirklich sehr gut, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und sehr glücklich das Derby gewonnen zu haben. Das kann man dann für heute auch mal genießen.“

Lucas Palauskas (Bösdorf/Malente) musste verletzt vom Feld. Foto: Niklas Runne

TSV Gremersdorf – TuS Tensfeld 4:0 (2:0)

Der TSV Gremersdorf startete trotz Personalsorgen mit zwei Siegen in die neue Saison. Zum Auftakt bezwang man die SG Bösdorf/Malente spät mit 2:1 und bewies nach einem Rückstand Moral. Auch gegen Pönitz II ließ man sich nicht von einem Rückstand beeindrucken und gewann mit 3:1. Die Offensive funktioniert, denn Chancen gibt es einige, genutzt werden allerdings zu wenig. Nun stand das erste Heimspiel für den TSV an und der Gegner erntete schon vor dem Spiel viel Lob vom Trainer der Gremersdorfer. Vor allem die spielerischen Qualitäten der TuS Tensfeld wurden hervorgehoben. Doch die ersten beiden Spiele waren noch nicht ganz so überzeugend. Gegen Lütjenburg war man nicht gerade das schlechtere Team, doch ging dennoch als Verlierer vom Platz (1:2). Das zweite Spiel gegen den TSV Lensahn wurde deutlich mit 1:5 verloren, sodass man noch ohne Punkte dasteht. Nun wartete der dritte starke Gegner mit dem letztjährigen Vizemeister. Dieser durfte personell zumindest wieder auf einige Spieler setzen, die zuletzt fehlten. Stammtorhüter Fabian Mandt und Marvin Suhr kehrten zurück in die erste Elf, Rene Klein saß zunächst noch auf der Bank. Die Personalsituation hat sich also wieder etwas entspannt, auch wenn mit Rune Jaekel der Mittelstürmer fehlte. Gremersdorf kam gut in die Partie und ging früh in Führung. Phil Baumgarn (8.) brachte die Gastgeber in Führung. „Durch die frühe Führung war es für uns natürlich leichter das Spiel anzugehen. Wir kamen immer wieder über außen zu unseren Torchancen. Tensfeld war in der ersten Halbzeit immer mal wieder drauf und dran ein Tor zu schießen, aber entweder war unser Keeper zur Stelle oder unsere starke Abwehr hat alles wegverteidigt. Es war ein sehr kurzweiliges Spiel muss ich sagen“, sagte Trainer Olaf Schlüter zu HL-SPORTS. Nach einer halben Stunde wechselte Gremersdorf erstmals. Jonas Kock sah früh die Gelbe Karte und kratzte am Platzverweis, sodass sein Trainer ihn als Vorsichtsmaßnahme auswechselte. Für ihn kam Dustin Gabbey (40.), der sechs Minuten später das 2:0 erzielen sollte.

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Letzte Zweifel beseitigt

Ein frühes und ein spätes Tor sorgten für eine 2:0-Pausenführung der Gastgeber. Die Segeberger mussten also nach sieben Gegentreffern aus den vergangenen beiden Spielen, erneut den Ball aus dem eigenen Netz fischen. Offensiv deuteten sie an, wie es hätte gehen können: „Tensfeld hat es durch die Mitte sehr gut gespielt, von hinten heraus in die zentrale gespielt und von dort gleich den Weg nach vorne gesucht. Fußballerisch und läuferisch hat man gesehen das sie durchaus gefährlich werden können“, sagte Schlüter. Doch die Hintermannschaft ist bis dato die große Schwäche. Sie ist zu einfach zu durchdringen und nach dem man mehr ins Risiko ging, boten sich weitere Möglichkeiten wie der Trainer der Ostholsteiner verriet: „In der zweiten Halbzeit wollte Tensfeld unbedingt das dringende Tor erzielen und dadurch kamen wir zu unseren Konterchancen. Zu richtigen Torchancen kamen sie in der zweiten Halbzeit aber nicht so richtig. Da hatten wir schon die besseren Möglichkeiten. Was wir dann zum Schluss ausgenutzt haben.“ Artem Winter (89.) ließ die letzten, minimalen Zweifel am dritten Sieg der Hausherren verschwinden und traf zum 3:0. Damit nicht genug, durfte auch der eingewechselte Rene Klein (91.), der nach Verletzung zurückkehrte, noch einmal jubeln. Es war ein am Ende deutlicher 4:0-Sieg der Heimmannschaft. Der siegreiche Coach zeigte sich zufrieden, doch sah auch eine bereits bekannte Baustelle: „Wir haben gestern wirklich sehr stark verteidigt. Unser Torwart Fabi Mandt hat dann den Rest sicher gehalten, was aufs Tor kam. Was wir wirklich noch besser ausnutzen müssen, sind unsere Konter beziehungsweise Angriffschancen. Da treffen wir teilweise die falsche Entscheidung. Mal müssten wir im Rückraum ablegen, dann wird geschossen. Und wenn wir hinten ablegen, müsste geschossen werden. Aber das kommt noch instinktiv, da bin ich mir sicher. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Dieser soll am Dienstagabend bereits fortgesetzt werden, wenn man um 19.30 Uhr beim TSV Neustadt im Kreispokal gastiert.

Der TSV Gremersdorf setzte sich auch im dritten Spiel durch. Archivfoto: Niklas Runne

TSV Klausdorf II – SVG Pönitz II 4:2 (2:0)

Am Sonntagmittag machte sich die SVG Pönitz II auf die Reise nach Schwentinental. Nach einem Sieg gegen die FSG Wardersee (4:1) und einer Niederlage gegen Gremersdorf (1:3), sollte beim TSV Klausdorf II der zweite Sieg her. Für Trainer Steven Tion war der Gegner eine Unbekannte, denn sie absolvierten zuvor erst eine Partie. Mit 5:4 gewannen sie gegen die SG Doberstorf/P’hagen. Eines war auch der SVG II im Vorfeld bewusst, die Landesliga-Reserve hat vor allem in der Offensive ihre Stärken. Die Hintermannschaft der Ostholsteiner sollte also gewarnt sein, nach dem man zuletzt ziemliche Probleme in diesem Bereich hatte. Doch die personelle Situation war alles andere als hoffnungsvoll. Mit Julian Gerlach und Henrik Jacobsen fehlte das Innenverteidiger-Duo der ersten beiden Spiele und vorne musste man auf den gesperrten Stürmer Collin Ebeling verzichten. Der Kader war an diesem Tag ziemlich dünn. Dennoch wollte man das Beste draus machen und auf ihre große Stärke, die mannschaftliche Geschlossenheit setzen. Doch nach zwölf Minuten jubelten die Gastgeber. Marcel Gaber (12.) brachte den TSV in Führung. Mit Pausenpfiff erhöhte Tim Wilcken (45.) auf 2:0. Zur zweiten Hälfte nahm man sich viel vor, doch keine 60 Sekunden nach Wiederbeginn schockte Dennis Kahlert (46.) die Ostholsteiner. Ein Tor vor und eines direkt nach der Pause brachten Klausdorf auf die Siegerstraße, doch Pönitz kam zurück. Joshua Schmidt (52.) verkürzte. Allerdings lebte die Hoffnung nur kurz, denn erneut Gaber (56.) stellte den alten Abstand wieder her. Die Gastgeber waren abgezockter und trafen genau in den richtigen Momenten. Das letzte Wort gehörte dennoch der Tion-Elf, denn Willem Stendorf (90.) traf per Elfmeter zum 2:4. Dabei blieb es am Ende, sodass die Klausdorfer mit sechs Punkten aus zwei Spielen sehr gut in die neue Saison gestartet sind. Der Trainer der Pönitzer, Steven Tion sagte zu HL-SPORTS über die Pleite: „Wir kamen ganz gut in die Partie, haben zwei Schüsse auf das Tor bekommen diese waren leider beide drin. Leider fanden wir offensiv überhaupt nicht statt, sodass es erste Hälfte ein einseitiges Spiel war. In der zweiten Hälfte bekommen wir nach einer Minute die kalte Dusche und sind unaufmerksam. Danach wachen wir endlich auf, dann entwickelt sich ein wildes Spiel, es geht hin und her. Wir müssen jetzt sehen, dass wir unseren Kader schnellstmöglich wieder fit bekommen, damit wir uns endlich einspielen können.“

SVG-Trainer Steven Tion hatte einige Ausfälle zu beklagen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

FSG Wardersee – ASV Dersau 3:2 (3:1)

Die FSG Wardersee stand nach zwei Spielen noch ohne Punkt am Tabellenende. Es sollte sich schon jetzt herausstellen, dass man wohl eher sich unten einordnen muss. Doch nun stillte man die Kritiker und bewies, dass man durchaus in dieser Liga ein paar Worte mitreden könnte. Ausgerechnet gegen den ASV Dersau zeigte man einen starken Auftritt. Nach zwölf Minuten war es Nico Bohnensack (12.), der Wardersee gegen den Favoriten in Führung brachte. Zehn Minuten später legte Mats Hoger (22.) nach. Dersau erwischte eine schlechte erste halbe Stunde die mit dem Doppelpack von Hoger (30.) zum 3:0 bestraft wurde. Noch vor der Pause verkürzten die Gäste allerdings durch Lion Boll (37.). Im zweiten Durchgang zeigte der ASV einen verbesserten Auftritt und gestaltete das Spiel deutlich spannender. Dies lag auch daran, dass FSG-Schlussmann Andrej Jaacks (68.) mit Rot vom Feld gestellt wurde. Wenige Minuten später verwandelte Faustino Fernandez (72.) einen Foulelfmeter zum 2:3. Mit einem Mann mehr liefen sie an, doch es blieb dabei. Wardersee bezwang den ASV Dersau und holte die ersten drei Punkte in dieser Saison.

TSV Lensahn – TSV Lütjenburg 0:1 (0:1)

Komplettiert wurde der Spieltag mit dem Spitzenspiel. Im Jahnstadion empfing der TSV Lensahn, den TSV Lütjenburg. Lensahn startete mit einem Sieg gegen den SC Cismar, in dem man sich selbst von zwei Rückständen nicht beeindrucken ließ. Das zweite Spiel gegen Tensfeld am vergangenen Dienstag entschied man mit 5:1 für sich. Vor allem die Offensive scheint also die große Stärke des Verbandsligaabsteigers von 2022/23 zu sein. Neun Tore aus zwei Partien sprechen eine klare Sprache. Doch diese Ausbeute geht vor allem auf das Konto eines Spielers. Thorben Ratje traf gegen Cismar doppelt und zuletzt sogar dreifach. Lütjenburg sollte also gewarnt gewesen sein, doch verstecken brauchten sie sich überhaupt nicht. Auch sie holten sechs Zähler, doch glänzten bis dato noch nicht. Gegen Tensfeld zum Auftakt war man nicht unbedingt das bessere Team, doch am Ende das siegreiche. In der Folgewoche setzte man sich gegen eine harmlose FSG Wardersee durch. Die Favoritenrolle ging dennoch an den letztjährigen Tabellendritten. Es sollte allerdings ein Geduldsspiel werden. Lensahn agierte mit einem 4-4-2, doch gegen den Ball wurde es ein 6-2-2. Es gab kaum durchkommen für Lütjenburg gegen dieses kompakte Abwehrbollwerk. Die Spielanteile waren klar verteilt, denn hier spielte eigentlich nur eine Mannschaft. Der erste Abschluss aus der zweiten Reihe gehörte Lütjenburg-Kapitän Philipp Zimmermann (6.), doch er verpasste knapp. Drei Minuten später kam Nico Stender nach einer Ecke zum Kopfball. Doch Lensahn hatte auch eine Idee, wie sie nach vorne kommen sollten. Finn-Ole Ratje (15.) eroberte den Ball und war plötzlich auf und davon, doch scheiterte aus spitzem Winkel an Lennart Jebe. Es zeigte sich, wie schnell es durch die Mitte gefährlich werden würde.

Der TSV Lensahn konzentrierte sich auf die Arbeit gegen den Ball. Foto: Niklas Runne

Treffer fällt kurz vor der Pause

Dennoch war Lütjenburg das klar spielbestimmende Team gegen tiefverteidigende Hausherren. Sie kamen kaum durch, doch wurden dennoch gefährlich. Jan Noah Bollesen köpfte knapp vorbei. Doch auf der anderen Seite verpasste Thorben Ratje hauchdünn. Das offensive Rezept des TSV Lensahn waren vor allem Konter, wodurch sie gefährlich wurden. Dennoch war die Führung der Gäste eine Frage der Zeit. Erst verzog Christian Witt (23.) und neun Minuten später scheiterte Maysara Mohammad (32.) an Sverre Kripke. Auch Lensahn sollte vor der Pause nochmal richtig gefährlich werden. Nach einem Fehler von Lütjenburg legte Finn-Ole in die Mitte zu Thorben Ratje (39.), dessen Schuss im letzten Moment geblockt wurde. Die Heimmannschaft hatte gute Gelegenheiten, vielleicht sogar die besseren. Das Tor fiel dennoch für die Mannschaft von Christof Witt. Yannick Fischer legte ab für Nico Stender (43.), der einen aussteigen ließ und traf. Aufgrund der Spielanteile, sowie des Chancenplus war die Führung absolut verdient.

Lensahn verpasst den Ausgleich

Nach der Pause agierte Lensahn ein wenig mutiger. Sie standen etwas höher, doch die Gäste hatten wenig Interesse daran, die Führung zu verwalten. Sie spielten weiter nach vorne, doch weiterhin stand die Mannschaft von Heiko Müller stabil. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel gab es dann die Doppelchance für die Gastgeber. Einer Ecke von Lutz van Bühren landete bei Thorben Ratje (56.) der ungestört zum Abschluss kam. Dieser wurde knapp vor der Linie geklärt, den zweiten Versuch parierte Jebe stark. Allerdings wurde im Gegenzug die führende Mannschaft ebenfalls gefährlich. Nico Stender’s (57.) Schuss wurde im letzten Moment, entscheidend abgefälscht. Es war nun ein echtes Spitzenspiel, denn es war nicht nur intensiv, sondern auch enorm umkämpft. Es gab einige Fouls, sowie Diskussionen, doch auch gefährliche Momente. Gerade das Umschaltspiel und die Standards von van Bühren waren Mittel, die Lensahn hoffen ließ. Am Ende schmissen sie alles rein, doch Lütjenburg brachte die knappe Führung über die Zeit. Somit setzten sich die Gäste um drei Punkte vom Gegner ab, doch bleiben auf dem zweiten Tabellenplatz. Am kommenden Wochenende wartet das nächste Spitzenspiel gegen den TSV Gremersdorf. Lensahn hätte hier aufgrund guter Möglichkeiten einen Punkt behalten können. Für die Ostholsteiner geht es am Mittwochabend im Kreispokal gegen den SV Hansühn weiter.

Thorben Ratje (TSV Lensahn) verpasste mehrfach den Ausgleich. Foto: Niklas Runne

Der 3. Spieltag

SG Kühren -SG Doberstorf/P’hagen 2:3
FT Preetz – SpVgg Putlos 3:1
Eutin 08 II – SG Bösdorf/Malente 4:0
TSV Gremersdorf – TuS Tensfeld 4:0
TSV Klausdorf II – SVG Pönitz II 4:2
FSG Wardersee – ASV Dersau 3:2
TSV Lensahn – TSV Lütjenburg 0:1
SG Insel Fehmarn – SC Cismar (8.12.)

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf39 : 29
2.TSV Lütjenburg36 : 19
3.TSV Lensahn39 : 46
4.SG Dobersdorf/​P’hagen311 : 86
5.TSV Klausdorf II – U2329 : 66
6.Eutin 08 II – U2337 : 56
7.ASV Dersau36 : 46
8.FT Preetz34 : 43
9.SVG Pönitz II37 : 83
10.SG Insel Fehmarn22 : 33
11.SG Bösdorf /​ Malente33 : 63
12.FSG Wardersee34 : 93
13.SC Cismar12 : 40
14.SG Kühren23 : 60
15.SpVgg Putlos22 : 50
16.TuS Tensfeld32 : 110

FC St. Pauli und Holstein Kiel in der Bundesliga: Wie beenden die beiden Nordclubs die Saison?

  • Beide Teams steigen ab (35%, 385 Votes)
  • Nur St. Pauli entgeht dem Abstieg (28%, 300 Votes)
  • Beide schaffen den Klassenerhalt (14%, 156 Votes)
  • Nur Holstein bleibt drinnen (9%, 102 Votes)
  • Ist mir egal (5%, 53 Votes)
  • Holstein Kiel wird Meister (3%, 29 Votes)
  • FC St. Pauli holt den Titel (3%, 28 Votes)
  • Nur St. Pauli schafft es in die europäischen Wettbewerbe (1%, 13 Votes)
  • Ich habe keine Ahnung (1%, 11 Votes)
  • Beide kommen ins Internationale Geschäft (0%, 4 Votes)
  • Nur Holstein bleibt qualifizierst sich für den Europapokal (0%, 4 Votes)

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