Grömitz – Am morgigen Freitagabend ist es soweit. Das Warten hat ein Ende, denn die Saison geht in den meisten Ligen wieder los. So auch in der Kreisliga Ost, die in dieser Spielzeit enorme Spannung verspricht. Der erste Spieltag bringt gleich einige interessante Partien, in denen die Teams zeigen können, wie weit sie sind. Zudem haben wir mit den Trainern über mögliche Favoriten auf den Titel gesprochen. Die Trainer sind sich relativ einig, wer oben mitspielen könnte. Dabei gelten vor allem der ASV Dersau, TSV Gremersdorf und TSV Lütjenburg als absolute Top-Favoriten. Dahinter fielen allerdings auch mehrfach die Namen Eutin 08 II, sowie Aufsteiger SC Cismar.
Die Favoriten der Trainer
Michael Bergmann (SC Cismar): „Ich gucke zunächst auf die vorderen Platzierungen von letzter Saison und zähle uns hinzu. Lütjenburg darf man im Titelrennen nicht vergessen. Beim Spiel gegen Pansdorf II haben sie gezeigt was sie können.“
Steven Tion (SVG Pönitz II): „Ich kann die Liga schwer einschätzen, ich denke aber das Gremersdorf wieder eine gute Rolle spielen wird. Eutin II könnte sicher oben mitspielen, aber auch Cismar die sich gut verstärken konnten.“
Olaf Schlüter (TSV Gremersdorf): „Dadurch das wieder ein paar neue Mannschaften in die Liga reingerutscht sind ist es schwer dies einzuschätzen. Ich denke das Eutin 08 II ganz oben mitmischen wird, aber ich habe auch die SpVgg Putlos, die SG Kühren, den ASV Dersau und den TSV Lütjenburg auf dem Zettel. Den Aufsteiger SC Cismar sollte man auch nicht außer Acht lassen, die sind so mein Geheimfavorit, die haben sich sehr gut verstärkt.“
Benjamin Berger (SpVgg Putlos): „Als Meisterschaftsfavorit sehen wir definitiv den TSV Gremersdorf, TSV Lütjenburg und ASV Dersau. Ich glaube einer von den dreien macht das dieses Jahr. Sie haben alle eine brutale Qualität. Wir jedoch wollen alle drei ärgern und den das Leben so schwer wie möglich machen.“
Jasper Frahm (Eutin 08 II): „Als Top-Favoriten sehe ich vermutlich den ASV Dersau und TSV Gremersdorf, aufgrund auch schon der letztjährigen Platzierungen denke ich werden sie ganz oben mitmischen. Direkt dahinter schätze ich auch schon den TSV Lütjenburg, die SpVgg Putlos und TuS Tensfeld ein, die sicherlich versuchen ein paar Wörtchen mitzureden. Für mich könnte tatsächlich auch der SC Cismar für eine Überraschung sorgen, dass sie oben ein bisschen mitmischen, sodass wir sechs Mannschaften haben, die oben mitspielen wollen und werden. Ins Gesamt denke ich, dass es eine sehr interessante Saison werden kann.“
Der 1. Spieltag
FT Preetz – Eutin 08 II (Fr., 19.30 Uhr)
Im Fichtestadion in Preetz startet Eutin 08 II in die neue Saison. Am morgigen Freitagabend um 19.30 Uhr gastieren sie bei der FT Preetz. An diesen Gegner erinnern sich die Ostholsteiner nur zu gerne, denn im vergangenen Jahr gewann 08 beide Partien deutlich. Das Hinspiel am siebten Spieltag in Preetz entschied Eutin mit einem 4:0 für sich. Dabei bekamen sie allerdings einiges an Unterstützung aus der ersten Mannschaft. Im Rückspiel kurz vor der Winterpause war es nochmals einseitiger. Eine katastrophale Defensivleistung der FT führte am Ende zu einem deutlichen 8:0-Heimsieg am Waldeck. Dabei traf unter anderem Monty Gutzeit dreifach im ersten Durchgang. Doch nun wird es wohl ein etwas anderes Spiel. Die Mannschaft von Trainer Jasper Frahm ist derzeit von der Ferienzeit geplagt, dennoch werden sie eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen bringen. Beim Pflichtspielauftakt vergangenen Freitag gegen den Sereetzer SV II zeigte man bereits einen starken Auftritt, gegen den C-Klassisten, der reichlich Unterstützung aus der Verbandsligamannschaft bekam. Doch der Gegner sollte trotz der beiden deutlichen Siege in der Vorsaison auf keinen Fall unterschätzt werden. Vor allem nach vorne spielt die Mannschaft um Florian Manstein einen sehr guten Ball. Das zeigten auch 76 erzielte Treffer in der abgelaufenen Spielzeit. Damit stellten sie die viertbeste Offensive der Liga und das als ein Team aus dem unteren Tabellendrittel. Mit dem erwähnten Manstein haben Sie zudem einen echten Torjäger in Ihren Reihen. Mit 34 Saisontreffern war er die Lebensversicherung seiner Mannschaft. Er geht als Spieler auf dem Platz voran und ist nur schwer zu verteidigen. Doch der Aufsteiger von 2023 hat eine ganz große Schwäche. Hinten fehlt es ihnen an der Stabilität. 93 Gegentreffer aus 30 Spielen ließen sie noch um den Klassenerhalt zittern. Auch in der Vorbereitung zuletzt zeigten sie sich nicht gerade stabiler. Denn gegen die SG Padenstedt (1:4) und den TSV Plön (3:3) hagelte es erneut Gegentore. In keinem der Testspiele hielt man die Null. Es könnte also bereits am Freitagabend eine sehr torreiche Partie werden.
SG Bösdorf/Malente – TSV Gremersdorf (Fr., 19.30 Uhr)
Parallel gastiert der letztjährige Vizemeister TSV Gremersdorf, bei der SG Bösdorf/Malente. Die Favoritenrolle sollte eigentlich klar an den Bankendorfer Weg gehen, doch ein Selbstgänger wird es für die Elf von Trainer Olaf Schlüter nicht. Die Vorbereitung lief eher mäßig aufgrund von einigen personellen Ausfällen. So gab es auch deutliche Niederlagen wie gegen die SG Insel Fehmarn (0:3) und den Oldenburger SV (1:12). Hinter dem TSV liegt aufgrund der Aufstiegsspiele eine sehr kurze Sommerpause, was sich auch bemerkbar machte. Das letzte Testspiel gegen den MTV Ahrensbök (8:3) allerdings war ein dickes Ausrufezeichen. Nun gastieren sie bei einer durchaus unangenehmen Mannschaft. Die Defensive war in der abgelaufenen Spielzeit relativ stabil, denn mit nur 58 Gegentreffern gehörten sie in dieser Statistik zum oberen Drittel. In den Testspielen waren es allerdings relativ viele. In diesem Sommer verstärkte sich die Mannschaft von Trainer Ismet Nac nochmals. Im Tor kam mit Jesko Saggau ein Keeper aus der Verbandsliga, der zuletzt noch für den TSV Schönwalde den Kasten hielt. Zudem kam mit Lucas Paulauskas ein junger Mittelfeldspieler von Eutin 08. Beim Pflichtspielauftakt im Pokal gegen den Verbandsligisten SV Wasbek musste sich Bösdorf/Malente deutlich mit 1:6 geschlagen geben. Hoffnung macht ihnen da eher der Test gegen die SVG Pönitz (2:3). Sowohl die Gastgeber als auch Gremersdorf kennen sich bereits gut aus der Vergangenheit. Im Hinspiel, auf heimischen Platz tat sich der letztjährige Vizemeister enorm schwer, sodass sie nicht über ein 0:0 hinaus kamen. Im Rückspiel war es ein Doppelschlag vor der Pause, der die Partie für Gremersdorf entschied. Zwar sind die Ostholsteiner der Favorit, doch einfach wird es wohl nicht.
SpVgg Putlos – SG Insel Fehmarn (Sa., 16 Uhr)
Die SpVgg Putlos hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Nach dem Aufstieg 2022, hielt man im ersten Jahr die Klasse und spielte im zweiten, dem vergangenen Jahr teilweise um die Meisterschaft mit. Einen großen Anteil daran hat der ehemalige Trainer Wolfgang Ruge. Nun hat mit Benjamin Berger ein neuer Mann das Sagen an der Stradstraße. Die Vorbereitung verlief weitgehend positiv für den Kreisligisten. Einzig ein schwacher Auftritt gegen Kaköhl (0:2), sowie einige noch fehlende Spieler lassen sich als Wermutstropfen bezeichnen. Nun geht es los und der letztjährige Tabellenvierte ist sehr schwer einzuschätzen. Zwar fiel der Name auch bei möglichen Aufstiegsfavoriten, doch es wird eine nochmals schwierigere Saison als im Vorjahr. Diese wird am Sonnabend mit dem Heimspiel gegen die SG Insel Fehmarn eröffnet. Der Gegner stieg 2019 aus der Verbandsliga ab und gehörte in den Folgejahren zum oberen Tabellendrittel. 2023 allerdings retteten sie sich nur geradeso dank eines besseren Torverhältnisses vor einem Abstieg. Vergangenes Jahr verlief für die Insulaner deutlich entspannter, sodass man im gesicherten Mittelfeld landete. Personell musste man nun mit Youngster Nils Othengrafen einen schmerzhaften Abgang hinnehmen. Doch die beiden Torjäger Tjelk Jacob und Fabian Plöger konnten gehalten werden. Zudem kam mit Sven Westphal ein echter Top-Transfer. 22-mal lief der 23-jährige Mittelfeldspieler in der Landesliga für Eutin 08 auf. Langfristig nimmt sich die SG vor, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Für Putlos wird es also direkt ein ziemlich schwerer Auftaktgegner. In der Vorbereitung hat Fehmarn mit einem Sieg gegen den TSV Gremersdorf (3:0) überrascht, doch bei der Pflichtspielpremiere enttäuschten sie. Mit 2:5 musste sich der Kreisligist gegen den SV Hansühn geschlagen geben. Es ist nicht einfach einen Favoriten in dieser Partie zu bestimmen. Die Bilanz der beiden spricht noch knapp für die SG Insel, allerdings warten sie seit fünf Partien auf einen Sieg gegen die SpVgg. Vergangene Saison gewann Putlos mit 3:0 und 1:0.
SVG Pönitz II – FSG Wardersee (Sa., 17 Uhr)
Sowohl für die SVG Pönitz II, als auch FSG Wardersee ist diese Liga eine Unbekannte. Pönitz marschierte aus der Kreisklasse B bis in die Kreisliga, wo man vergangenes Jahr souverän die Klasse hielt. Mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit war es ein sorgenfreies Jahr und eine weitere Entwicklung. Nun geht es ins gefürchtete zweite Jahr nach dem Aufstieg. Es ist bekanntermaßen kein leichtes. Der Kader verfügt unter anderem über einiges an individueller Qualität. So spielten bereits einige Spieler in höheren Ligen, sowie in der ersten Mannschaft. Zudem wurde sich noch mit einigen starken Spielern vom Sereetzer SV II verstärkt. Kurz vor dem Saisonbeginn hat die SVG Pönitz II zudem einen weiteren Neuzugang vorgestellt. Dieser hört auf den Namen Timon Kwiatkowski und kommt vom MTV Ahrensbök an die Lindenstraße. Er bietet Trainer Steven Tion eine weitere Option und kam bereits im Pokalspiel gegen den SC Cismar II zum Einsatz. Die Vorbereitung verlief eher problematisch aufgrund vieler personeller Ausfälle. Nun empfangen sie am Sonnabend eine neue Spielgemeinschaft. Die FSG Wardersee besteht aus dem TuS Garbek, sowie SV Wetserrade. Die Vorbereitung bot Licht und Schatten. Ein 2:2-Remis gegen Eutin 08 II und 5:1-Sieg gegen TSV Zarpen waren positiv. Allerdings gab es auch Spiele, die eher nicht so zufriedenstellend waren. Es gab eine 1:4-Pleite gegen den Leezener SC, sowie im Pokal ein 1:7 gegen den FSC Kaltenkirchen aus der Kreisklasse B. Vor allem letzteres war ein katastrophaler Auftritt. Mit Björn Witt haben sie einen Stürmer, der für den TuS Garbek vergangene Saison elf Tore erzielte. Die Tendenz ist das es eine sehr schwierige Saison für die FSG werden könnte, sodass Pönitz II am Sonnabend doch relativ klarer Favorit ist. In der vergangenen Winterpause absolvierten die Ostholsteiner ein Testspiel gegen den SV Westerrade. Dieses gewann Pönitz mit 4:2. Gegen den TuS Garbek setzte sich die Mannschaft von Steven Tion mit 5:0 durch. Das Rückspiel verlor die Mannschaft von der Lindenstraße mit 0:1.
SC Cismar – TSV Lensahn (So., 15 Uhr)
Der Name SC Cismar fiel bei der Frage nach möglichen Favoriten mehrfach. Es ist kein gewöhnlicher Aufsteiger, denn sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit sich eher an die obere Tabellenhälfte orientieren. Da würde auch gerne der erste Gegner des SCC hin. Der TSV Lensahn hat eine harte erste Saison nach dem Verbandsligaabstieg hinter sich. Nach einer schwachen Hinrunde schien es richtig eng zu werden für das Team aus dem Jahnstadion, doch in der Rückrunde zeigten sie ihre Qualitäten. Sie wurden Tabellenzwölfter und hielten somit doch noch souverän die Klasse. 21 der ins gesamt 34 Zähler holten sie in der Rückrunde. Nun wollen sie ihre Stärken über die ganze Saison auf den Rasen bringen. In der Vorbereitung waren es sehr positive Ergebnisse. Gegen Ligakonkurrent SVG Pönitz II zeigten sie einen sehr starken Auftritt und gewannen mit 4:0. Gleiches Ergebnis wurde auch gegen den 1. FC Phönix Lübeck III errungen. Zum Abschluss gab es zwar eine knappe Niederlage gegen die SG Oldenburg/Göhl (2:3), doch erneut war es ein starker Auftritt. Vor allem das Kontern und Umschalten war eine echte Stärke des Kreisligisten, wovor Cismar am Sonntag gewarnt sein sollte. Man kann davon ausgehen, dass der Aufsteiger an der heimischen Gildestraße das Spiel machen wird. Die Bilanz spricht dennoch relativ klar für die Gäste. In sieben Duellen ging der TSV bereits viermal als Sieger vom Platz, Cismar nur einmal. Die vergangenen Aufeinandertreffen endeten dabei ziemlich torreich. So gab es beim vergangenen Spiel der beiden Mannschaften, einem Testspiel im Sommer 2023, einen 7:2-Sieg des TSV Lensahn. Diesmal wird es höchstwahrscheinlich deutlich mehr auf Augenhöhe sein. Ein Favorit zu bestimmen ist ziemlich schwer. Cismar hatte eine gute, doch nicht optimale Vorbereitung. Die eigentlich geplante Generalprobe gegen den TSV Dannau fand nicht statt (Gegner sagte ab), sodass nur gegen höherklassige Teams getestet wurde. Pflichtspiele bestritt die Bergmann-Elf ebenfalls, doch mit nur wenig Aussagekraft. Lensahn dagegen absolvierte noch gar kein Pflichtspiel, da der TSV Heiligenhafen im Kreispokal nicht antrat.