„Wer so etwas von sich gibt, hat ein ganz anderes Problem in dieser Gesellschaft“

Sereetzer SV sagt Hartenholm-Partie wegen Corona ab – Gegner zeigt sofort Verständnis

Martin Genz, Trainer bei TuS Hartenholm. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Sereetz – Am kommenden Wochenende gibt es eine erneute Spielabsetzung in der Landesliga Holstein. Der Sereetzer SV hat mehrere Corona-Fälle und kann nicht antreten. Cheftrainer André Frese: „Ich übernehme die Verantwortung für mögliche gesundheitliche Schäden meiner Spieler. Wenn das andere Funktionäre von anderen Vereinen anders sehen, ist das traurig.“ Die Ostholsteiner einigten sich mit TuS Hartenholm auf den 18. Mai als Nachholtermin.

Zusammenhalt in der Landesliga funktioniert

„Wenn wir bei Corona nicht alle zusammenhalten, Gesundheit und mögliche Herzmuskelschädigungen in unsere Überlegungen als Verantwortliche nicht mit einbeziehen, dann haben wir ein ganz anderes Problem im Amateurfußball“, sagt Frese zu HL-SPORTS. Damit stieß er beim Hartenholmer Amtskollegen Martin Genz auf vollstes Verständnis, denn der musste das eigene Spiel gegen Grün-Weiß Siebenbäumen in der Vorwoche aus den gleichen Gründen absagen.

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Sereetz-Trainer André Frese bekommt Verständnis vom Gegner. Foto: Lobeca

Für TuS wird es eng

TuS Hartenholm ist jetzt schon im Hintertreffen, was die Anzahl der absolvierten Spiele angeht, nur acht wurden bisher von den Segebergern absolviert. TSV Lägerdorf, Sereetzer SV und Breitenfelder SV haben schon zwölfmal gespielt. Spielen muss TuS eigentlich, denn für das Genz-Team sieht es alles andere als gut aus. Punkten sie nicht, stünde TuS bei einer Quotienten-Regelung ziemlich doof da. Jede Absage macht es also nicht besser.

Klare Ansage!

Genz ist darüber natürlich nicht happy, doch ist er bei der Sereetzer Situation absolut beim „Gegner“. „Wir hatten gerade selbst erst einige Fälle bei uns, konnten gegen Siebenbäumen nicht auflaufen. Unser Handeln bestätigte mich schnell, denn nach der Absage kamen am Tag darauf weitere Corona-Fälle bei uns hinzu. Wem muss ich denn etwas beweisen, wenn ich spiele? Wir haben Familienväter in unserer Mannschaft, die 50 oder 100 Prozent des Einkommens mit nach Hause bringen. Und dann bekommt ausgerechnet so ein Familienvater einen schweren Verlauf – nein, das kann ich mit mir selbst gar nicht vereinbaren. Wir haben alle nur eine Gesundheit. Von daher finde ich Aussagen, wie man könnte ja mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen, sehr gefährlich. Wer so etwas von sich gibt, hat ein ganz anderes Problem in dieser Gesellschaft.“

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