Lübeck – Die Matchday-Infos (Pressekonferenz ohne Presse) bei „Adler TV“ des 1. FC Phönix Lübeck zum kommenden Gegner TSV Havelse am Freitagmittag begannen mit einem lockeren Fragespielchen zwischen Sportdirektor Frank Salomon, der wieder auftauchte, nachdem er dem Derby anscheinend fernblieb, und Cheftrainer Oliver Zapel.
Die große Auflösung?
„Ein Online-Portal hatte darauf hingewiesen, hatte spekuliert, da habe ich gedacht, wir können es ja ein bisschen mit Humor auflösen und habe mir gedacht, wo war Salomon“, sagte der Sportdirektor, der vier Fragen, wie bei „Wer wird Millionär?“ vom TV-Sender RTL, im „Adlerhorst“ seinem Cheftrainer vorschlug. „Salomon war A, in einem Restaurant und dachte Schnitzel ist besser als Derby. Es könnte Antwort B sein, er war in einer Loge und hat über die Ablöse von Olli Zapel verhandelt, weil in diesen Zeiten Trainer mit Lizenz gefragt sind, gerade in unserer schönen Stadt. Es wäre eine Möglichkeit C, er war in einem fernen Land unterwegs, um erneut einen Spieler zu verpflichten, den hier noch keiner kennt oder auch mehrere. Oder saß er einfach nur verkleidet auf der „Alten Holze“. Das sind jetzt vier Antwortmöglichkeiten, aber ganz im Ernst, ich habe mich dazu entschieden, gar nicht darauf zu antworten. Ich sehe mich nicht in der Bringschuld, wo und wann ich mich wie aufhalte, jedenfalls nicht Online-Portalen. Solche Dinge kann mich meine Frau zum Beispiel Fragen oder du Olli. Deshalb war ich überrascht über diese Fragestellung und sie passt dann auch sehr in dieses Bild, weil es auch mit Spekulationen verbunden war zu unserer Jahreshauptversammlung. Also liebe Interessierte, es hat überhaupt gar nichts damit zu tun gehabt, es war leider reine Zeitverschwendung so einen Artikel zu lesen. Lassen wir es so stehen, also haben wir diese spannende Frage aufgelöst.“ Zapel warf zwischendurch ein, dass er „auf Schnitzel getippt hätte“.
Cheftrainer beobachtet Regenwürmer
Die beiden sprachen dann über das sportliche Duell gegen den TSV Havelse, das am Sonnabend um 14 Uhr ausgetragen werden soll. „Zapel sagte: „Die Platzverhältnisse sind noch nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten.“ Am Freitagmorgen soll der Platz noch vereist gewesen sein. „Die Regenwürmer, die ihre Spuren hinterlassen haben, verkrabbeln sich auch wieder“, so der Chefcoach weiter. Er geht davon aus, dass „guter Regionalliga-Fußball präsentiert“ werden kann. Der FCP-Übungsleiter geht von einem „Fight-Spiel“ aus.
Phönix will feiern
Zapel ging noch auf die Trainingswoche und das Derby gegen den VfB Lübeck ein, sprach unter anderem von einem „aufgegangenen Knoten“. Die „Schulterklopfer, auch von neutralen Zuschauern“ waren ebenfalls ein Thema vor dem Havelse-Spiel, machte damit Werbung für seine Adler. Der 56-Jährige sieht die Garbsener mit dem „besten Formbarometer“ unter den Konkurrenten. Wenig Gegentore, viele Chancen und Tore analysierte er im Vorfeld der Begegnung. Der Phönix-Coach will zuhause mal wieder feiern, denn das ist schon über vier Monate her.
„Böckchen“ noch offen
Fehlen werden laut Zapel Ebrahim Farahnak (5. Gelbe Karte), Morten Knudsen (Innenbandanriss) und Jonathan Stöver (Aufbautraining). Stan van Dijck und Corvin „Böckchen“ (so nannte ihn sein Trainer – Anm. d. Red.) sind noch mit Fragezeichen offen.
Riedel & Co. mit Erfolgswelle
Der TSV Havelse ist aktuell auf der Überholspur, fuhr in den vergangenen fünf Spielen 13 von 15 Punkten ein und steht nach einem katastrophalen Saisonstart nun auf Rang neun der Tabelle. Mit Florian Riedel kehrt ein früherer Lübecker zurück in die Hansestadt, denn von 2018 bis 2021 kickte der 32-Jährige beim Phönix-Nachbarn VfB Lübeck. Der 32-Jährige hat nicht nur die Position des Sportdirektors beim TSV Havelse inne, sondern ist dazu noch Dauerbrenner auf dem Platz. Der Abwehrspieler kommt auf 2.340 Einsatzminuten in dieser Saison auf dem Platz und führt damit die mannschaftsinterne Rangliste an.
Phönix sollte gewarnt sein
Die Niedersachsen wollen sich dieses Jahr stabilisieren, den Drittliga-Abstieg verdauen und womöglich im kommenden Jahr wieder oben angreifen. Die 3. Liga soll anscheinend keine Eintagsfliege gewesen sein und man möchte dort vermutlich wieder hin. Ähnlich wie der 1. FC Phönix, der diesen Traum ebenfalls schon äußerte. Momentan muss Zapel allerdings aufpassen, dass seine Mannschaft trotz des Achtungserfolges nicht auf einmal etwas mit der Oberliga zu tun hat. Sollten SV Meppen (19.) und VfB Oldenburg (18.) in die Regionalliga runterkommen, steigen wohl fünf Teams ab und der Abstand ist derzeit nur sieben Zähler bis zum Absturz der Adler.
Niemandsland der Liga
Es ist also ein richtiges „Top-Spiel“ zwischen dem Tabellenelften und dem Neunten der Regionalliga Nord, was die vielen Phönix-Fans am Wochenende erwartet. Und der Sportdirektor ist dann hoffentlich auch wieder dabei…