Ratzeburg – Eigentlich freuten sich alle auf ein schönes Verbandsliga-Spiel am Riemann. Das war der Tatort am Sonntagnachmittag in der lauenburgischen Kreisstadt. Der heimische RSV hatte die Lübecker von Rot-Weiß Moisling zu Gast. Anpfiff 15 Uhr auf dem Rasen. Davor kickte dort bereits die Ratzeburger Reserve gegen den SV Wahlstedt 2:2. Doch aus dem Rasenschach wurde nichts – zumindest nicht auf der Wiese. Die Partie wurde von Schiedsrichter Claudius Böhnke (SV Eichede) kurzfristig auf den Kunstrasen verlegt. Was war passiert?
Durch den Regen musste man auf einen „Teppich“ verzichten, denn eine Pfütze im Strafraum wurde zum Streitpunkt. Die Gäste monierten diese beim Unparteiischen, der darauf handelte und den Rasenplatz für nicht bespielbar erklärte. „Die Herangehensweise, sowie den Umgang miteinander seitens eines Gäste-Betreuers empfinden wir als unkollegial und vollkommen unangemessen“, erklärte Finn Hofmann als Sportlicher Leiter des Ratzeburger SV am Tag danach die unnötige Eskalation, die vorab zu beobachten war, gegenüber HL-SPORTS. Der Lübecker soll sich stark im Ton vergriffen haben, spielte sich anscheinend auf und wetterte vermutlich so stark, dass er den Lauenburger Gegenwind zu spüren bekam. Fans der Heimmannschaft amüsierten sich, baten den Moislingern sogar Gummistiefel an.
RWM-Coach Ewald Piep ließ die Situation Revue passieren, sah das Ganze wie,folgt: „Es hat die 2. Herren auf dem Rasen gespielt und auf der Torlinie war eine ein mal Einmeter große Wasserpfütze und der Fünfmeterraum war sehr schmierig. Ich hab den Schiedsrichter darum gebeten, das die Wasserpfütze mit einem Besen entfernt wird. Der Schiedsrichter hat sich das angesehen und ist zu der Entscheidung gekommen, dass der Platz nicht bespielbar ist. Somit wurde auf dem Kunstrasen gespielt. Das erhitzte natürlich die Gemüter der Fans von Ratzeburg, die unsere Spieler als Weicheier und Muschis beschimpften. Es war ein unschönes Auftreten der der Fans, die mit einer Bierkiste am Spielfeldrand standen und jede Aktion bepöbelten. Das entschuldigt aber nicht unsere schlechte Leistung. Aber es paste zum Spieltag, wenn am Abend zuvor noch vier Spieler, davon drei Stammspieler absagen.“
Bei den Löwen war man fassungslos, denn die meisten Gegner scheuen den Kunstrasen am Riemann. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das war schon ein sehr arrogantes auftreten. Es kommt ja auch immer darauf an, wie man sich mitteilt. Und das, was der Lübecker Betreuer vom Stapel ließ, ging einfach eine Spur zu weit“, meinte RSV-Seniorenobmann Ralf Müllers.
Am Ende wurde gespielt und der RSV gewann mit 3:0…