Um jeden Ball wird in Groß Grönau verbissen gefightet. Foto: Lea Schewski

Lübeck – Es geht immer mehr Richtung Saisonende in der Verbandsliga Süd und die Zeit der Entscheidungen rückt näher. An der Tabellenspitze hat der SV Azadi durch einen Treffer in der Schlussphase beim TSV Trittau gewonnen und dadurch den Türkischen SV wieder auf Platz 2 abgelöst, der trotz zweifacher Führung gegen den Büchen-Siebeneichener SV verlor und nach dieser Niederlage vermutlich – bei bereits zwei mehr ausgetragenen Partien – die Hoffnungen auf einen der ersten beiden Plätze begraben muss.

Der TSV Travemünde hat gegen den TSV Pansdorf II ebenfalls durch ein spätes Tor knapp gewonnen und hat auf die Gäste nur noch einen Punkt Rückstand, schöpft wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Eintracht Groß Grönau lag gegen den VfL Oldesloe schon klar vorne, musste aber am Ende froh sein, überhaupt noch einen Zähler behalten zu haben. S.I.G. Elmenhorst sorgte schon in der Anfangsphase der Partie gegen die SG Breitenfelde/Mölln für eine doppelte Führung, die noch einmal in Gefahr geriet, aber am Ende nach einem Platzverweis für die Gäste noch deutlich ausgebaut wurde.

Die Stimmen nach den Spielen

TSV Travemünde – TSV Pansdorf II 1:0 (0:0)

Christian Jetz (Travemünde): „Es ist noch Licht am Ende des Tunnels, nicht schön aber geil!“

Steven Tion (Pansdorf): „“

Türkischer SV – Büchen-Siebeneichen 2:3 (1:0)

Ismail Öztürk (Türkischer SV): „Echt schade für uns. Nach unserer 1:0-Führung hatten wir mehrere Chancen, das Ergebnis auf 2:0 oder sogar 3:0 zu erhöhen. Leider haben wir diese Möglichkeiten nicht genutzt. Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da, so ist Fußball.“

Matthias Räck (Büchen-Siebeneichen): „Erste Halbzeit haben wir das nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten von Anfang an pressen, eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen, absolutes Zweikampfverhalten auf den Platz bringen. Leider war der Aufwand viel zu wenig. Zur Halbzeit stand es 0:1 und es hätte eine höhere Führung für den Türkischen SV sein müssen. In der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht meiner Mannschaft. Jeder hat nochmal eine Schippe drauf gelegt und am Ende gewinnen wir nicht unverdient 3:2. Ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf.“

Der Büchen-Siebeneichener SV freut sich über den unerwarteten Sieg beim Türkischen SV. Foto: BSSV

Eintr. Groß Grönau – VfL Oldesloe 3:3 (3:2)

Dennis Gohr (Groß Grönau): „Bei strahlendem Sonnenschein und mit großer Motivation nach dem starken Sieg gegen Breitenfelde wollten wir heute gegen unseren direkten Tabellennachbarn VfL Oldesloe unbedingt die drei Punkte in Grönau behalten. Und es begann perfekt für uns. Bereits nach fünf Minuten erzielte Felix Groth das frühe 1:0. In der Anfangsphase boten wir richtig guten Fußball mit tollen Kombinationen, mutigen Aktionen und druckvollen Offensivläufen. Folgerichtig erhöhte Felix Schmiedeberg nach einer Viertelstunde verdient auf 2:0. In der 35. Minute gelang uns sogar das 3:0, als nach einem starken Solo von Schmiedeberg dessen Abschluss an den Pfosten sprang und von einem Oldesloer Spieler ins eigene Tor abgefälscht wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles bestens. Dann aber brach unser Spiel plötzlich zusammen. Innerhalb kürzester Zeit kassierten wir vor der Halbzeit noch zwei Gegentore zum 3:2 – und verloren dabei jegliches Selbstvertrauen. Auch die Ansprache in der Pause brachte zunächst keine Besserung. Oldesloe dominierte die zweite Hälfte klar und erzielte folgerichtig den 3:3-Ausgleich. Nach weiteren Großchancen von Oldesloe hatten wir Glück, dass wir nicht sogar in Rückstand gerieten. Erst in den letzten Minuten zeigten wir nochmals Charakter, konnten aber unsere Chancen – insbesondere eine Großchance durch Florian Hahn – nicht mehr nutzen. Die ersten 30 Minuten betrachtet, haben wir heute zwei Punkte verloren. Insgesamt gesehen müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein und können am Ende froh sein, zumindest noch einen Punkt in Grönau behalten zu haben.“

Marco Urban (Oldesloe): „Eigentlich sind wir heute sehr zufrieden mit unserem Spiel, aber das Ergebnis passt einfach überhaupt nicht. Auch wenn wir ein 0:3 aufholen, darf das Spiel niemals 3:3 enden. Aber so ist Fußball. Wir müssen weiter intensiv arbeiten und das nicht nur im Training.“

Zweikampf ist Trumpf zwischen dem VfL Oldesloe und Eintracht Groß Grönau. Foto: VfL Oldesloe

S.I.G. Elmenhorst – Breitenfelde/Mölln 4:1 (2:0)

Bernd Reinke (Elmenhorst): „Wir haben das Derby sofort angenommen und konnten auch sofort zwei Tore erzielen, wobei in der Anfangsphase sogar mehr möglich gewesen wäre. Leider wurden wir dann passiv und somit das Spiel ausgeglichen. Es hätte bereits in der 1. Halbzeit den Abschlusstreffer geben können. Nach der Halbzeit dann wieder Druck und gute Abschlüsse. Allerdings ohne Erfolg. Jetzt wurde Breitenfelde/Mölln immer gefälliger und traf. Wir wackelten, aber die Gelb-Rote Karte spielte uns in die Hände. Durch zwei wunderschöne Tore konnten wir auf 4:1 erhöhen. Insgesamt waren wir sicherlich die bessere Mannschaft und der Sieg geht in Ordnung. Es war aber ein hartes Stück Arbeit.“

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Thorben Mablo Richter (Breitenfelde/Mölln): „Wir verschlafen die ersten zehn Minuten komplett, haben Probleme mit uns selbst und dem Platz, der für diese Jahreszeit in einem passablen Zustand war, und liegen dann ganz schnell mit 0:2 hinten. Danach kommen wir besser ins Spiel, laufen anders an und erarbeiten uns die eine oder andere Chance. Aus der Kabine kommen wir mit viel Energie und erzielen schnell den sehenswerten Anschlusstreffer. Was dann folgt, ist aus meiner Sicht leider spielentscheidend: Unser Spieler begeht ein taktisches Foul und sieht zurecht die Gelbe Karte. Daraufhin wird er von den Heimfans bepöbelt – was in einem Derby auch völlig in Ordnung ist. Er legt sich, zu den Fans gerichtet, den Finger auf die Lippen. Das Schiedsrichtergespann wertet diese Geste als – Zitat – „obszöne Geste“ und zeigt ihm die zweite Gelbe Karte. Der Schiedsrichter selbst sieht die Szene nicht, sondern verlässt sich auf das alkoholisierte Publikum. Hier fehlt es einfach an dem nötigen Feingefühl. Danach wird es natürlich schwer, und wir fangen uns noch zwei schöne Treffer. Glückwunsch nach Elmenhorst.“

TSV Trittau – SV Azadi Lübeck 0:1 (0:0)

Niels Gehrken (Trittau): „In einem Spiel mit wenig Höhepunkten verlieren wir denkbar knapp. In der 80. Minute schlug der Ball direkt im Winkel ein. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt und sich fast über die gesamte Spielzeit neutralisiert. Aber am Ende müssen wir die Niederlage hinnehmen und gratulieren Azadi zum Sieg!“

Nauzad Hassan (Azadi): „Wir haben wichtige drei Punkte mit nach Hause genommen. Heute hat jeder Spieler Charakter gezeigt und auf dem Platz alles für die Mannschaft gegeben. Aufgrund der Platzverhältnisse hat zwar nicht alles wie geplant geklappt, aber umso mehr feiern wir den 1:0-Sieg!“

Der 23. Spieltag

Sereetzer SV – SVG Pönitz 4:1
FC Ahrensburg – TSV Bargteheide 1:0
TSV Travemünde – TSV Pansdorf II 1:0
Türkischer SV – Büchen-Siebeneichen 2:3
Eintr. Groß Grönau – VfL Oldesloe 3:3
S.I.G. Elmenhorst – Breitenfelde/Mölln 4:1
TSV Trittau – SV Azadi Lübeck 0:1
SV Hamberge spielfrei

Die Tabelle

1.TSV Bargteheide2154 : 2645
2.SV Azadi Lübeck2163 : 3140
3.Türkischer SV2360 : 4639
4.Sereetzer SV2147 : 4336
5.SVG Pönitz2243 : 3535
6.FC Ahrensburg2152 : 5035
7.S.I.G. Elmenhorst2142 : 3731
8.TSV Trittau2237 : 4331
9.Eintr. Groß Grönau2146 : 4228
10.SV Hamberge2034 : 3825
11.Büchen-Siebeneichen2140 : 4825
12.VfL Oldesloe2040 : 5323
13.TSV Pansdorf II2137 : 4321
14.TSV Travemünde2129 : 4820
15.Breitenfelde/​Mölln2028 : 694
16.SG VRB Concordia zg.00 : 00

Welche Mannschaft sichert sich das Lübecker Stadtderby?

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Bildquellen

  • bssv_kabinenjubel: BSSV
  • egg_od_zweikampf: VfL Oldesloe
  • egg_od_verbissen: Lea Schewski
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