Zwischen Ekstase und Trauer: Das war die Vorrunde der EM 2024

Der EM-Blog bei HL-SPORTS wird präsentiert von Bismarck Bräu

Hat Deutschland das Zeug zum Europameister? Foto: Marcel Fricke/o.H

Die Gruppenphase der Europameisterschaft 2024 ist Geschichte und die vielen Zuschauer sahen einige Highlights. Seien es die zahlreichen, feierfreudigen Fans im Land, einige unterhaltsame Spiele oder aber die Sensation am Mittwochabend Georgiens. Doch nicht alles war positiv bei diesem Turnier. Es gab kritische Stimmen gegenüber einigen Schiedsrichterleistungen, dem Turniersystem und einige enttäuschende Teams. Ich blicke noch einmal auf alle sechs Gruppen und nehme die Teams genaustens unter die Lupe.

Deutschland an der Spitze

In der Gruppe A war der Blick natürlich vor allem auf unsere Nationalmannschaft gerichtet. Nach zuletzt enttäuschenden Turnieren entfachte Julian Nagelsmann und Co. eine neue Euphorie. Deutschland war im EM-Fieber, und nun war die Hoffnung auf ein neues „Sommermärchen“ bei vielen da. Das Auftaktspiel erwies sich als deutlich einfacher als gedacht. Die von zahlreichen Fans unterstützten Schotten, erwischten einen rabenschwarzen Tag und gingen mit 1:5 unter. Endlich gab es mal wieder Grund zum Jubeln aus Sicht der Deutschen. Mitfavorit Schweiz legte ebenfalls mit einem Sieg los. Gegen an diesem Tag knapp 60 Minuten enttäuschende Ungarn, gewannen sie mit 3:1. Die Favoriten legten also vor. Doch im zweiten Spiel gab es keinen Sieg unseres Nachbarlands. Schottland zeigte einen deutlich besseren Auftritt und spielte durchaus auf Augenhöhe mit dem Team von Murat Yakin. Dementsprechend gab es ein 1:1-Remis. Das Gegentor unseres Auftaktgegners zeigte eine ihrer großen Probleme bei diesem Turnier auf. Einer von 373 Ballverlusten (Höchstwert aller Teams) wurde eiskalt ausgenutzt. Nach vorne hakte es enorm. Mittelstürmer Che Adams war eine große Enttäuschung und kam überhaupt nicht zur Geltung. Ins gesamt 76 Angriffe sind bereits die mit Abstand wenigsten aller EM-Teilnehmer, aus diesen kamen nur drei Torschüsse (Tiefstwert) zustande. Sie waren einfach viel zu harmlos und schieden dementsprechend als Gruppenletzter aus. Als zweitschlechtester Gruppendritter musste auch Ungarn sich aus dem Turnier verabschieden. Lange haben sie gehofft, doch am Ende reichten drei Zähler einfach nicht. Sie hatten durchaus Probleme, ihr Spiel zu entfalten. Starspieler Domink Szoboszlai kam überhaupt nicht ins Turnier und auch Abwehrchef Willi Orban enttäuschte auf ganzer Linie. Sie wollten unangenehm sein, führten ins Gesamt die drittmeisten Zweikämpfe, doch boten dennoch Lücken. Ihre große Stärke, das Umschaltspiel, ging im letzten Spiel gegen Schottland mit dem 1:0-Siegtreffer zwar auf, doch gegen die Schweiz und Deutschland eher selten. So endete die fünfte EM-Teilnahme in der Vorrunde. Also blieb eine Überraschung in dieser Gruppe aus. Dennoch sollte es bezüglich des Gruppensiegers spannend werden. Dazu blickte man auf das Duell der Schweiz gegen uns. Im Vergleich zu den ersten beiden Spielen, taten wir uns deutlich schwerer. Das hohe Anlaufen des Gegners machte uns durchaus Probleme. So gerieten wir auch in Rückstand, weil Dan Ndoye den Ball im Tor unterbrachte. Doch zuvor gingen eigentlich wir in Führung, der Treffer wurde allerdings von Schiedsrichter Daniele Orsato einkassiert. Dieser musste nach dem Spiel harte Kritik hinnehmen. Der nach der EM seine Karriere beendende Italiener erwischte keinen guten Tag mit einigen diskutablen Entscheidungen, doch beim vermeintlichen 1:0 lag er meiner Meinung nach richtig. Wir drückten sie hinten rein, doch die Schweiz suchte Konter. Dies war bereits in den ersten beiden Spielen ein Mittel der „Nati“ und auch an diesem Tag. Doch oftmals spielten sie diese nicht genau genug aus, sodass am Ende nur wenige gefährlich wurden. Da hatten wir viel Glück, denn bei der Konterverteidigung sehe ich noch großes Verbesserungspotenzial. Gleiches gilt auch bei Luftzweikämpfen. Dort gewannen wir die drittwenigsten, was durchaus eine Schwachstelle sein kann. Das Spiel in Frankfurt endete dank eines Last-Minute-Treffers von Nicklas Füllkrug 1:1-Remis. Somit zogen wir als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Dies lag vor allem an einer überragenden Offensive. Mit acht Turniertoren haben wir die meisten, doch es gibt einige Statistiken, die unsere Torgefahr nochmal untermauern. Im Schnitt jeder vierte Angriff endet mit einem Abschluss. Kein Team kam so oft zum Abschluss (57).

Das neue Spanien

Schaut man auf die FIFA-Weltrangliste dann kann man die Gruppe B als die „Hammergruppe“ bezeichnen. Mit Spanien, Italien und Kroatien trafen gleich drei Teams aus der Top-10 der Welt aufeinander. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Top-Nationen direkt in der Vorrunde ausscheiden würde, war also gar nicht so gering. Den Auftakt machten Spanien und Kroatien. Bereits zur Pause führte die „La Furja Roja“ mit 3:0. Kroatien stand hinten sehr unsicher und Spaniens neuer Stil ging voll auf. Mit schnellen Vorstößen und Umschaltmomenten entschieden sie die Partie noch vor der Pause. Die Zeit vom Bekannten „Tiki-Taka“ bei den Spaniern ist längst vorbei. Trainer Luis de la Fuente betonte bereits mehrfach, dass er kein Fan des besagten Spielstils ist. Auch ein hoher Ballbesitzanteil, der einst als Grundstein des Spiels galt, ist nun nicht mehr zwingend nötig. Sie spielen deutlich flexibler und vor allem ergebnisorientierter. So ließen sie die Kroaten ihr Spiel machen, doch hätten durchaus in jedem Moment, anziehen und das vierte Tor erzielen können. Ein bemerkenswerter Auftritt der spielfreudigen und talentierten Mannschaft. Im Parallelspiel traf der Titelverteidiger Italien auf Albanien. Nach 22 Sekunden traf der Underdog, nach einem katastrophalen Einwurf von Linksverteidiger Dimarco. Es war das schnellste Tor der EM-Geschichte. Doch das Team von Luciano Spalletti antwortete. Sie wollten deutlich spielbestimmender und mutiger auftreten, als noch zuvor unter Titel-Coach Mancini. Ein Eckball führte letztlich zum Ausgleich. Kurz darauf nahm sich der meiner Meinung nach beste Italiener Nicolo Barella ein Herz und traf. Anschließend war es sehr zerfahren. Italien wirkte enorm abgezockt und gewann. Doch in den folgenden beiden Spielen überzeugte mich der amtierende Europameister nicht. Im zweiten Spiel wurden sie überhaupt nicht gefährlich und hatten Glück, dass Gianluigi Donnarumma sich ein Privatduell mit ganz Spanien lieferte. Ein Eigentor von Calafiori entschied das Spiel. Im dritten Gruppenspiel lagen sie gegen Kroatien zurück, sodass der dritte Platz winkte. Doch ein Schuss aus der zweiten Reihe rettete einen Punkt und somit den zweiten Platz. Die Offensive funktioniert längst nicht so gut, wie man sich es gewünscht hatte. Sie erspielten sich die fünftwenigsten Torchancen aller Teams und trafen bisher nur dreimal. Etwas torhungriger erwiesen sich dabei die Spanier. Nach drei Siegen, fünf Treffern und keinem Gegentor, lässt sich der Europameister von 2012 als einer der Titelfavoriten benennen. Sie gewannen die viertmeisten Zweikämpfe, doch foulten am zweithäufigsten. Wenn man eine Schwäche bestimmen möchte, dann ist es die Schussgenauigkeit. Mit 45 % ist man dort unterdurchschnittlich. Als schlechtester Gruppendritter schied Kroatien bereits in der Vorrunde aus. Ein Grund dafür war die schwache Defensive. Sie kassierten sechs Gegentreffer und somit die zweitmeisten. Die Mannschaft ist ins Gesamt ziemlich alt, was sich bemerkbar machte. Luka Modrić konnte nicht mehr die Impulse, wie in den vergangenen Jahren geben und auch Ivan Perišić wirkte unauffällig. Nach vorne erspielten sie die sechstmeisten Angriffe, zudem kreierten sie die meisten klaren Torchancen. Das Problem war die Chancenverwertung. Als Gruppenvierter scheidet der Außenseiter der Gruppe aus. Albanien stand am Ende mit einem Punkt da. Dennoch machte es durchaus Spaß ihnen zuzuschauen und sie werden mit dem schnellsten Tor der EM-Geschichte, sowie dem späten Remis gegen Kroatien in Erinnerung bleiben.

Viel Kritik für England

An die Spiele der Gruppe C erinnert man sich nur ungern. Nur eines der sechs Partien fand einen Sieger. Dieser hörte auf den Namen England und kam als Gruppensieger weiter. Doch überzeugend waren sie trotz fünf Punkten nicht. Es hagelte viel Kritik am Spielstil der „Three Lions“. Gerade einmal zwei Treffer erzielte der Favorit in der Gruppe. Nach vorne spielen sie eher selten. Nur fünf Teams schossen weniger aufs Tor. Zudem ist ihr Spielaufbau sehr träge und teilweise ungenau. Gegen Serbien ging der Plan, die Führung über die Zeit zu bringen noch auf. Doch im zweiten Spiel, gegen Dänemark, kassierten sie den Ausgleich zum 1:1-Endstand. Mit vier Punkten waren sie bereits vor dem dritten Spiel weiter. So entwickelte sich zum Abschluss gegen Slowenien ein grausames Spiel. Als Gruppenzweiter setzte sich Dänemark durch. Die Dänen holten drei Unentschieden. Sie sind schwer zu bezwingen, denn sie stehen gut. Sie pressen sehr früh und sind somit sehr unangenehm zu bespielen. Im vordersten Drittel haben sie allerdings Probleme. Sie erspielten sich die wenigsten klaren Chancen. Gefährlich sind sie zum einen aus der Distanz, doch vor allem bei Standards. Dies liegt an ihrer Kopfballstärke, denn sie gewinnen die zweimeisten Luftduelle. Dennoch gibt es beim Team von Kasper Hjulmand noch Steigerungspotenzial. Als Gruppendritter setzte sich Slowenien durch. Für mich sind sie eine der Überraschungen bisher. Es machte vor allem gegen Dänemark und Serbien Spaß ihnen zuzuschauen. Sie arbeiten gut gegen den Ball und vorne trauen sie sich auch mal abzuziehen. Ihr Hoffnungsträger Benjamin Sesko ist seiner Rolle nicht ganz gerecht geworden, doch mit seinem guten Schuss sorgte er für Gefahr. Dennoch sind sie eher defensiv ausgerichtet und können den Gegner zur Geduld zwingen. Der weinende vierte war am Ende Serbien. Mit zwei Punkten aus drei Spielen schieden sie aus. Das Gruppenaus hatte meiner Meinung nach mehrere Gründe. Im ersten Spiel gegen England überraschte Trainer Dragan Stojkovic, in dem er Kapitän Dušan Tadić auf die Bank setzte. Das Spiel wurde knapp verloren und die Kritik am Trainer lauter. Doch wahrscheinlich noch bitterer, als die Auftaktpleite war das verletzungsbedingte Turnieraus von Filip Kostić. Dieser ist meiner Meinung nach der wichtigste Spieler im System der Serben. Denn ihr Spiel besteht vor allem aus Flanken. Dafür ist der ehemalige Hamburger ein ganz entscheidender Faktor. Seine Flanken sind die besten aller Flügelspieler im Aufgebot Serbiens, sodass unter seinem Ausfall die Qualität litt. Nur knapp 23 % der Flanken kamen an, sodass die Bälle meist gar nicht erst bei Zielspieler Aleksandr Mitrovic ankamen. Doch wurde der Mittelstürmer doch mal gefunden, dann wirkte er vor dem Tor überraschend unglücklich. Am Ende gab es zwei Remis, sowie als einziger eine Niederlage, was am Ende nicht reichte. Die Kritik am Trainer wird nun immer lauter, denn im wichtigen dritten Spiel setzte er Vlahovic, Tadic und Millinkovic-Savic allesamt auf die Bank. Dies war meiner Meinung nach absolut unverständlich und wahrscheinlich seine letzte Aufstellung als Nationaltrainer.

Rangnick coacht Österreich zum Gruppensieg

Die Gruppe E war die womöglich fußballerisch attraktivste. Mit Frankreich, der Niederlande, Österreich und Polen war eine sehr enge Gruppe zu erwarten. Letztere gingen als klarer Außenseiter in die Gruppenphase und die Hoffnung wurde durch den Ausfall von Robert Lewandowski nicht gerade mehr. Dennoch überraschten sie mich positiv. Gegen die Niederlande war es ein guter Auftritt, der durch ein spätes Gegentor nicht belohnt wurde. Am Ende gab es gegen Österreich und Frankreich nur einen Punkt. Die Niederlande gehörte für mich mit zum erweiterten Favoritenkreis um den Titel. Trotz Ausfällen von unter anderem Frenkie de Jong, sah es gegen Polen gut aus. Sie spielten sehr offensiv und suchten den Abschluss. Doch ein großes Problem war die Schussgenauigkeit. Mit gerade einmal 33% ist man in diesem Wert vorletzter. Hinten sah man vor allem beim 2:3 gegen Österreich nicht gut aus. Dennoch kamen sie als einer der besten Gruppendritten weiter. Gruppenzweiter wurden die Franzosen. Mit fünf Punkten blieben sie ungeschlagen, doch so richtig überzeugten sie mich nicht. Gegen Österreich gewannen sie mithilfe eines Eigentors. Im zweiten Spiel gegen die Niederlande blieb es torlos, auch weil man nach vorne sehr harmlos war. Zum Abschluss gegen bereits ausgeschiedene Polen kamen sie nicht über ein 1:1 hinaus. Beide Treffer fielen per Elfmeter. Aus dem Spiel heraus trafen sie also noch nicht selbst, doch kassierten auch keinen Gegentreffer. Die vielen Abschlüsse sind meist zu ungenau. Gegen den Ball geht man Zweikämpfen aus dem Weg und trotzdem stehen sie soweit stabil. Österreich überraschte als Gruppensieger. Mit dem Spielstil von Ralf Rangnick werden sie einige Gegner noch ärgern können. Sie machen eigentlich durchgehend gegen den Ball Druck und schalten anschließend schnell um. Bisher ging dies sehr gut auf. Sie eroberten die zweitmeisten Bälle bei diesem Turnier. Vor dem Tor sind sie sehr gefährlich, denn sie haben die höchste Schussgenauigkeit aller Teilnehmer.

Belgien glänzt nicht

In der Gruppe E gibt es für mich zwei Enttäuschungen. Der Favorit Belgien wurde am Ende nur dritter, mit nur einem Sieg. Zum Auftakt verloren sie direkt gegen die Slowakei. Sie hatten Probleme mit dem Anlaufen und Umschalten der Slowaken, zudem Pech. Denn gleich zwei Treffer von Romelu Lukaku sackte der VAR ein. Es macht ihnen einfach wenig Spaß zuzuschauen. Sie haben zwar schnelle Außenspieler, doch diese machten bis dato nicht den Unterschied. Mit nur gerade einmal zwei erzielten Treffern verärgerten sie selbst ihre eigenen Fans. So gab es nach einem 0:0 gegen die Ukraine ein Pfeiffkonzert. Zudem wirkt es alles andere als ruhig beim Team von Domenico Tedesco. Ebenfalls enttäuschend war für mich die Ukraine. Gegen Deutschland standen sie im Testspiel noch sehr gut und auch ihr Umschaltspiel ist im Normalfall gefährlich. Dementsprechend habe ich ihnen eigentlich eine gute Rolle im Turnier zugetraut. Den Auftakt verbockten sie komplett. Vorne nicht eine richtige Torchance und hinten ein patzender Lunin. Dies hatte zur Folge, dass der Torhüter von Real Madrid aus der Startelf flog. Sein Kontrahent Trubin machte seine Aufgabe deutlich besser und hatte am 2:1-Sieg gegen die Slowakei einen großen Anteil. So hatte man im letzten Spiel das Weiterkommen gegen Belgien in der eignen Hand. Doch der Trainer stellte um und setzte auf eine defensive Fünferkette mit zwei Spitzen. Kapitän Zinchenko saß nur auf der Bank und Star Mudryk fiel komplett aus aufgrund einer Verletzung. Der Mann vom Chelsea wirkte in den ersten beiden Spielen eher unauffällig. Durch ein 0:0 gegen den Gruppenfavoriten, sowie ein Remis der Konkurrenz schied man trotz vier Punkten als Schlusslicht aus. Überrascht hat mich am Ende die Slowakei. Zum Auftakt gewannen sie gegen Belgien. Mit frühem Pressing und schnellem Umschalten stellten sie das Team um Kevin de Bruyne vor Schwierigkeiten. Vor allem Rechtsaußen Ivan Schranz machte dabei eine entscheidende Figur. Gegen die Ukraine traf er erneut, doch am Ende reichte es nicht, denn sie verloren mit 1:2. Zum Abschluss trafen sie auf Rumänien. Sie teilten sich die Punkte, sodass die Slowakei als Gruppendritter weiterkam und Rumänien Gruppensieger wurde. Alle vier Teams standen am Ende bei vier Zählern, was unglaublich ist. Vor allem Defensiv überzeugte mich Rumänien. Offensiv sorgten sie vor allem mit Traumtoren gegen die Ukraine für Staunen.

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Debütant qualifiziert sich fürs Achtelfinale

In der Gruppe F war die Favoritenrolle klar verteilt. Portugal um Cristiano Ronaldo wollte nach 2016 wieder den Titel holen. Dazu musste erst einmal die Gruppenphase überstanden werden. Zum Auftakt taten sie sich ziemlich schwer. Gegen extrem tiefstehende und kompakt verteidigende Tschechen liefen sie einem Rückstand hinterher. Mit Mithilfe glichen sie aus und in der Nachspielzeit gelang ihnen der Siegtreffer. Somit hatten sie gegen die Türkei das Weiterkommen bereits in der eigenen Hand und zogen durch ein 3:0-Sieg als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Statistisch gesehen war die „Selecao“ die spielbestimmenste Mannschaft aller Teilnehmer. Sie hatten den meisten Ballbesitz, die meisten Angriffe, sowie zweitmeisten Torschüsse. Die Frage war also, wer ihnen folgen würde. Die Türkei legte mit einem 3:1-Sieg gegen Georgien los und glänzte mit schönen Toren. Ihre Spielfreude war zu sehen, doch nicht alles war perfekt. Das Spiel war deutlich enger, als am Ende das Ergebnis aussagte. Dies lag vor allem an ihrer Schwachstelle. Die Defensive war in den drei Gruppenspielen alles andere als sicher. Sie kassierten fünf Gegentreffer und somit die meisten aller Teams, die das Achtelfinale erreichten. Als Gruppendritter qualifizierte sich ein Debütant fürs Achtelfinale. Georgien absolvierte zwei gute Spiele zum Auftakt, doch belohnte sich nicht. Sie ließen gute Gelegenheiten liegen und verpassten den ersten Sieg bei einer EM. Doch gegen eine nahezu komplett durchgetauschte Mannschaft aus Portugal gewannen sie mit 2:0. Der Jubel war riesig und dieses Spiel zeigte genau auf, wo ihre Stärken liegen. Sie stehen gegen den Ball mit einer Fünferkette enorm tief. Somit zwingen sie den Gegner zu Geduld. Zudem haben sie mit Giorgi Mamardaschwili einen überragenden Torhüter. Dieser vereitelte zahlreiche Chancen und erwies sich als Rückhalt der Georgier. Im Offensivspiel kommen sie vor allem durch ein Mittel zu Chancen. Kein Team konterte so oft bei dieser EM bisher, wie die Mannschaft von Willi Sagnol. So erzielen Sie regelmäßig ihre Tore, wie auch gegen Portugal. Als Torjäger erwies sich Stürmer Mikautadze. Der weinende Gruppenletzte ist Tschechien. Nach einer Führung im Auftaktspiel gegen Portugal verloren sie denkbar bitter die Punkte in der Nachspielzeit. Eine disziplinierte Defensivleistung wurde nicht belohnt. Im zweiten Spiel gegen Georgien haderten sie mit ihrer Chancenverwertung. Aus 25 Schüssen, erzielten sie nur ein Tor. Dies lag vor allem an einem, unfassbaren Torhüter Georgiens. Zum Abschluss der Vorrunde trafen sie auf die Türkei. Trotz über 70 Minuten Unterzahl waren sie gegen die Türkei beim Stand von 1:1 am Drücker. Sie verpassten den Siegtreffer und kassierten in der Nachspielzeit das 1:2. Sie schieden aus, was sehr bitter war.

Ein EM-Kommentar von Niklas Runne

In diesem Sinne eine schöne Euro2024 mit Bismarck Bräu!

Gewinnt das DFB-Team das Achtelfinale gegen Dänemark?

  • Ja, Deutschland wird gewinnen (74%, 221 Votes)
  • Nein, Dänemark wird gewinnen (13%, 38 Votes)
  • Ist mir egal (9%, 26 Votes)
  • Weiß ich nicht (4%, 13 Votes)

Total Voters: 298

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