Lübeck – Am Sonntag (14 Uhr) gastiert der VfB Lübeck in der Regionalliga in Altona. Aus sportlicher Sicht ein wichtiges Match für Grün-Weiß, will man noch die Meisterrunde erreichen. Die neu zusammengestellte Mannschaft benötigt sicherlich auch gerade in dieser (schwierigen) Phase Unterstützung von den Rängen, vom eigenen Anhang, der sich in der Vergangenheit auch immer reiselustig zeigte. In der Adolf-Jäger-Kampfbahn dürfte diese allerdings spärlich ausfallen. Der Grund: Die Fanszene rief zum Boykott des Matches auf, wehrt sich (verständlicherweise) gegen gewisse Vorgaben der Gastgeber, auch der Stadt Hamburg. Auf Pappelkurve.de hieß es dazu seitens der VfB-Szene:
„Das so genannte „2G-Modell“, welches in Hamburg mittlerweile zum Standard bei zuschauerrelevanten Sportveranstaltungen zählt, soll auch für unser Auswärtsspiel am kommenden Sonntag Anwendung finden. Wir möchten uns nicht an der politisch aufgeladenen Debatte zur Sinnhaftigkeit von 2 oder 3G-Modellen beteiligen, betrachten einen kategorischen Ausschluss von Ungeimpften als neuen Normalzustand in der Stadt Hamburg jedoch kritisch! Trotz des 2G-Modells, welches erst dadurch seinen Sinn bekommt, dass im Folgenden keine weiteren, gravierenden Einschränken für Besucher gelten, ist das Gästekontingent für dieses Spiel auf 100 Karten reduziert. Diese Zahl ist gemessen an der Größe des Gästeblocks bzw. des gesamten Stadions eine Frechheit. 10% der Stadionkapazität müssen als Grundsatz gelten! Weiter werden dem VfB Lübeck keine Sitzplatzkarten zur Verfügung gestellt. Bekanntlich sind wir große Verfechter der Stehplatzkultur beim Fußball, aber nicht jeder kann stundenlang stehen. Eine Rücksicht auf die Schwächeren in unserer Gesellschaft muss ein selbstverständlicher Akt der Solidarität sein! Während der Heimverein mit seiner Tageskasse und einem damit verbundenen entspannten Personalisierungsmodell wirbt, werden Gästetickets nur über den Onlineshop von Altona vertrieben. Eine derartige Ungleichbehandlung von Heim- und Gästefans in dem hochsensiblen Thema des Datenschutzes, speziell im Umgang mit Fußballfans, erachten wir als inakzeptabel! Wir können und wollen nicht final bewerten was in der benachbarten Hansestadt aktuell schiefläuft, warum Polizeibehörden völlig harmlose Fußballspiele mit Beteiligung des VfB Lübeck fast schon grundsätzlich zu Hochrisikospielen einstufen und entsprechend „begleiten“ oder warum der Altonaer FC sich auf solch eine unsolidarische Verfahrensweise einlässt. Für uns steht jedoch fest, dass das Zusammenspiel aus einem ziellos als neuen Normalzustand anzusehenden „2G-Modell“, einem dennoch übertrieben reduzierten Gästeticketkontingent, der Verweigerung Sitzplatzkarten abzugeben, sowie der Ungleichbehandlung von Heim- und Gästezuschauern in der Ticketvergabe sowie -Personalisierung die Grenze des Hinnehmbaren überschreitet. Wir als Pappelkurve Lübeck werden das Auswärtsspiel in Altona aus diesen Gründen nicht besuchen und rufen alle VfBer auf sich uns anzuschließen!“