Hamburg – Nach dem deutlichen Erfolg am Samstag im Halbfinale gegen den TuS Ferndorf (HL-SPORTS berichtete) stand gestern mit der HSG Nordhorn-Lingen der Gastgeber dem HSV Handball als Hindernis auf dem Weg ins Achtelfinale des DHB-Pokals im Weg. Nach wechselnder Führung in der ersten Halbzeit, einer 13:11 Pausenführung, müsste der HSV in der letzten Viertelstunde der regulären Spielzeit einem drei Tore Rückstand hinterher laufen. In der Schlussphase der regulären Spielzeit erzwangen die Hamburger die Verlängerung, die in den letzten Sekunden die Niederlage mit 29:30 (27:27, 25:25, 13:11) und das Ausscheiden im DHB- Pokal besiegelte.
Trainer Michael Biegler brachte für Casper Mortensen, der sich im Halbfinale eine kleine Prellung zugezogen hatte, Kevin Schmidt in die Start-Sieben. So startete der HSV Handball außerdem mit Johannes Bitter, Pascal Hens (erneut im Wechsel mit Piotr Grabarczyk), Allan Damgaard, Adrian Pfahl, Hans Lindberg und Ilija Brozovic in das Finale.
Die Mannschaft ging mit 2:0 nach fünf Minuten in Führung und verteidigte ihren Vorsprung bis zur 12. Minute, als die HSG zunächst den Ausgleich erzielte und den HSV Handball in Rückstand brachte. Die Hamburger schafften es in dieser Phase nicht, sich für ihre gute Abwehr- und Torhüterleistung zu belohnen. Ilija Brozovic und Adrian Pfahl hielten das Spiel mit ihren Treffern dennoch offen.
Hans Lindberg war es in der 23. Minute, der den 8:8-Ausgleich erzielte und somit den Grundstein für eine erneute Führung legte. Mit einem Doppelschlag erhöhte Pascal Hens zur Pause auf zwei Tore zum 13:11.
Nach der Pause legten die Hamburger noch nach und gingen bis zur 39. Minute mit 18:15 in Führung. Die HSG Nordhorn-Lingen verwertete ihre Chance jetzt besser als die Hanseaten, die zunächst mit einem, später mit drei Treffern zurücklagen (20:23, 53.). Erst in den letzten vier Minuten, beim Stand von 22:25, drehte der HSV Handball noch einmal auf und kam durch einen 3:0-Lauf zum 25:25-Ausgleich, der die Rettung in die Verlängerung bedeutete.
Die ersten fünf Minuten der Verlängerung begannen nach einer Zeitstrafe gegen Ilija Brozovic denkbar ungünstig. Nach dem 27:27 folgte der erneute Seitenwechsel, sodass die letzte Spielminute die Partie entscheiden sollte: Per Siebenmeter erzielte die HSG das 29:28, das Brozovic noch einmal ausgleichen konnte. Wenige Sekunden vor dem Ende traf Asbjörn Madsen jedoch zum 30:29, der das Ausscheiden des HSV Handball besiegelte.
Torschützen HSV Handball:
Hans Lindberg (9/4), Ilija Brozovic (6), Adrian Pfahl (5), Pascal Hens (4), Allan Damgaard und Matthias Flohr (je 2), Drasko Nenadic (1)
Stimmen zum Spiel:
Michael Biegler (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch an meinen Kollegen der HSG. Wir haben die erste Halbzeit noch kontrolliert. Wir wussten, dass wir heute vor einer schweren Aufgabe stehen würden. Wir sind im Prozess uns einzuspielen und zu finden. Heute war die Fehlerquote zu groß. Alleine in der Verlängerung haben wir zwei Bälle einfach weggeworfen und generell leichte Fehler gemacht. Wir brauchen mehr Zug im Gegenstoß und hadern mit der Angriffsqualität nach guten Aktionen. So bauen wir den Gegner auf. Nächste Woche geht die Bundesliga für uns los und wir müssen die Zeit bis dahin nutzen, uns fehlerfreier zu zeigen.“
Heiner Bültmann (Trainer HSG Nordhorn-Lingen): „Wir sind mit dem Glauben gewinnen zu können in das Spiel gegangen. Das war eine tolle Abwehrleistung. Wir wissen, dass der HSV Handball eine tolle Mannschaft ist, aber sie befinden sich im Umbruch. Es ist nicht leicht, zehn neue Spieler zu integrieren. Wir hatten die Halle im Rücken und haben leidenschaftlich gekämpft.“
Die Ergebnisse des Finaltages auf einen Blick:
TSV Bayer Dormagen – HBW Balingen-Weilstetten 25:28 (12:14)
TV Emsdetten – SG Flensburg-Handewitt 19:41 (9:20)
TSG Lu-Friesenheim – Rhein-Neckar Löwen 17:30 (9:15)
Füchse Berlin – SC DHfK Leipzig 26:24 (13:13)
SG BBM Bietigheim – FRISCH AUF! Göppingen 25:31 (12:15)
Bergischer HC – TV Hüttenberg 26:21 (11:11)
TUSEM Essen – THW Kiel 22:25 (11:15)
VfL Eintracht Hagen – SC Magdeburg 32:39 (18:21)
HC Empor Rostock – TuS N-Lübbecke 21:26 (8:14)
TBV Lemgo – EHV Aue 24:30 (17:14)
HSG Nordhorn-Lingen – HSV Handball: nach Verlängerung 30:29 (27:27) 25:25 (11:13)
HG Saarlouis – VfL Gummersbach 23:31 (11:16)
HSG Wetzlar – HSC 2000 Coburg 25:26 (14:14)
TSV GWD Minden – ASV Hamm-Westfalen 21:16 (11:9)
TSB Heilbronn-Horkheim – MT Melsungen 21:35 (6:16)
TSV Hannover-Burgdorf – Eintracht Hildesheim 31:17 (17:8)
Die fett markierten Mannschaften haben das Achtelfinale im DHB Pokal erreicht, das am 28. Oktober ausgetragen werden soll.