Lübeck – Eine Woche nach dem Handballfest in Oyten sind die Travemünder Handballfrauen wieder gefordert, und es kommt endlich zum ersten Heimspiel der Raubmöwen in der heimischen Steenkamphölle. Das erste von insgesamt drei Landesderbys steht an, denn zu Gast ist der TSV Nord Harrislee mit Ex-Raubmöwe Luisa Kieckbusch. Anwurf in der Senator-Emil-Possehl-Halle ist am Samstag um 16.30 Uhr. Für die 21-jährige Linksaußen Kieckbusch ist es nach wie vor ein besonderes Spiel: „Emotionen sind natürlich noch dabei, aber ich freue mich auf die Halle. Hoffentlich sieht man ein paar bekannte Gesichter wieder.“ Dass „Lui“ bei ihrer Rückkehr Gastgeschenke mitbringt, ist nicht zu erwarten, denn ihre Mannschaft wird den Fehlstart vermeiden wollen. Zum Auftakt setzte es für den Vorjahressechsten eine 18:23-Niederlage gegen die HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen, allerdings war man 50 Minuten lang mit einer Mannschaft auf Augenhöhe, die viele als Favoriten auf den Titel handeln. Doch in den letzten Minuten ging offensiv nicht mehr viel bei Harrislee, was auch Kieckbusch im Rückblick ärgert: „Das Spiel hätte man nicht unbedingt verlieren müssen.“ Aufpassen sollten die Raubmöwen vor allem auf Merle Carstensen, im Vorjahr mit 135 Toren unter den Top 10 in der Torschützenliste, sowie Außenspielerin Sarah-Lena Börnsen, die in der Vorwoche viermal traf. Ganz entspannt gingen die Raubmöwen durch die Woche. Auch bei der offiziellen Mannschaftspräsentation am letzten Dienstag im Travemünder Vereinshaus war der Stolz auf den Auftaktsieg und die gute Laune allen Beteiligten anzumerken. Auch Olaf Schimpf gibt sich im Vorfeld auf das Spiel sehr entspannt: „Wir haben zwei Punkte im Sack, das ist auch gut so. So können wir recht locker in unseren Heimspielauftakt gehen.“ Daher erwartet Schimpf gegen Harrislee ein enges und spannendes Spiel: „Auch Harrislee hat eine junge Mannschaft, die alles in dieses Spiel hinein werfen wird. Das wird absolut kein Selbstgänger und wir müssen alles abrufen, was geht. Schließlich kennen wir viele Spielerinnen aus direkten Duellen der letzten Jahre.“ Am Personal wird sich bei den Raubmöwen nicht viel ändern. Mit Ausnahme der langzeitverletzten Carlotta Jochims und Jeannine Bollmann sind alle Spielerinnen an Bord. Lediglich Lara Fischer (Foto) und Jamila Popiol, welche sich in den letzten Wochen mit kleineren, aber hartnäckigen Verletzungen herumplagten, sind noch nicht hundertprozentig fit und sollen langsam wieder an die Mannschaft heran geführt werden. Übrigens: Das letzte Aufeinandertreffen bei der Mannschaft gab es in der gemeinsamen Zweitliga-Saison 2012/13, als die Raubmöwen am Ende sang- und klanglos abstiegen und beide Duelle verloren. Der letzte Sieg liegt auch schon mehr als viereinhalb Jahre zurück. Am 22. Januar 2011 gewannen die Raubmöwen in der Rückrunde mit 27:21. Beste Torschützin war die damals erst 17-jährige Franziska Haupt (die langjährige Raubmöwe spielt jetzt ausschließlich für den Oberligisten SG Todesfelde/Leezen) mit neun Toren. Lang, lang ist es her. Es wird Zeit, dass man mal wieder einen Sieg gegen den Rivalen einfährt. Interessante Meinungen haben übrigens die HL-SPORTS-User, denn die wissen nicht so wirklich, wie stark sie die Raubmöwen einschätzen sollen. 21% glauben, dass die Raubmöwen auf Platz eins oder zwei einlaufen, die gleiche Anzahl glaubt aber auch daran, dass es die Raubmöwen auf einem der letzten beiden Ränge bleiben.
Vor zu viel Euphorie warnt der Trainer allerdings: „Wir können jetzt nicht erwarten, dass es auch am Samstag so weiter geht wie in Oyten. Wir haben eine junge Mannschaft, die wird immer ihre Höhen und Tiefen haben. Wir denken von Spiel zu Spiel, von Angriff zu Angriff.“
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