Hamburg – Der HSV Handball fegte in seinem vierten Heimspiel den Aufsteiger ThSV Eisenach, nach einer hervorragenden ersten Halbzeit, deutlich mit 37:23 (20:8) aus seinem Wohnzimmer, der Barclaycard Arena. Das war der zweite Heimsieg vor 5080 begeisterten Zuschauern und bescherte den Hamburgern mit nun 9:7 Punkten den achten Tabellenplatz. Einen deutlichen Anteil am Sieg hatte der dänische Express mit Casper Mortensen (10), Hans Lindberg (9/4) und Allan Damgaard (6), der alleine 25 der 37 Tore erzielte.
Der HSV Handball kam relativ gut ins Spiel, führte in der siebten Minute mit 3:1, doch der Aufsteiger ThSV Eisenach verkürzte auf 2:3. Auch kurze Zeit später war das Spiel beim 4:3 für die Gastgeber noch offen. Nun wurde die Abwehr immer stärker, agierte offensiv gegen den Angriff der Eisenacher, setzte sie dermaßen unter Druck, dass sie zu Fehlern gezwungen wurden.
Der dänische Express kam jetzt richtig ins Rollen. Über Gegenstöße als Resultat der guten Abwehrarbeit, hieß es in der 18. Minuten 11:4. Bereits jetzt gingen neun der elf Tore auf das Konto der drei Dänen beim HSV. Der Gast fand kein Mittel, die Abwehr in Verlegenheit zu bringen, so wurde er bis zum Pausenstand von 20:8 regelrecht überrollt. Bereits zur Pause hatte der Express 14 der 20 Tore erzielt.
Nach der Pause sprang der Motor nicht so richtig wieder an, die Gäste nutzen dieses, um besser ins Spiel zu kommen. Trainer Michael Biegler nahm bereits nach 39 Minuten das erste Team Time Out, was aber zu keiner Änderung führte. Eisenach verkürzte auf 15:25. Bereits drei Minuten nach der ersten folgte die zweite Auszeit des Trainers.
Von der 44. Minute bis zur 52. Minute spielte der HSV fast ständig in Überzahl und schraubte das Ergebnis von 26:15 auf 35:17. In dieser Phase zündete der Dänenexpress noch einmal seinen Turbo und erzielte acht der neun Treffer. In der Schlussphase des Spiels ließ der HSV die Zügel ein wenig schleifen, es gab viel Unkonzentriertheit und die Gäste aus Eisenach verkürzten. Der Sieg von 37:23 war aber zu keiner Zeit in Gefahr.
Torschützen für HSV Handball:
Casper Mortensen (10), Hans Lindberg (9/4), Allan Damgaard (6), Adrian Pfahl (4), Ilija Brozovic, Pascal Hens und Alexander Feld (je 2), Drasko Nenadic und Dener Jaanimaa (je 1)
Stimmen zum Spiel:
Michael Biegler (Trainer HSV Handball): „Man hat deutlich gesehen, dass wir die Leistung, die die Mannschaft in der ersten Halbzeit gebracht hat, auch bringen mussen. Denn der ThSV Eisenach hat tolle Distanzschützen und gute Kombinationen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut und fokussiert dagegen gearbeitet. Die Mannschaft hat sich gegen die wechselnden Formationen des Gegners gut vorbereitet. Manchmal hat mir eine etwas schnellere Antwort gefehlt, aber die erste Halbzeit war eine tolle Basis für dieses Spiel, mit einer sehr guten Deckungsleistung inklusive der Torhüterleistung und ein gutes Passspiel. Wir haben vorne im Angriff die richtigen Antworten parat gehabt. In der zweiten Halbzeit war ich sehr unzufrieden, denn wir haben die Konzentration nicht gefunden. Nichtsdestotrotz bin ich insgesamt sehr zufrieden, dass die Mannschaft dieses Spiel besetzt hat. Auch heute haben uns die Fans wieder fantastisch unterstützt.“
Velimir Petkovic (Trainer ThSV Eisenach): „Michael hat seine Mannschaft gelobt und ich muss sie auch loben. Sie haben gut gespielt und unsere Spieler haben nicht ins Spiel gefunden, der HSV hat uns ab der 15. Minute schwindelig gespielt. Dann war es schwer. In der zweiten Halbzeit hat Michael seine Stammkräfte geschont, wir haben gekämpft und sind ein bisschen zurückgekommen. Wir haben insgesamt schlecht gespielt, mit dieser Leistung wird es schwer, in der Liga zu bleiben. Aber wir werden alles geben.“
Christian Fitzek (Geschäftstführer HSV Handball): „Ich bin sehr zufrieden nach so einem Spiel. Wir haben uns als Mannschaft sehr gut präsentiert. Es ist heute der Tag der Deutschen Einheit, aber heute war ein sehr dänischer Tag: 25 Tore von den Dänen, das war quasi ein Dänen-Festival. Casper war zuletzt nicht im Einsatz und hat heute eine sehr überzeugende Leistung gezeigt. Aber in allem war es eine sehr gute Mannschaftsleistung: Die Deckung war überragend, wir haben den Gegner zu Fehlern gezwungen und sind dann mit Kurzpassspiel in den Gegenzug gekommen. Ich muss ein Lob für die Fans aussprechen. In der zweiten Halbzeit, als Eisenach verkürzen konnte, kam die Halle wieder. Die Fans haben gemerkt, dass die Mannschaft einen Push braucht und konnte das Ergebnis dann wieder so stellen, dass wir z.B. Tim-Oliver Brauer bringen konnten. Dener Jaanimaa hat sich auch gezeigt, er wird in den nächsten Wochen über das Training noch näher ans Team kommen.“
Casper Mortensen (Linksaußen HSV Handball): „Das war heute ein sehr gutes Spiel von uns, gerade in der Deckung. Dadurch haben Hans und ich viele Möglichkeiten für einfache Tore bekommen. Das war für uns und unsere Super-Fans heute ein wichtiger Sieg.“