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Henstedt-Ulzburg – Es gibt Spiele, die einen solch deutlichen Verlauf nehmen, dass man sie umso schneller abhaken sollte. So geschehen heute an der Henstedt-Ulzburger Maurinepasstraße, als der heimische SVHU den Travemünder Raubmöwen auch in dieser Höhe verdient mit 29:14 (14:7) erstmals in dieser Saison klare Grenzen aufzeigte. Die Niederlage war eingeplant, wenn natürlich überhaupt nicht in dieser Höhe. Passiert ist trotz dieser Lehrstunde gar nichts, wichtig wird es am kommenden Samstag, wenn es zu Hause am Steenkamp gegen Aufsteiger Rostock geht.
 
Das erste Tor dieser Partie gehörte den Gästen; Freya Welchert (auf dem Foto mit dem Wurfversuch gegen Ex-Raubmöwe Karen Wessoly) traf nach 26 Sekunden zum Travemünder 1:0. Bis zum 5:5 (11.) legte dann jeweils der SVHU vor und Travemünde glich aus. In dieser frühen Phase gab es bereits den ersten Torwartwechsel bei den Raubmöwen. Hanna Belgardt bekam ihre Pause und machte Platz für Lorena Jackstadt. Trotzdem: Danach war es vorbei mit der Travemünder Herrlichkeit. Der Rest dieses einseitigen Duells gehörte alleine den Frogs-Ladies, die die nächsten fünf Treffer erzielten. Schon beim 5:9 (15.) schickte TSV-Coach Olaf Schimpf wieder Hanna Belgardt zwischen die Pfosten. Auch auf dem Feld kam es zu den ersten frühen Wechseln. Die Auszeit nach 17:58 Minuten war dringend notwendig.
Die erhoffte positive Wirkung zeigte dieses Team-Timeout zunächst nicht. Olaf Schimpf scheute sich auch in dieser Partie nicht, Spielerinnen nach missglückten Aktionen aus dem Spiel und betrieb, wie schon in allen anderen Begegnungen zuvor, eine sofortige Analyse der entsprechenden Szene.
Kurzzeitig kehrte die Hoffnung zurück: Zunächst parierte Hanna Belgardt in der 21. Minute ihren ersten Ball, gleich danach beendete Neu-Nationalspielerin Pia Dalinger mit dem 6:11 die 13(!)-minütige Durststrecke. Auch Lara Kieckbusch gab dem Aufbäumen mit Treffer Nummer sieben vermeintlich neue Nahrung. Dieser kurzen Phase war allerdings keine großartige Bedeutung beizumessen, bis zur Pause erzielte der SV Henstedt-Ulzburg die restlichen Treffer. Und so sehr die Raubmöwen an diesem Samstagabend auch von der Rolle waren: Der zahlreich mitgereiste Travemünder Anhang durfte neidlos anerkennen, dass die Frösche heute auf allen Positionen besser besetzt waren.
Selbst den Wunsch nach einer erträglicheren zweiten Halbzeit erfüllte sich der TSV Travemünde nicht. In der 34. Minute schaffte Janicke Bielfeldt mit dem 17:7 die erste Ulzburger Zehntore-Führung. Nach 40 Minuten, es stand 18:8, gab es auch beim SVHU den ersten Torwartwechsel. Hier lag der Grund aber darin, dass es sich die Trainer Amen Gafsi und Frank Hamann leisten konnten, der starken Merline Wünsche ihre wohlverdiente Pause zu gönnen. Im Tor nun Junioren-Nationalspielerin Celina Meißner, die mit den meisten Raubmöwen zusammen für den VfL Bad Schwartau in der A-Jugendbundesliga erfolgreich ist.
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Auf dem Feld lief es weiter wie gehabt, der Ulzburger Überlegenheit hatte Travemünde nur gelegentliche, nicht im entferntesten spürbare Nadelstiche entgegenzusetzen. Und es stand noch Schlimmeres zu befürchten; Frank Hamann forderte von seinen Mädels, bis zum Schluss durchzuziehen, was diese nur zu gerne umsetzten. So stand es nach 51. Minuten 26:11. In den letzten Minuten durfte mit Hanna Patalas auch die dritte TSV-Torhüterin in Spielgescheihen eingreifen. Am Spielverlauf änderte das nichts mehr, auch wenn sie noch einen Siebenmeter von Marleen Völzke entschärfte.
Es war für die vier mitgereisten Trommler nicht einfach, dennoch sorgten sie aus dem Gästeblock bis zur letzten Sekunde für Stimmung. Dafür und auch für die Unterstützung durch Markus Hellwich und Ralf Baade aus dem Vorstand des TSV Travemünde bedankten sich die so klar unterlegenen Raubmöwen nach dem Spiel.
Für Olaf Schimpf dreht sich die Welt auch nach solch einer Niederlage selbstverständlich weiter: „Einige Mädels wollten es besonders gut machen, das ging heute nach hinten los. Aber es ist doch überhaupt nichts passiert. Mit jetzt 4:4 Punkten können wir absolut leben. Wir haben heute gegen eine Mannschaft verloren, die nicht nur auf Grund der Niederlage für mich neben Hannover-Badenstedt zu den Top-Favoriten auf den Titel zählt.“
SVHU-Trainer Frank Hamann: „Über das Ergebnis müssen wir nicht weiter reden. Wir haben das heute durchgezogen, hatten aber damit gerechnet, dass es knapper wird. Um die Raubmöwen mache ich mir keine Sorgen, sie werden ihre Punkte noch holen. Die Siege beim TV Oyten, den ich persönlich sehr stark einschätze und gegen Buxtehude haben hier doch den einen oder anderen überrascht.“

Die Raubmöwen spielten mit: Belgardt, Jackstadt, Patalas – Schoeneberg (2), Gläfke(2), Stammer, Nicolai, Hartstock, Kieckbusch (1), Welchert (4), Dalinger (1), Neu (3/2), Hani (1)

 
 
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