Nachdem Freya Welchert, die zu den besten Raubmöwen gehörte, das Owschlager 1:0 durch Svenja Pahl egalisieren konnte, war noch nicht abzusehen, dass es zu keinem weiteren Ausgleich mehr reichen sollte. Auf der Torhüterposition kam es bereits nach fünf Minuten zum Wechsel. Die dieses Mal glücklose Hanna Belgardt machte Platz für Lorena Jackstadt.
Dank auch einer stabilen Abwehr blieb Travemünde in der Lage, den Abstand bis zur 22. Minute bei zwei Toren zu halten. Laura Neu mit ihrem einzigen verwandelten TSV-Siebenmeter an diesem Abend traf zum 8:10. Die Vorgabe durch das Trainerteam Olaf Schimpf und Thomas Hartstock, mit nicht mehr als drei Toren Rückstand in die Halbzeit zu gehen, wurde knapp verfehlt. Doch das 10:14 ließ alle Optionen auf ein ansprechendes Ergebnis offen. Gerade die Anspiele Jana Gläfkes an den Kreis zu Stefanie Schoeneberg waren sehenswert. Nicht weniger spektakulär die Würfe aus dem Handgelenk, die Gläfke hier und da erfolgreich hervorzauberte.
Den Knackpunkt dieses Schleswig-Holstein-Duells sollten die 180 Zuschauer (darunter etwa 30 Travemünder Anhänger) in der 43. Minute erleben. Die Gäste lagen mit 15:18 zurück und bekamen einen Siebenmeter zugesprochen. Kurz zuvor noch sicher verwandelt, hatte Lara Fischer bei ihrem zweiten Versuch Pech, dass der Ball von der Latte zurück ins Feld sprang. Als Owschlags Jill Sievert im Gegenzug ein regelrechter Glückstreffer gelang, setzte das den Raubmöwen noch einmal zu. Die Schlussviertelstunde kann so zusammengefasst werden, dass durchaus eine Reihe von Chancen vorhanden waren, an der Handballgemeinschaft dranzubleiben. Es trat in dieser Phase deutlich hervor, woran es in Owschlag haperte: Der Rückraum blieb bis auf wenige Ausnahmeszenen weit hinter seinen Erwartungen zurück. Gleich fünf Wurfversuche blieben im Owschlager Abwehrblock hängen. Und wenn der Ball doch irgendwie durchkam, bildete oftmals die zur zweiten Hälfte eingewechselte HG-Keeperin Sophie Fasold die Endstation.
So zog die HG OKT am Ende weit davon. Der Sieg des zumindest am Freitagabend neuen Tabellenführers war ohne jede Frage verdient. Die Mannschaft des dänischen Trainers Vagn Hansen war nicht übermächtig. Sie hatte jedoch den entscheidenden Vorteil, dass Spielerinnen wie Imke Seidel oder Rafaela Steffek die Übersicht behielten. Auch die zwischenzeitliche Verletzungspause Seidels konnten sich die unterlegenen Travemünderinnen nicht zu Nutze machen.
Trotz des am Ende klaren Ergebnissen: Die Enttäuschung sollte sich bei den Jungmöwen in Grenzen halten. Gegen einen der Topfavoriten auf den Titel haben sich Jana Gläfke und Co. lange Zeit respektabel aus der Affäre gezogen.
Die Raubmöwen spielten mit: Belgardt, Jackstadt – Schoeneberg (4), Fischer (2/1), Gläfke (4), Stammer, Hartstock (1), Karau, Kieckbusch (1), Welchert (4), Neu (3/1), Hani