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Lübeck – Vierte Niederlage in Folge für die Travemünder Raubmöwen. Gegen die favorisierte HSG Hannover-Badenstedt bezog das Team von Olaf Schimpf und Thomas Hartstock ein überdeutliches 13:25 (7:13). Die nächste Aufgabe wird nicht leichter, am kommenden Samstag geht es zur starken Erstliga-Reserve des VfL Oldenburg. Spätestens am darauffolgenden Samstag würde ein Erfolgserlebnis für wichtige Erleichterung sorgen. Zu Gast am Travemünder Steenkamp ist dann die HSG Hude/Falkenburg. Diese steht als einzige Vertretung bisher noch ohne jeden Punktgewinn da. Doch das galt am vergangenen Wochenende auch für den TuS Jahn Hollenstedt, der als Aufsteiger beide Zähler aus Travemünde entführte.

Nach sieben Minuten, es stand 2:5 aus Raubmöwen-Sicht, stand den Gastgeberinnen bereits drei Mal der Pfosten im Weg. Insbesondere Laura Neu dürfte sich mit dieser Art von Holz in dieser Saison nicht mehr anfreunden. Den Vorwurf der Selbstaufgabe musste sich Neu nich gefallen lassen, sie versuchte sich trotz ihrer Fehlwürfe immer wieder. Möglichkeiten, das Spiel gegen die mit einer 4:2-Deckung sehr offensiv agierende Hannoveraner Mannschaft offener zu gestalten, waren zur Genüge gegeben. Es brach aber wieder das alte Manko des zu harmlosen Rückraums durch. Über den Kreis lief mit Ausnahme des 1:0 (einzige Travemünder Führung) durch Stefanie Schoeneberg so gut wie gar nichts. Auch die beiden Außenpositionen wurden nur sehr selten mit ins Spiel eingebunden. Das 2:3 durch Marthe Nicolai (6.) setzte keine neuen Impulse.

Die vorgezogene HSG-Abwehr provozierte erfolgreich eine Reihe überhasteter TSV-Abschlüsse und setzte die oftmals daraus resultierenden Tempogegenstöße meist erfolgreich um. Da zwischenzeitlich Hanna Belgardt im Weg stand, zog Hannover nicht noch weiter davon.

Der Gerechtigkeit halber sei erwähnt, dass auch die HSG Hannover-Badenstedt nicht ohne Holztreffer auskam. Doch bezeichnend für die Travemünder „Hassliebe“ zum Gebälk war die Abschlussszene der ersten Halbzeit, als Schoenebergs Wurf von der Unterlatte ins Feld zurückprallte. Daran, dass die Gäste mit einem verdienten 13:7 in die Pause gingen, gab es allerdings keinen Zweifel.

Der Travemünder Start in die zweite Hälfte hätte schlimmer kaum ausfallen können: Die ersten fünf Treffer gehörten ausschließlich der HSG, so dass dieses Spiel nicht erst beim Stande von 7:18 in der 35. Minute  längst entschieden war. Malin Stammer beendete die Leidenszeit mit Travemündes Tor Nummer acht erst in der 41. Minute. Dass sich Hannover in dieser Phase von sechs Minuten eine kleine mentale Auszeit gönnte, fiel dabei kaum auf.

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Trotz allen Pechs mit dem „magnetischen“ Holz (wie schon in Owschlag krachte es neun Mal am Gebälk): Die Raubmöwen waren der HSG Hannover-Badenstedt deutlich unterlegen. Die Leistung von Torhüterin Hanna Belgardt und der Abwehr war okay, die des Angriffs bei weitem nicht. Es war jetzt schon das vierte Spiel, in dem es der TSV Travemünde auf weniger als 20 eigene Treffer brachte.

Mehr als eine Randnotiz: Travemündes Keeperin Hanna Belgardt bewies beim Stande von 3:5 in der neunten Minute großen Sportsgeist. Nach einem Pfostentreffer entscheiden die beiden Unparteiischen Jan Krüger und Björn Schmidt auf Torabwurf. Belgardt war mit den Fingerspitzen jedoch noch am Ball und signalisierte das sofort.

„Hut ab vor dieser Geste“, lobte auch HSG-Trainer Florian Marotzke. „Das ist alles andere als selbstverständlich. Über unseren Sieg freue ich mich natürlich. Aber ich ziehe auch hier den Hut vor dem, was Olaf Schimpf mit dieser jungen Truppe in der 3. Liga auf die Beine stellt. Travemünde wird wiederkommen und Spiele gewinnen, in denen keiner damit rechnet. Mit dem Abstieg werden Olaf und seine Mädels nichts zu tun haben.“ Ein wenig Unverständnis brachte Marotzke angesichts der niedrigen Hallentemperaturen auf: „Es war doch recht kalt hier. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die geforderten Temperaturen erreicht wurden.“ Ein Problem, mit dem sich nicht nur die Raubmöwen in der Senator-Emil-Possehl-Halle seit langem herumschlagen.

TSV-Coach Olaf Schimpf: „Wenn du im Angriff so harmlos spielst, kannst du gegen solch ein Top-Team, wie es Badenstedt ohne Zweifel ist, nicht gewinnen. Wir müssen jetzt auf einen Gegner warten, gegen den wir unsere Bälle dann tatsächlich auch mal reinmachen. In der Abwehr haben wir uns heute gesteigert. Und endlich haben die Mädels den Kampf der 3. Liga angenommen. Anders geht es auch nicht. Wir müssen weiter in kleinen Schritten denken.“

Die Raubmöwen spielten mit: Belgardt, Patalas – Schoeneberg (3), Fischer, Gläfke (1), Stammer (2), Nicolai (1), Hartstock, Karau, Kieckbusch (1), Welchert, Dalinger, Neu (4/2), Hani (1)

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