Reinfeld – Sie kämpften, sie ackerten, doch am Ende verpassten die Handballfrauen die Sensation nur knapp. Im Viertelfinale des HVSH-Pokals musste sich der SH-Ligist dem hochfavorisierten Drittligisten SV Henstedt-Ulzburg mit 25:30 (12:18) geschlagen geben, zeigte über weite Strecken eine beeindruckende Vorstellung. Zu recht durften sich die Mädels des Trainerduos Dörling/Kruse von ihren Fans feiern lassen.
Ohne Angst spielten die Preußen auf und kamen richtig gut in die Partie. Auch dank einer starken Annika Rahf im Kasten konnten sie Unkonzentriertheiten bei den Henstedterinnen nutzen und führten nach fünf Minuten verdient mit 3:1. Nicht wenige der rund 70 Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Doch angetrieben von einer starken Marleen Völzke im Rückraum und von Janicke Bielfeldt kämpfte sich der Drittligist zurück ins Spiel und ging beim 5:4 von Völzke erstmals in Führung (9.).
Die Gäste spielten nun ihre individuelle Klasse aus und wurden auch in der Abwehr, hinter der Celina Meißner das Frogs-Tor hütete, besser. Der Lohn waren Ballgewinne und die Möglichkeit davon zu ziehen, mit dem 9:5 durch Bielfeldt (13.) schien das Spiel seine erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch die Fehlerquote beim SVHU blieb ungewöhnlich hoch und alles halten konnte die Schwartauerin Meißner auch nicht. Mit dem 8:10 von Lina Tonding war die Partie wieder offen (15.)
Doch die Frogs Ladies zogen dann noch mal das Tempo an, zumal sich Reinfeld durch Strafzeiten selbst schwächte. Sukzessive wurde der Vorsprung über 13:9 (21.) über 15:9 (23.) bis zum 18:12-Halbzeitstand durch Katharina Rahn ausgebaut. Der Drops war zur Pause somit gelutscht, auch wenn Reinfeld immer aufblitzen ließ, dass sie sich nicht kampflos ergeben würden.
Auch in Halbzeit zwei schien es so weiterzugehen, wie es in Halbzeit eins endete. Immer wieder zog Henstedt das Tempo an, kam so zu einfachen Toren, speziell am Kreis. Der Lohn war das 20:13, mal wieder durch Völzke (36.). So wirklich Spannung wollte zu diesem Zeitpunkt nicht aufkommen – doch wie sehr kann man sich irren.
Angeführt von der starken Rahf im Kasten, aber auch bedingt durch abbauende Frogs arbeitete sich Reinfeld wieder heran. Immer wieder gelangen gute Kombinationen, immer wieder fanden sich Lücken im Henstedter Deckungsverbund. Der Lohn war das 17:21 durch Svea Manthe (40.).
Noch lief alles im Rahmen für den Favoriten, doch im Gegensatz zur ersten Halbzeit konnte Henstedt nicht nochmal eine Extra Schippe nachlegen. Die Preußen hatten sich ins Spiel zurückgebissen und kamen näher. Beim Stand von 23:26 nach 48 Minuten war die Partie völlig offen. Und Reinfeld, wo auf der Bank die Gesichter von Detfred Dörling und Thomas Kruse immer zufriedender wurden, hatte weiter Chancen. Weil die Frogs vorne sehr viel verwarfen und hinten Lücken ließen, ergaben sich immer wieder Gelegenheiten für die Preußen.
Allerdings verwarfen die auch die Mädels aus Stormarn zahlreiche Würfe, was vor allem an Meißner lag, welche in den Schlussminuten nochmal zur Hochform auflief. So pendelte sich der Henstedter Vorsprung bei drei bis vier Toren ein.. Mit dem 29:25 durch Ex-Raubmöwen Annika Jordt dreieinhalb Minuten vor dem Ende war die Partie dann durch. Tapfer kämpfend hatte der David Reinfeld den Goliath Henstedt ins Wanken gebracht, doch der Favorit fiel nicht.
Auf die gezeigte Leistung können die Reinfelder Mädels auf jeden Fall stolz sein und können frohen Mutes dem SH-Liga-Duell am Samstag gegen Lindewitt entgegen fiebern.
Reinfeld spielte mit: Rahf, Tetzlaff (2), Krause, Sachse (2), L. Tonding (3), Albrecht (6), Schultz, Rostek (5), Powierski (1), Manthe (4), Waldeck (2), R. Tonding, Schildt