Banzkow – Auf diesen Erfolg können die Raubmöwen aufbauen. Beim mittlerweile zum sechsten Mal ausgetragenen Raiffeisen-Cup in Banzkow und Schwerin belegte der TSV Travemünde einen achtbaren dritten Platz.
Dieses Ergebnis wird die junge Mannschaft in ihrer Vorbereitung noch ein Stück weiter motivieren, steht aber hinter viel wichtigeren Erkenntnissen zurück. So kam es Trainer Thomas Kruse in erster Linie auf Fortschritte im mannschaftlichen Gesamtbild an: „Für uns war an diesem Wochenende wichtig, dass wir unser Spiel unter Wettkampfbedingungen aufziehen konnten. Und das ist uns insgesamt sehr gut gelungen. Die einzelnen Resultate sind nur eingeschränkt zu bewerten, da wir nur 25 beziehungsweise 30 Minuten gespielt haben. Aber trotzdem haben wir gegen keinen der beiden Zweitligisten verloren und auch alle anderen Begegnungen mehr als offen gehalten. Das Turnier war aus unserer Sicht ein voller Erfolg.“
Ähnlich sieht es auch Laura Riehl, die sich nach ihrer Schulter-OP aus dem März endgültig auf der Zielgerade in Richtung Comeback bewegt: „In den ersten Spielen am Samstag war ich noch gehemmt, da hat die Angst noch ein wenig mitgespielt. Aber heute lief es viel flüssiger. Unser Trainer musste mich hin und wieder schon zurückpfeifen, damit ich nicht übermotiviert in meine Aktionen gehe. Das Schönste für mich aber war, dass ich an meinen Teamkameradinnen beobachten konnte, wie sehr jede einzelne von ihnen immer besser zu Recht kam. Die Einstellung stimmt, trotz der relativ kurzen Vorbereitungszeit sehe ich uns alle auf einem guten Weg. Angst vor der Zukunft müssen wir nicht haben. Das Erreichen des dritten Platzes heute ist für uns alle ein Erfolg.“
In der Vorrunden-Gruppe B in der Kästnerhalle Schwerin traf Travemünde zunächst auf den Zweitligisten SV Union Halle-Neustadt. Dort rang das Kruse-Team dem Favoriten nach 25 Minuten ein 12:12 ab. Und trotzdem waren sowohl Kruse als auch Riehl mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Unisono erklärten sie: „Wir haben ständig geführt und erst zum Schluss den möglichen Sieg aus der Hand gegeben.“
Nach lediglich einer Stunde Pause ging es weiter. Gegner war nun der SC Alstertal-Langenhorn (Oberliga Hamburg Schleswig-Holstein). Im Übrigen der Ex-Verein von Nina Schmidt, die auf Grund ihres Muskelfaserrisses aber leider nicht mit dabei sein konnte. In dieser Partie mussten die Raubmöwen ihre Außenseiterrolle abtreten, gewannen am Ende aber mit 15:13.
Gegen den Ligakonkurrenten und Gastgeber Grün-Weiß Schwerin, bei dem der TSV am 15. September zum ersten Punktspiel antreten wird, kam es zu einer 10:13-Niederlage, die das Erreichen des Halbfinals gefährdete. Dieser Gefahr wurde aber mit dem abschließenden 15:14-Sieg gegen den TV Oyten (3. Liga Nord) unter gleichzeitiger Schützenhilfe Halle-Neustadts entgegengewirkt. Es ist den Raubmöwen zu wünschen, dass den Oytener Vampires im 01. September, wenn es zum DHB- Pokal in den Landkreis Verden geht, ebenfalls der nötige Biss fehlen wird.
Das Endspiel wurde dann leider knapp verpasst. Im Halbfinale, gespielt wurden jetzt 2 x 15 Minuten im Sportzentrum Banzkow, gab es gegen den SV Werder Bremen (3. Liga Nord) ein ärgerliches 16:17. Das änderte aber nichts daran, dass die Raubmöwen im „Kleinen Finale“ die positiven Eindrücke des gesamten Turniers noch bekräftigen konnten. Mit einem 22:21 behielten Leonie „Leo“ Wulf und Co. die Oberhand über den Zweitligaaufsteiger HC Rödertal.
Nach dem Endspiel, dass der SV Union Halle-Neustadt klar mit
18:10 gegen Werder Bremen für sich entschied, blieb dem TSV Travemünde zusätzlich die Erkenntnis, den Hallenserinnen als einzige Mannschaft einen Punkt abgetrotzt zu haben.
Fazit: Für eine endgültige Saisonprognose ist es immer noch ein wenig zu früh. Fest steht aber, dass sich die Raubmöwen auf einem guten und vielversprechenden Weg befinden.