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Travemünde – Nur noch zwei Tage, dann hat das Warten ein Ende. Nach Wochen intensiver und notwendiger Vorbereitung starten die Travemünder Raubmöwen in die erste Drittligasaison nach neun Jahren Zweitligahandball. Zwar zunächst „nur“ in der ersten Runde des DHB-Pokals beim TV Oyten, doch schon in diesem Spiel will das junge Team um Kapitänin Leonie Wulf beweisen, dass mit ihm in diesem Jahr zu rechnen ist. Daran, dass der Pokal eine nur untergeordnete Rolle spielt, machen die Travemünder Verantwortlichen auch in diesem Jahr keinen Hehl. In Oyten soll der Mannschaft unter Wettkampfbedingungen der letzte Feinschliff verabreicht werden, ehe es zwei Wochen später bei Grün-Weiß Schwerin endlich um die ersten Drittligapunkte geht. Der sportliche Neuanfang wurde bereits in der letzten Saison eingeleitet und soll nun nach dem einkalkulierten Abstieg aus der 2. Bundesliga fortgeführt werden.

Die Messlatte liegt dabei ungleich höher als im vergangenen Jahr. Denn damals wurden dem jungen, fast durchweg unerfahrenen Team Fehler und Misserfolge von vornherein verziehen. Das mag hier und da auch für die kommende Spielzeit gelten, doch die Raubmöwen stellen nicht zuletzt an sich selbst gewachsene Ansprüche. Ganz gleich, mit wem wir über die Zielvorstellungen gesprochen haben, Mannschaft und Umfeld sehen sich am Saisonende im vorderen Tabellenbereich.

In der relativ kurzen, dafür aber effektiv genutzten Vorbereitungszeit ging es neben den notwendigen Konditionseinheiten und der taktischen Schulung natürlich auch um die Integration der vier Neuzugänge. Eine alte Bekannte ist dabei natürlich Franziska Haupt, die nach einem Jahr Abwesenheit  an den Steenkamp zurückgekehrt ist und die Position im rechten Rückraum beziehungsweise auf Rechtsaußen definitiv verstärken wird. Über ein Zweitspielrecht wird die mehrfache Junioren-Nationalspielerin weiter für ihren Heimatverein SG Todesfelde/Leezen auflaufen. Haupts Verpflichtung steht zwar der Verlust der dänischen Spielmacherin Simone Larsen Poulsen entgegen; doch deren Weggang war frühzeitig vorauszusehen, so dass sich die Verantwortlichen darauf einstellen konnten. Eine weitere Dänin machte in den letzten Wochen nicht nur wegen ihrer augenscheinlichen Körpergröße von sich Reden. In den Testspielen demonstrierte die 18-jährige Frederikke Lærke , die über Bad Schwartaus A-Jugendtrainer Olaf Schimpf nach Travemünde kam, großes Potenzial. Lærke möchte in ihrem voraussichtlich einjährigen Studienaufenthalt die deutsche Sprache noch weiter verinnerlichen.  Aus beruflichen und privaten Gründen zog es Nina Schmidt vom Hamburger Oberligisten SG Alstertal-Langenhorn an die Ostsee. Schmidt soll auf der Linksaußenposition eingesetzt werden.

Mit Katrin Strauß zog sich eine äußerst erfahrene Torhüterin aus dem Travemünder Handballsport zurück. Ein Verlust, wie auch Trainer Thomas Kruse weiß: „Wir hätten natürlich schon gerne einen erfahrenen Rückhalt zwischen den Pfosten. Aber ich traue unserem jetzigen Duo einiges zu. Charline Röhr hat sich in der letzten Saison zu einem echten Rückhalt entwickelt. Und auch unser Neuzugang Lina Pooch wird ihre Sache gut machen. Ergänzt werden die vier Neuzugänge durch Bastienne Eder und Malin Stammer. Beide spielen in der Bundesliga für die A-Jugend des VfL Bad Schwartau, sollen jedoch Stück für Stück an das Drittliga-Team herangeführt werden.

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Leonie Wulf wird die Raubmöwen auch in diesem Jahr wieder anführen. Die Mannschaftskapitänin stellte im vergangenen Jahr zusammen mit Luisa Kieckbusch unter Beweis, wie sich zwei vermeintlich unauffällige Spielerinnen zu eigentlich unverzichtbaren Leistungsträgerinnen entwickelt haben. Doch ob nun diese beiden oder auch die Gahl-Zwillinge Rosa und Hannah, Alina-Florin Krey, Jugendnationalspielerin Katharina Naleschinski und Karen Wessoly. Sie alle werden in diesem Jahr untermauern, dass die letzte Saison mit dem klaren Zweitligaabstieg absolut nicht umsonst war. Ganz im Gegenteil, diese Erfahrung dürfte sich für die anstehenden Aufgaben als sehr wichtig und vorteilhaft erweisen. Zudem wird Laura Riehl nach ihrer zweiten Schulter-OP zum Punktspielstart voraussichtlich wieder vollkommen fit sein, so dass der Rückraum für noch mehr Gefahr sorgen wird. Noch mehr Alternativen wird es geben, wenn auch Jenny Stapelfeldt ihre Langzeitverletzung hoffentlich bald auskuriert hat.

Um in seiner Arbeit entlastet zu werden, hat Kruse mit Tanja Volkening endlich eine Co-Trainerin für sich gewinnen können. Auch das dürfte sich positiv auf das Erreichen der angestrebten Ziele auswirken.

Saisoneinschätzungen sind seit jeher sehr spekulativ und können durch eine Reihe von Faktoren über den Haufen geworfen werden. Dennoch sind auch wir uns sicher, dass die Raubmöwen eine gute Drittliga-Rolle spielen und im oberen Tabellendrittel landen werden.

Folgende Mannschaft schickt Thomas Kruse in die neue Saison:
Tor: Lina Pooch, Charline Röhr. Feld: Hannah Gahl, Rosa Gahl, Franziska Haupt, Luisa Kieckbusch, Alina-Florin Krey, Frederikke Lærke, Katharina Naleschinski, Laura Riehl, Nina Schmidt, Jenny Stapelfeldt, Karen Wessoly, Leonie Wulf, Bastienne Eder, Malin Stammer. Trainer: Thomas Kruse. Co-Trainerin: Tanja Volkening. Physiotherapeutin: Kerstin Meiners. Zugänge: Nina Schmidt (SG Alstertal-Langenhorn), Franziska Haupt (SG Todesfelde/Leezen), Lina Pooch, Frederikke Lærke (beide VfL Bad Schwartau). Abgänge: Katrin Strauß, Frauke Staaß, Simone Larsen Poulsen, Carina Aselmeyer, Kristin Schröder, Katharina Pohle.

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