Anzeige
Kanzlei Proff

Edmonton/Lübeck – Wenn man sich im Sport umsieht, dann gibt es diejenigen, die ihren Sport lieben. Andere leben ihren Sport. Und für die dritte Gruppe wiederum ist ihr Sport ihr Leben. Zu diesen Verrückten – im positivsten Sinne des Wortes – gehört Handball-Trainer Olaf Schimpf. Der Nachwuchstrainer und Koordinator des VfL Bad Schwartau ließ sich in der Sommerpause auf ein ungewöhnliches Abenteuer ein: für eine Woche unterstützte er Kanadas Frauen-Nationalmannschaft  bei einem Lehrgang. Der Traum und das Ziel: die Weltmeisterschaft 2017 in Deutschland!

Durch das Team Alberta, einer Nachwuchsmannschaft, welche regelmäßig im Lübecker Raum zu Gast ist, hat Schimpf schon seit Jahren Kontakt mit Kanadas Cheftrainer Michael Nahmiash. Gemeinsam mit dem Nahmiash betreute er die Ahornblätter bei einem Lehrgang in Edmonton, um das Team optimal auf die Panamerikanischen Meisterschaften im Juni nächsten Jahres vorzubereiten. „Michael und ich kennen uns schon seit ein paar Jahren und er wollte für die Aufgabe jemanden dabei haben, der eine externe Sicht auf die Dinge mitbringt, weil er einige der Spielerinnen schon seit Jahren trainiert. Das ist eine interessante Aufgabe und viele der Spielerinnen waren schon bei uns in Schleswig-Holstein mit der Auswahl aus Alberta. Zudem passen die Termine gut in unsere trainingsfreie Zeit hier in Bad Schwartau und es sind immer besondere Erlebnisse, wenn Nationalhymen gespielt werden“, sagte der 47-Jährige.

Und die Aufgabe übte von Beginn an einen enormen Reiz auf Schimpf aus, nicht nur, weil ihm Land und Leute sympathisch sind. Auch sportlich sieht er Potential beim „PanAm“-Sieger von 1989. „Der überwiegende Teil der Spielerinnen hat durchaus das Niveau für die zweite Liga“, meint Schwartaus Nachwuchskoordinator: „Die jungen Spielerinnen dürften so eher auf der Schwelle zwischen zweiter und dritter Liga sein. Aber eigentlich verbietet sich ein Vergleich, denn die Mannschaft ist leistungsfähig. Im letzten Jahr konnte sie einen norwegischen Zweitligisten besiegen und die Torhüterin spielt in Norwegens erster Liga.“ Ein weiterer interessanter Punkt für den erfahrenen Trainer war das Sprachliche, denn das kanadische Nationalteam ist zweisprachig „Es ist schon eine besondere Herausforderung, dass der Großteil der Spielerinnen Englisch spricht und die qus Quebec stammenden Handballerinnen meist Französisch sprechen", meint Schimpf.

Anzeige

Die Chancen auf die Weltmeisterschaft sieht Schimpf durchaus realistisch: „Im panamerikanischen Raum sind Brasilien und Argentinien das Maß aller Dinge. Dahinter sind aber vier, fünf Teams, welche den Bronzerang erreichen können und Kanada gehört dazu!“ Und diesen dritten Rang müssen die Kanadierinnen erreichen, um im Dezember kommenden Jahres bei der WM dabei sein zu dürfen.

Bis es soweit ist, hat Team Canada aber noch einen weiten Weg vor sich. Den Feinschliff will man sich bei einer Europa-Tournee im Dezember holen, ehe es im Februar 2017 zur „NORCA“ geht, der Meisterschaft der Mannschaften Nord- und Mittelamerikas. Im Juni kommenden Jahres steigen dann die „PanAms“. Und dann beginnt das Träumen von der WM. Abschließend sagt Schimpf: „Das Engagement war ja nicht nur auf eine Woche ausgelegt. Wenn es Termin- und Spielplan, VfL und Beruf zulassen, dann werde ich Michael auch bei den Turnieren im kommenden Jahr unter die Arme greifen.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -