Hamburg – Im zweiten Heimspiel der DKB Handball-Bundesliga-Saison konnte der HSV die ersten Punkte einfahren. Gegen die HSG Wetzlar gewannen die Hanseaten am vierten Spieltag vor 6.437 Zuschauern in der O2 World Hamburg deutlich mit 35:26 (16:9). Beste Werfer des Abends waren Domagoj Duvnjak und Hans Lindberg mit jeweils sieben Treffern. Auf Seiten der Gäste erzielte Jens Tiedkte (7) die meisten Tore. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte der HSV in der ersten Halbzeit davonziehen und mit zwei Vier-Tore-Läufen davonziehen. Den zweiten Durchgang begann die Mannschaft von Martin Schwalb ebenfalls souverän und hielt die Gäste auf eine sichere Distanz, sodass am Ende der verdiente 35:26-Erfolg stand. Für den HSV geht es am Sonntag (15.09.13, 15 Uhr) mit dem Spiel in Kassel bei der MT Melsungen weiter.
Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Saison war die Ausgangslage klar: Der HSV musste sein drittes Spiel gewinnen, um den Anschluss in der Tabelle nicht zu verlieren. Martin Schwalb hatte sein Team auf zwei Positionen umgestellt und schickte neben Torsten Jansen auch Blazenko Lackovic nach seiner auskurierten Verletzung an der Wade zurück auf die Platte. Beide Teams gingen von Beginn an ein hohes Tempo und kamen schnell zu Torerfolgen. Die Führung gelang aber den Hausherren nach einem Pass von Henrik Toft Hansen auf Zarko Markovic, der schließlich verwandelte (3.). Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Abwehr konnten die Hanseaten mit einem Vier-Tore-Lauf durch Treffer von Lackovic (13., 15., 17.) und wieder Markovic (77.) ein erstes Ausrufezeichen setzen. Mit starken Paraden ließ Johannes Bitter die Gäste verzweifeln. Ein Gegentor verhinderte auch den nächsten Lauf der Hamburger nicht. Auch dieses Mal waren es mit Domagoj Duvnjak (23., 24., 27.) und Hans Lindberg (25.) wieder nur zwei Spieler, denen vier Tore binnen kürzester Zeit gelangen. So stand am Ende der Halbzeit ein verdientes 16:9.
In der zweiten Hälfte war es erneut Markovic, der das erste Tor für die Hamburger markieren konnte (32.). Die Gäste blieben allerdings bis zur 34. Minute am Ball (18:13), ehe der HSV zu einem neuen Lauf bis zum 22:14 ansetzte, bei dem sich Hans Lindberg (33., 39.), Duvnjak (36.) und Davor Dominikovic (37.) in die Torschützenliste eintragen konnten. Der HSV spielte in dieser Phase des Spiels druckvoll und erhöhte bis zur 42. Minute auf eine 11-Tore-Führung zum 26:15. Danach nahm die Mannschaft von Martin Schwalb das Tempo ein wenig heraus, sodass auch Wetzlar wieder zu Chancen und Toren kam. Eine Knie-Verletzung im Sprung von Tobias Reichmann schwächte die Gäste zusätzlich. So konnte der HSV am Ende den deutlichen Sieg einfahren. Tore durch Stefan Schröder (58.) und zweimal Kentin Mahé (58., 59.) setzten die Schlusspunkte auf Hamburger Seite, ehe die Gäste noch einmal zum 35:26-Endstand trafen (60.).
HSV Handball: Bitter (11 P., 1.-49.); Cleverly (1 P., 49.-60.)
Duvnjak 7, Lindberg 7/3, Markovic 6, Lackovic 3, Mahé 3, Toft Hansen 2, Dominikovic 2, Schröder 1, Jansen 1, Flohr 1, Cañellas 1, Hens 1, Djordjic n.e., Nilsson n.e.
HSG Wetzlar: Hanemann (n.e.); Wolff (15 P., 1.-60.);
Tiedtke 7/1, Thönnesen 5, Reichmann 3, Laudt 3, Krause 2, Hahn 2, Weber 1, Fäth 1, Balic 1, Klesniks 1, Kraft n.e.
Siebenmeter: 4/5 – 1/1 (Lindberg scheitert an Wolff, Wolff pariert gegen Cañellas)
Zeitstrafen: 2 – 2 (Mahé, Cañellas – Krause, Klesniks)
Schiedsrichter: Colin Hartmann / Stefan Schneider (Magdeburg / Barleben)
Spielfilm: 1:0 (3.), 2:1 (4.), 3:4 (7.), 5:4 (9.), 7:6 (13.), 10:6 (17.), 10:7 (18.), 12:8 (22.), 16:8 (27.), 16:9 (30.) – 16:11 (32.), 18:13 (34.), 22:13 (39.), 26:15 (42.), 27:17 (44.), 29:18 (49.), 29:21 (52.), 30:21 (53.), 32:23 (57.), 32:24 (58.), 33:25 (X.), 35:25 (59.), 35:26 (60.)
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Wir hatten am Anfang in der Abwehr Probleme, und auch bei einigen Abprallern. Jogi hat uns da wirklich geholfen. Wetzlar spielt teilweise die gleichen Spielzüge wie wir, und es hat mich geärgert, dass wir auf diese reingefallen sind. Deshalb habe ich von der 6-0-Abwehr auf 3-2-1 umgestellt. Wir haben unsere eigenen Möglichkeiten durch Gegenstöße genutzt, hätten da aber noch mehr machen können. Insgesamt war das eine kompakte Geschichte, und der Sieg in der Höhe verdient. Am Sonntag haben wir wieder ein ganz wichtiges Spiel, auf das wir uns ab jetzt voll und ganz konzentrieren.“
Christoph Wendt (Geschäftsführer HSV Handball): „Zunächst einmal freuen wir uns über die ersten beiden Bundesliga-Punkte. Allerdings brauchen wir uns jetzt nicht mehr mit dem Spiel befassen, denn es geht nun im Drei-Tages-Rhythmus weiter. Wir haben Melsungen vor der Brust. Das wird ein schweres Spiel, auf das wir unsere volle Konzentration legen. Außerdem beginnt die neue Champions-League-Saison in der kommenden Woche. Wir wollen uns voll auf unsere Spiele konzentrieren.“
Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar): „Wir haben spielerisch am Anfang überzeugt und gute Lösungen gefunden. Dann haben wir allerdings viele aussichtsreiche Chancen verworfen. Andi Wolff hat uns den Rücken freigehalten und verhindert, dass es nicht zweistellig ausgegangen ist. In der ersten Halbzeit sind wir ausgekontert worden, da hat Hamburg ganz stark verteidigt. Ein überragender Jogi Bitter hat uns heute den Schneid abgekauft. Hamburg ist dann weggezogen. Wir hatten uns in der Pause vorgenommen zu kämpfen, um das Ergebnis noch im Rahmen zu halten. Das ist uns gelungen. Allerdings hatten wir wenige Möglichkeiten, noch andere Akzente zu setzen.“
Matthias Flohr (Linksaußen HSV Handball): „Wir haben viel besser als in den letzten Spielen gespielt. Wir haben uns wieder weiterentwickelt. Natürlich sind wir glücklich über die ersten Punkte, wissen aber auch, dass noch nicht alles stimmt. Dennoch konnten wir einen deutlichen Sieg erringen, der auch verdient war. Die Vorbereitung auf Melsungen beginnt sofort nach der Dusche. Da erwartet uns ein harter Kampf.“
Pascal Hens (Rückraum Links HSV Handball): „Anfangs standen wir in der Abwehr nicht so gut. Da hat Jogi viele Bälle weggenommen, denn die Wetzlarer waren viel aggressiver als wir. Dann konnten wir einfache Tore machen und den Vorsprung ausbauen. Am Sonntag wartet nun der nächste harte Brocken in Melsungen.“